29. Oktober 2002

Fleischpreise in den Niederlanden: Konsumenten zahlen mehr, Produzenten erhalten weniger

Themen: Archiv,MKS — info @ 13:10

Voorburg (agrar.de) – Für die niederländischen Konsumenten sind die Fleischpreise in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, besonders für Schweinefleisch. Demgegenüber sind die Erzeugerpreise ständig gefallen: Während die Landwirte im September 2000 noch etwa 700 Euro für ein Rind erlösten waren es im selben Monat des Jahres 2001 nur noch 350 Euro. Das berichtet das Statistikamt in Voorburg.

In den ersten drei Quartalen des Jahres 2002 zahlten die niederländischen Verbraucher durchschnittlich 17 Prozent mehr für Fleisch als im Jahr 1995. Schweinefleisch verteuerte sich dabei um 25 Prozent, Rindfleisch um etwa 10 Prozent.

Die Landwirte erhielten dagegen in der ersten Jahreshälfte 2002 etwa 40 Prozent weniger als 1995 beim Verkauf eines Schlachtrindes. Direkt nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche stiegen die Preise für Schweine- und Geflügelfleisch stark an, wovon die Schweinehalter aber nur einige Monate profitieren konnten. Seitdem sind die Preise wieder rückläufig: Rindfleisch liegt für die Erzeuger etwa 30 Prozent unter dem Wert von 1995, Schweine- und Geflügelfleisch bringen den Erzeugern fünf bzw. zehn Prozent weniger als noch 1995.

Links zum Land Niederlande.

EU-Flächenstilllegungsprogramm: Niedersachsens Bauern haben festgelegte Grundfläche überschritten

Themen: Archiv — info @ 12:10

Hannover (agrar.de) – Die niedersächsischen Landwirte haben mit ihren Anträgen auf Ausgleichszahlungen die im Rahmen der EU-Agrarreform für Niedersachsen festgelegte Grundfläche in Höhe von 1.424.700 ha zur Ernte 2002 um 56.777 ha oder 3,98 Prozent überschritten. Im letzten Jahr waren es 57.183 ha oder 4,01 Prozent. Darauf wies heute Landwirtschaftsminister Uwe Bartels hin.

Was bedeute, so Bartels weiter, dass es auch in diesem Jahr in Niedersachsen zu einer Kürzung der Ausgleichszahlungen komme. Die Kürzung betrage nach Durchführung der Saldierung der Antragsflächen aller Bundesländer durch des Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) in Niedersachsen allerdings nur 2,55 Prozent. Insofern habe die vor kurzem beschlossene Saldierung aller deutschen Antragsflächen auch in diesem Jahr Niedersachsen geholfen.

„Wissen, was auf den Tisch kommt“ – Broschüre hilft beim Einkauf

Themen: Archiv — info @ 12:10

Dresden (agrar.de) – Immer mehr Verbraucher wollen genau wissen, was auf den Tisch kommt. Doch eine Kaufentscheidung wird ihnen nicht leicht gemacht. Die Warenkennzeichnung ist so vielfältig und unübersichtlich wie das Produktangebot selbst auch. Nicht selten bleiben Fragen zur Art der Erzeugung oder Herkunft unbeantwortet. Was hat das Kleingedruckte auf dem Jogurtbecher zu bedeuten? Kann ich grünen Salat aus dem Supermarkt bedenkenlos essen? Unter welchen Bedingungen wird mein Frühstücksei produziert?

Die neu erschienene Broschüre ‚Wissen, was auf den Tisch kommt – Antworten rund ums Essen‘ hilft, diese Fragen zu beantworten. Sie führt durch den Dschungel von Gütezeichen und Siegel, informiert über Inhaltsstoffe, Anbaumethoden und Haltungsbedingungen und nennt weitere Informationsmöglichkeiten und Ansprechpartner.

Bezug: Die farbige und 41 Seiten umfassende Broschüre im DIN A5-Format ist kostenlos erhältlich beim Zentralen Broschürenversand der Sächsischen Staatsregierung, Hammerweg 30, 01127 Dresden, Tel.: 0351-2103671, Fax: -2103681 oder E-Mail.

