Niedersachsen: Milcherzeugerpreise auf Talfahrt
Hannover (agrar.de) – Milcherzeuger müssen den Gürtel wieder enger schnallen. Ihre Milchgeldabrechnungen fallen nach Angaben des niedersächsischen Landvolkverbandes zurzeit erheblich niedriger aus als vor Jahresfrist.
Nach dem aus Erzeugersicht erfreulichen Jahr 2001, als das Milchgeld aufgrund der günstigen Marktlage das höchste Niveau seit 1991 erreicht hatte, bewegen sich die Auszahlungspreis wieder beständig nach unten. Schon seit Ende 2001 sackten die Erzeugerpreise kräftig ab und waren auch während des gesamten Jahres 2002 weiter auf Talfahrt. Im November 2002 lagen sie in Niedersachsen mit 30,10 Cent pro kg (zuzüglich Mehrwertsteuer) immerhin um 13,1 Prozent unter dem Niveau im November 2001, als noch 34,59 Cent pro kg erlöst wurden. Zwar bewegten sich die Erzeugerpreise Ende 2002 immer noch über den Preisen im Frühjahr, als mit 28,54 Cent pro kg der Tiefpunkt erreicht war. Saisonal bedingt ist der Milchpreis zum Jahresende aber immer am höchsten, weil die Anlieferungsmengen kleiner sind.
Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum wurde Ende 2002 weniger Milch an die Molkereien geliefert, dennoch kam es zu dem spürbaren Rückgang der Erzeugerpreise. Fachleute sehen die Gründe in der geringeren Nachfrage auf dem Weltmarkt sowie dem stärkeren Euro, der die Exporte erschwert. Allerdings haben nennenswerte Butterausfuhren nach Russland den Markt im Dezember etwas gefestigt. Für die niedersächsischen Milcherzeuger ist der Preisverfall doppelt schmerzlich, denn im Jahresdurchschnitt tragen sie im Bundesvergleich ohnehin die ‚rote Laterne‘ beim Milchgeld.
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