01. Oktober 2002

Schlepperzulassungen weiter rückläufig

Themen: Archiv — info @ 09:10

Aber stärkere Schlepper immer mehr gefragt – Allmählicher Bestandsabbau

Hannover (agrar.de) – Für Investitionen in Landtechnik sitzt das Geld bei den Bauern nicht gerade locker. Das bekommen die Hersteller von Ackerschleppern seit Jahren zu spüren, berichtet der niedersächsische Landvolk-Pressedienst.

So waren die Zulassungszahlen für Ackerschlepper auch im vergangenen Jahr auf Talfahrt. Nur noch 24.795 Traktoren wurden 2001 neu zum Straßenverkehr zugelassen, im Jahr zuvor waren es noch 25.972 Traktoren. Nur die deutsche Wende hatte mit dem Bedarf der ostdeutschen Bauernhöfe den langjährigen Abwärtstrend unterbrochen. Auf dem Höhepunkt der Mechanisierungswelle in der deutschen Landwirtschaft in den 60-er Jahren konnten die Hersteller noch bis zu 70.000 Traktoren jährlich in der Landwirtschaft absetzen. Hoffnung schöpfen die Hersteller von Traktoren aus dem Verlauf des ersten Halbjahres 2002, auch wenn sich die Auftragslage für Landtechnik seit dem Frühsommer bereits wieder abschwächt. Dennoch gab es im ersten Halbjahr ein Zulassungsplus gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 14.486 Stück. Überdurchschnittliche Zuwächse konnten darüber hinaus im Export mit einem Plus von 23 Prozent erzielt werden. Immerhin werden zwei Drittel der in Deutschland produzierten Landtechnik exportiert.

Im Laufe der Jahre hat sich die Größe der neu zugelassenen Ackerschlepper erheblich nach oben verschoben, die Industrie konnte damit einen Teil des zahlenmäßigen Rückgangs auffangen. Lagen übliche Traktorleistungen in den 60-er Jahren noch um 30 PS, so entfielen auf die Größenklasse bis 40 PS im vergangenen Jahr nur noch 3.077 Neuzulassungen. Das Gros der neuen Traktoren lag mit 10.289 Stück im Bereich 41 bis 100 PS. In der Klasse von 101 bis 180 PS wurden mit 9.766 Stück kaum weniger neu zugelassen, und immerhin 1.663 der Neuzulassungen lagen über 180 PS. Auch gegenwärtig werden wieder vor allem die leistungsstärkeren Traktoren nachgefragt. Nach der amtlichen Zulassungsstatistik tummeln sich noch mehr als 20 verschiedene Markten auf dem deutschen Markt, die jedoch vielfältig miteinander verflochten sind. Den größten Teil des Kuchens teilen sich jedoch lediglich sechs Hersteller, auf die allein zwei Drittel des Marktes entfallen. Gemessen an der gesamten verkauften Motorleistung, steht an erster Stelle ein deutscher Hersteller aus dem Allgäu.

Entgegen der Entwicklung bei den Neuzulassungen hat die Zahl der Besitzumschreibungen von gebrauchten Traktoren sichtbar zugenommen. Kamen beispielsweise im Jahre 1992 auf 26.700 neue Traktoren 41.607 Besitzerwechsel von ‚Gebrauchten‘, so kamen 1999 mit knapp 50.000 Besitzumschreibungen bereits fast zwei gebrauchte auf einen neuen Traktor. Und obwohl die Schlepper den Ruf der Robustheit und Langlebigkeit haben, geht der Bestand in der Landwirtschaft mit rückläufigen Neuanschaffungen allmählich zurück. 1992 waren noch 1,322 Millionen Traktoren (einschließlich Forstwirtschaft und Fischerei) zugelassen, 1999 waren es nur noch 1,031 Millionen Stück. Gleichzeitig verminderte sich auch die verfügbare Leistung pro Hektar von 370 PS (sogar 514 PS in den alten Bundesländern) auf 312 PS.

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