Michael Müller neuer stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender für den Bereich Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 12:10

Berlin (agrar.de) – Die SPD-Bundestagsfraktion hat gestern acht stellvertretende Fraktionsvorsitzende und drei Parlamentarische Geschäftsführer für den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden für die Bereiche Nachhaltigkeit, Umwelt, Verbraucherschutz und Landwirtschaft bestimmte die Fraktion Michael Müller (Düsseldorf).

Lebenslauf:

Geboren am 10. Juli 1948 in Bernburg/Saale; verheiratet.

Stahlbetonbauer, Studium Ingenieurwesen, Betriebswirtschaft und zusätzlich Sozialwissenschaft.

Bundesvorsitzender der Naturfreunde, Präsidiumsmitglied des Deutschen Naturschutzrings, Dachverband der Umwelt- und Naturschutzverbände; Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der IG Bauen–Agrar–Umwelt, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, des Allergievereins Europa, der Arbeitsgemeinschaft Allergiekranke Kinder, von Eurosolar und im Verein zur Förderung des Genossenschaftswesens.

1966 Eintritt in die SPD 1972 bis 1978 stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungsozialisten in der SPD 1975 bis 1983 Ratsmitglied der Stadt Düsseldorf Mitglied des Bundestages seit 1983 Ordentliches Mitglied: Gemeinsamer Ausschuss, Vermittlungsausschuss Stellvertretendes Mitglied: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Stellvertretender Vorsitzender der SPD Bundestagsfraktion

Links zum Thema Agrarpolitik.

Gemüseanbau in Sachsen 2002: Anbaufläche für Frischerbsen vergrößert

Themen: Archiv — info @ 10:10

Dresden (agrar.de) – Die sächsischen Gemüsebauern bewirtschaften nach Angaben des Statistischen Landesamtes derzeit rund 4.760 Hektar Anbaufläche für Gemüse zum Verkauf. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der gemüseanbauenden Betriebe um sieben auf nunmehr 377 Betriebe. Die Anbaufläche für Gemüse liegt in diesem Jahr rund 160 Hektar über der Fläche von 2001.

In diesem Jahr widmen sich 306 Betriebe dem Anbau von 4.718 Hektar Freilandgemüse. Dabei nimmt die Frischerbse mit 2.452 Hektar Anbaufläche über die Hälfte der sächsischen Gemüseanbaufläche ein. Grüne Pflückbohnen beanspruchen im Berichtsjahr 367 Hektar und damit rund acht Prozent der Gemüseanbaufläche auf dem Freiland. Der Anbau von grünen Pflückbohnen erfolgt in 119 sächsischen Betrieben. Zudem sind unter anderem 342 Hektar Spargel (darunter 283 Hektar im Ertrag stehend), 338 Hektar Blumenkohl, 306 Hektar Speisezwiebeln und 298 Hektar Spinat herangewachsen.

Der Anbau von Gemüse unter Glas wird in Sachsen von 249 Betrieben auf 42 Hektar durchgeführt. Dabei dominiert der Anbau von Gurken auf rund 17 Hektar, gefolgt von Tomaten auf einer Anbaufläche von elf Hektar.

Der Regierungsbezirk Dresden stellt mit 218 Betrieben und 2.819 Hektar Anbaufläche den Schwerpunkt des sächsischen Gemüseanbaus dar. Auf diesen Regierungsbezirk entfallen fast 60 Prozent der Gemüse anbauenden Betriebe und der Anbaufläche. Im Regierungsbezirk Leipzig haben 84 Betriebe (22 Prozent) ihren Sitz. Sie bearbeiten 1.630 Hektar (34 Prozent) der Gemüseanbaufläche in Sachsen. Für den Regierungsbezirk Chemnitz werden 75 Betriebe (20 Prozent) und 311 Hektar (sieben Prozent) der Anbaufläche ausgewiesen.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen.

