11. Dezember 2002

Naturschützer stellen bundesweite Waldschadenserhebung vor

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 16:12

Zustand der Wälder bleibt besorgniserregend

Berlin (agrar.de) – Der Deutsche Naturschutzring (DNR) und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) weisen mit der Vorstellung der bundesweiten Waldschadenserhebung auf die akute Gefährdung des Öko-Systems Wald hin. ‚Die Bekämpfung der Waldschäden und die Abwehr der Klimakatastrophe müssen Hand in Hand gegen‘, verlangte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. ‚Es ist bedauerlich, dass die Bundesregierung klammheimlich ihr bisheriges Ziel aufgegeben hat, die CO2-Emissionen bis 2005 um 25 Prozent zu verringern und nur noch eine 21 Prozent-Reduzierung anstrebt‘.

Die von DNR und SDW vorgelegte Bilanz der geschädigten Bäume in den einzelnen Bundesländern bleibt erschreckend hoch, zeigt aber nicht die ganze Wahrheit. Stickstoffemissionen aus dem ungebremst wachsenden Verkehr und durch Dünger und Gülle bei der Landwirtschaft setzen Waldböden und der Artenvielfalt zu. Gleichzeitig tragen sie auch zur globalen Klimaerwärmung bei. ‚Aus dem Waldsterben ist ein ‚Vegetationssterben‘ geworden‘, sagte Hubert Weinzierl.

‚Der Säuregehalt in den Waldböden hat sich in den letzten Jahrzehnten verhundertfacht. Die Feinwurzeln der Bäume sterben ab und der Wald kann keine Schadstoffe mehr aus dem Wasser herausfiltern‘, sagte SDW-Geschäftsführer Bernd Krebs. Dadurch ist aber die Qualität unseres Trinkwassers gefährdet. Giftige Stoffe wie Aluminium, Mangan und Nitrat gelangen ins Grundwasser. Auch die Artenvielfalt ist durch die Stickstoffbelastung bedroht. Pflanzen, die auf nährstoffarme Böden angewiesen sind, verlieren ihren Lebensraum.

DNR und SDW forderten die Bundesregierung auf, konsequente Maßnahmen zur drastischen Verringerung der Luftverschmutzung zu treffen. ‚Wir brauchen Politiker, die den Mut haben, den Auto-, LkW- und Flugverkehr endlich entschieden einzudämmen und die auf Verkehrsvermeidung und auf den öffentlichen Verkehr setzen‘, sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. Dazu trage die kontinuierliche Erhöhung der Mineralölsteuer bei. Wir müssen auf das 1 Liter-Auto setzen, so der DNR. Bei der Landwirtschaft sei vor allem die Massenviehhaltung auszudünnen, die in hohem Maße zu Ammoniakstickstoff beitrage.

Die derzeitigen Schadstoffbelastungen für die Baumarten insgesamt der einzelnen Bundesländer sind in der beigefügten Übersicht (XLS-Datei) enthalten.

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