19. Februar 2003

Futtertrocknung: Miller fordert Erhalt der Beihilfe

Themen: Archiv — info @ 14:02

München (agrar.de) – Die von der EU-Kommission geplante Streichung der Beihilfe für die Futtertrocknung bedeutet nach Ansicht von Landwirtschaftsminister Josef Miller das Aus für die seit Jahrzehnten erfolgreich wirtschaftenden Trocknungsgenossenschaften in Bayern. Der Minister hat sich daher in Schreiben an EU-Kommissar Dr. Franz Fischler und Bundesagrarministerin Renate Künast dafür eingesetzt, die Beihilfe in ihrer bisherigen Höhe beizubehalten. ‚Der Abbau und die Umwandlung der Beihilfe würden die gemeinschaftliche Produktion von Trockenfutter vollständig zum Erliegen bringen‘, heißt es in dem Schreiben.

Laut Miller sprechen viele Gründe dafür, das Trocknungsverfahren dauerhaft zu erhalten. So seien die Produkte hochwertig veredelte Grundfuttermittel, die eine wirtschaftliche Milcherzeugung auch in benachteiligten Gebieten ermöglichen. Gerade hier sei es wichtig, nährstoffreiche und physiologisch wertvolle Futtermittel zu erzeugen und zu konservieren. Trockengrün liefert einen Protein-Reinertrag von bis zu 2,5 Tonnen pro Hektar und damit mehr als andere Anbau- und Verarbeitungsverfahren heimischer Kulturpflanzen. Es verbessert die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln und verringert die Abhängigkeit von Importen. Der betriebliche Nährstoffkreislauf wird gestärkt, der Zukauf von Kraftfutter verringert. Zudem ist bei heimischen Trocknungsprodukten die Herstellung vom Rohstoff bis zum Endprodukt transparent und nachprüfbar. Aus diesen Gründen bedienen sich auch zunehmend Ökobetriebe der Futtertrocknung. In den 34 bayerischen Futtertrocknungsgenossenschaften sind 26.000 Betriebe zusammen geschlossen. Sie beschäftigen rund 1.400 Mitarbeiter.

Brüssel will die bislang den Trocknungsgenossenschaften gewährte Beihilfe künftig zur Hälfte in eine einzelbetriebliche Betriebsprämie einrechnen. Die andere Hälfte ist als Verarbeitungsprämie für die Genossenschaften vorgesehen – sie soll schrittweise von 33 Euro pro Tonne im Wirtschaftsjahr 2004/2005 auf 8,25 Euro pro Tonne im Jahr 2007/2008 gesenkt werden und danach ganz entfallen.

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