Grüne Gentechnik: DBV drängt auf klare Kennzeichnungsregeln

Themen: Gentechnik,Umwelt — info @ 10:10

Wahlfreiheit bei Produkten sicherstellen und Koexistenz der Anbauverfahren zulassen

Berlin (agrar.de) – Der Deutsche Bauernverband (DBV) drängt auf klare und eindeutige Vorschriften für die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebens- und Futtermitteln sowie Saatgut. Grundsatz muss sein, dass nur diejenigen Produkte gekennzeichnet werden, die tatsächlich gentechnisch veränderte Stoffe enthalten. Dies erklärte der DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born heute beim Perspektivforum zur Grünen Gentechnik in Bonn. Besonders wichtig sei, dass klare und praktikable Schwellenwerte für unbeabsichtigte, technisch unvermeidbare Verunreinigungen konventioneller Erzeugnisse mit genveränderten Stoffen festgelegt werden. Aus Sicht des Bauernverbandes sei die in der EU diskutierte Ein-Prozent-Schwelle für Lebens- und Futtermittel realistisch.

Was kommt auf die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft im Zuge des weltweit steigenden Einsatzes der Grünen Gentechnik zu? Wie kann es gelingen, diese Entwicklung mit den gesellschaftlichen Anforderungen Deutschlands an den Umgang mit der Grünen Gentechnik in Einklang zu bringen? Beim Perspektivforum diskutieren namhafte Experten aus Wissenschaft, Pflanzenbau, Züchtung und Verarbeitung, wo die ‚Knackpunkte‘ liegen. Für die Landwirtschaft von besonderer Bedeutung sei, so Born, dass ökologische, konventionelle und gentechnisch basierte Anbaumethoden nebeneinander bestehen können. Es müsse ein sinnvolles Neben- und Miteinander aller Anbauverfahren möglich sein – aber gerade dafür seien nachvollziehbare Kennzeichnungs-Regelungen erforderlich. Nur sie stellten die Wahlfreiheit von Landwirten und Verbrauchern sicher.

Grüne Gentechnik wird bereits in vielen Teilen der Welt – und auch in Europa – in der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung angewandt. Hefen für Gärprozesse, Enzyme zur Käseherstellung, Vitamine und viele Zusatzstoffe in der Lebensmittelherstellung werden auch mit Hilfe der Gentechnik gewonnen. Nur eine praktikable Kennzeichnungsregelung werde die Wahlfreiheit für Landwirte und Verbraucher gewährleisten, erklärte Born. Für diese Position sieht er eine breite gesellschaftliche Unterstützung. Dies habe der Diskurs Grüne Gentechnik des Bundesverbraucherministeriums deutlich gemacht. Ebenso habe es eine breite Zustimmung dafür gegeben, dass es zwingend klare und praktikable Regelungen für die Koexistenz zwischen dem Anbau von genveränderten Pflanzen und dem konventionellem Anbau geben müsse. Der Deutsche Bauernverband hält – ebenso wie die übrigen Mitglieder der Warenkette ‚vom Acker bis zum Teller‘ – eine Koexistenz von Produktionsverfahren mit und ohne Gentechnik für möglich. Gerade das Miteinander und die gegenseitige Ergänzung der verschiedenen Systeme können die vom Verbraucher gewünschte Vielfalt der Produkte garantieren.

Born begrüßte, dass die Koalitionsvereinbarung im Kapitel ‚Grüne Gentechnik‘ ausdrücklich auf die Wahlfreiheit der Verbraucher abstellt. Allerdings dürfe dies kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern die Bundesregierung müsse endlich dafür sorgen, dass auch tatsächlich gesetzliche Entscheidungen getroffen werden, um Rechtssicherheit zu schaffen. Der Bauernverband erwartet jetzt von der Politik klare Entscheidungen über die Rahmenbedingungen zur Nutzung der Grünen Gentechnik – das betrifft sowohl die Umsetzung der EU-Freisetzungsrichtlinie in deutsches Recht als auch die zügige Verabschiedung der Kennzeichnungsregeln auf EU-Ebene.

Links zum Thema Biotechnologie, Links zum Thema Verbände.

Rheinland-Pfalz: Bewerbungsfrist für Landeswettbewerb Tiergerechte Haltung verlängert

Themen: Archiv — info @ 10:10

Die Bewerbungsfrist für den Landeswettbewerb 2002/2003 Tiergerechte Haltung von Kälbern, Färsen und Pferden ist auf den 15. November 2002 verlängert worden. Das hat das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau mitgeteilt.

