11. Dezember 2002

Bauernverband: Milcherzeuger brauchen stabile Marktverhältnisse

Themen: Archiv — info @ 16:12

DBV-Präsidium bietet Molkereiwirtschaft Unterstützung an

Berlin (agrar.de) – Noch im Dezember werden Gespräche zwischen Vertretern des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und den Molkereien über die drastischen Einbrüche bei den Milcherzeuger-preisen geführt. Ziel ist es, eine höhere Wertschöpfung für qualitativ hochwertige Milchprodukte aus der gesamten Handelskette zu erreichen. Anfang des neuen Jahres sollen Diskussionen mit dem Lebensmitteleinzelhandel mit dem Ziel folgen, den ruinösen Preiskampf auf dem Rücken der Milcherzeuger zu beenden. Dies hat das DBV-Präsidium auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Das DBV-Präsidium war sich einig, dass sich aufgrund der derzeitigen Marktlage eventuelle Maßnahmen nicht gegen die Molkereien richten sollten. Auch befragte Landwirte lehnten derzeit mit großer Mehrheit einen Milchlieferstreik ab. Der DBV wird aber nachhaltig die Landesbauernverbände in Aktionen unterstützen, um die Milcherzeugerpreise zu stabilisieren. Es werden gemeinsam geeignete Maßnahmen beraten und organisiert, heißt es in der Stellungnahme.

Gegenüber dem vergangenen Jahr sind die Milcherzeugerpreise in 2002 in Deutschland um durchschnittlich 10 Prozent gesunken. Aufgrund der derzeitigen Marktlage und der fehlenden agrarpolitischen Unterstützung scheint sich auch noch keine Trendwende abzuzeichnen. Die negative Preisentwicklung bei den Schlachtkühen, Rindern und Kälbern hat die Erlössituation bei den deutschen Milcherzeugern weiter verschärft. Gleichzeitig sind die Produktionskosten deutlich gestiegen, was zu einem unvermeidlichen Druck auf die Einkommen der Betriebe führt.

Neben den Gesprächen mit den Molkereien und dem Lebensmitteleinzelhandel fordert das DBV-Präsidium deshalb auch, zur Markt- und Preisstabilisierung alle Elemente der Milchmarktordnung auszuschöpfen. Ein Vorziehen der Milchmarktreform um ein Jahr auf 2004 wird strikt abgelehnt. Die Milchmarktreform der Agenda 2000 ist noch einmal zu überprüfen, die Aufstockung der Milchquote und die Senkung der Interventionspreise müssen unterbleiben.

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