Mit dem Wettbewerb sollen vorbildliche Stallbauten oder Stallbaukonzepte herausgestellt und zur Nachahmung empfohlen werden. Gleichzeitig soll die bei weiten Teilen der Bevölkerung immer noch eher skeptische Haltung gegenüber modernen Tierhaltungsverfahren abgebaut werden. Ausgezeichnet werden Landwirte, die bereits optimale tiergerechte Haltungssysteme anwenden oder die durch Innovationen besonders tiergerechte Methoden der Haltung erproben und einführen. Es werden Geldpreise bis zu 3.000 Euro vergeben.

Der Wettbewerb 2002/2003 richtet sich an die Halter von Kälbern, Färsen und Pferden. Grundbedingung ist, dass die Verfahren gut funktionieren, praktisch anwendbar, beispielhaft und ausbaufähig sind. Auch die Ökonomie spielt eine Rolle. Eine Bewertungskommission, die sich aus Vertretern des Tierschutzes, des BUND, der Landwirtschaftskammer und staatlicher Organisationen zusammensetzt, wird die Gewinner ermitteln. Kriterien sind neben der tiergerechten Haltung und Tiergesundheit, emissionsmindernde Maßnahmen und ein angepasstes Hygienemanagement. Interessierte Tierhalter können sich noch bis zum 15. November 2002 beim Landwirtschaftsministerium bewerben, die Auswahl der Siegerbetriebe soll danach stattfinden. Die Ehrung der Sieger ist im Rahmen des Vieh- und Fleischtages am 6. März 2003 vorgesehen.

Teilnahmeformulare gibt es bei den Kreisverwaltungen, bei den staatlichen Beratungsstellen, bei Tierzuchtorganisationen, an der FH Bingen, beim BUND, bei den Bauernverbänden und beim Landesuntersuchungsamt in Koblenz. Die Bögen stehen auch im Internet zur Verfügung.

Links zum Thema Tierhaltung.

Fische im alten Kuhstall – geht das?

Themen: Archiv — info @ 10:10

Hannover (agrar.de) – Lässt sich mit Fischhaltung Geld verdienen? Eine Frage, die sich Landwirte mit freien Gebäudekapazitäten durchaus ernsthaft stellen. Grund genug für die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft, auf der Eurotier vom 12. –15. November in Hannover einen Schwerpunkt zum Thema Aquakultur und Fischproduktion zu installieren. Die Fischereiexperten der Landwirtschaftskammer Hannover sind auch dabei. Sie bieten neutrale Beratung und Entscheidungshilfen.

‚Fish goes Eurotier‘ heißt das Motto in Halle 23. Am Stand C21b der Landwirtschaftskammer Hannover sind Neueinsteiger genau an der richtigen Adresse. Aber auch Landwirte, die noch nicht sicher sind, ob die Fischproduktion etwas für sie ist, werden von den Experten der Kammer neutral und firmenunabhängig beraten. Zum Thema wird Volkmar Hinz, Fachbereichsleiter Fischerei und Fischhaltung der Landwirtschaftskammer, am Dienstag, 12. November, 10.15 Uhr, im Forum Aquakultur einen Vortrag mit dem Titel: ‚Aquakultur – ein Einstieg der sich lohnt!?‘ halten.

Die Berater vom Fachbereich Fischerei und Fischhaltung der Landwirtschaftskammer Hannover wissen, wovon sie reden. Sie beraten und betreuen über 200 Berufsfischereien, davon mehr als 60 Betriebe, die sich auf die Forellenproduktion spezialisiert haben. Hinzu kommen eine Vielzahl von Kleinteichwirten und Fischreirechtsinhabern.

Links zum Thema Fische.

Verbraucherinformation bei Fleischerzeugnissen wird verbessert

Themen: Archiv — info @ 10:10

Berlin (agrar.de – Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen künftig eindeutiger über die Zusammensetzung von fleischhaltigen Erzeugnissen informiert werden. Das sieht der Verordnungsentwurf zur Änderung der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung vor, den das Bundesverbraucherministerium vorgelegt hat. ‚Das ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Verbesserung der Verbraucherinformation und zu mehr Transparenz‘, so Alexander Müller, Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, heute in Berlin.

Auf dem Etikett von Erzeugnissen, die Fleisch als Zutat enthalten wie z.B. zusammengesetzte Lebensmittel, Fertiggerichte oder Fleischerzeugnisse ist danach genau anzugeben, von welcher Tierart das verwendete Fleisch stammt. Als Fleisch darf dabei nur Skelettmuskulatur bezeichnet werden. Separatorenfleisch fällt nicht unter diese Definition und muss gesondert in der Zutatenliste aufgeführt werden. Separatorenfleisch vom Rind ist nach wie vor verboten. Innereien sind in der Zutatenliste unter ihrem jeweiligen Namen zu benennen. Festgelegt ist auch, das der Anteil von Fett- und Bindegewebe im Erzeugnis einen vorgegebenen Höchstwert nicht überschreiten darf.

Mit der vorgeschlagenen Änderungsverordnung wird die Richtlinie 2001/101/EG der Europäischen Kommission in deutsches Recht umgesetzt. Mit dieser Richtlinie wird gemeinschaftsweit eine einheitliche Fleischdefinition für Kennzeichnungszwecke vorgeschrieben.

Der Verordnungsentwurf wurde dem Bundesrat zur Zustimmung zugeleitet (BR-Drs. 789/02).

Links zum Thema Gesetze und Verordnungen, Links zum Thema %url4%Lebensmittelqualität und Kontrolle%/%.

28. Oktober 2002

DJV, NABU und WWF fordern „freie Bahn“ für Wildtiere

Themen: Archiv — info @ 16:10

Straßen und Bahntrassen sind tödliche Barrieren

Bonn (agrar.de) – Deutscher Jagdschutz-Verband (DJV), Naturschutzbund NABU und Umweltstiftung WWF machen heute auf die gravierenden Probleme der Wildtiere bei Überquerung von Verkehrswegen aufmerksam. Gerade in den dunklen Herbst- und Wintermonaten müssten viele Wildtiere ihr Leben auf deutschen Strassen lassen. Die Bedrohung der Tiere wächst: ihr Lebensraum wird kleiner und durch Siedlungen, Bahntrassen und Strassen immer mehr zerschnitten.

Mit einem gemeinsamen Positionspapier richten sich die Naturschutzorganisationen an Bundesumweltminister Jürgen Trittin und Verkehrsminister Manfred Stolpe. DJV, NABU und WWF fordern die Verantwortlichen dazu auf, ein nationales Programm zum Schutz und zur Wiederherstellung von Wanderkorridoren fuer Wildtiere (Entschneidungsprogramm) zu beschließen. Nur so sei zu gewährleisten, dass sich Wildtiere künftig ungehindert und gefahrlos in ihren Lebensräumen bewegen könnten.

‚Die Lebensräume für wild lebende Tiere werden kleiner und immer stärker zerstückelt. Stark befahrene Strassen, Bahntrassen und kanalisierte Fließgewässer stellen für viele Wildtiere unüberwindliche Barrieren dar. Großräumige Wanderungen von Luchsen, Wildkatzen, Rotwild oder Fischottern werden so unterbunden. Im Extremfall führt dies dazu, dass die Tiere keine geeigneten Partner finden und sich nicht mehr vermehren‘, begründet DJV-Präsident Constantin Freiherr Heereman das Engagement der Naturschutzorganisationen. Querungshilfen wie Grünbrücken oder Unterführungen würden in den Niederlanden, der Schweiz oder Österreich viel häufiger realisiert als in Deutschland.

‚Wanderkorridore stellen einen unverzichtbaren Bestandteil des Biotopverbunds dar, deren Berücksichtigung Teil der gesetzlich vorgeschriebenen Eingriffsminderung nach dem Bundesnaturschutzgesetz werden muss‘, erläutert NABU-Präsident Jochen Flasbarth und fordert eine entsprechende Berücksichtigung bei der derzeitigen Erarbeitung des Bundesverkehrswegeplanes 2003.

Carl Albrecht von Treuenfels, Präsident des WWF-Deutschland, fügt hinzu: ‚Um den anhaltenden Artenschwund in Deutschland zu stoppen, brauchen wir dringend eine Nationale Naturschutzstrategie.‘ Deutschland müsse einen glaubwürdigen Schritt zur Umsetzung der Konvention über die Biologische Vielfalt im eigenen Land unternehmen, so Treuenfels weiter.

Links zum Thema %url4%Jagd und Wild%/%.

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