12. September 2002

Carstensen: Rot-grüne Agrarpolitik negiert das Problem der Welternährung

Themen: Archiv — info @ 11:09

Berlin (agrar.de) – Zu den agrarpolitischen Äußerungen der Bundesregierung im Rahmen des Umweltgipfels in Johannesburg erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages, Peter Harry Carstensen (CDU):

‚Bundeskanzler Schröder verkennt mit seiner populistischen Forderung nach einem Ende der Agrarsubventionen in unverantwortlicher Weise das Erfordernis ausreichender Nahrungsmittelversorgung der Weltbevölkerung. Anstatt herumzuschwadronieren, sollte er lieber die Fakten der FAO zur Kenntnis nehmen:

Um die Zahl der Hungernden bis 2030 zu halbieren, muss die Getreideproduktion bei jährlich wachsender Bevölkerung um 80 Millionen um 50 Prozent gesteigert werden. Die FAO geht weiterhin davon aus, dass sich in den Entwicklungsländern der Verbrauch pro Kopf bei Fleisch bis 2030 von derzeit 26 kg auf 37 kg erhöhen wird, bei Milch von 45 kg auf 66 kg. Die geforderte Mehrerzeugung wird nur aus Ländern mit entsprechend natürlichen Voraussetzungen und gut entwickelter Landwirtschaft kommen können. Neben den USA, Kanada und Australien steht die EU, insbesondere auch Deutschland, in der moralischen Pflicht, Nahrungsmittel für die Weltbevölkerung bereit zu stellen. In dieser Hinsicht ist es deshalb verantwortungslos, die moderne nachhaltige Landwirtschaft und insbesondere die Veredlungswirtschaft bei uns in der Weise zu belasten und zu behindern, wie es rot-grüne Agrarpolitik tut.

Mit gleicher Arroganz übergeht Rot-Grün die Feststellung der FAO-Experten, dass für die Sicherstellung der Welternährung die Förderung und der Einsatz von Biotechnologie wesentlich mitentscheidend ist. Rot-Grün macht aber in Deutschland genau das Gegenteil: Anstatt die grüne Gentechnologie voranzubringen, soll sie mit Diskussionsrunden à la Diskurs Künast stillgehalten werden. Als wichtiges Industrieland hat Deutschland eine große Verantwortung für die Welternährung. Die Union wird dieser Herausforderung mit ihrer Agrarpolitik Rechnung tragen.

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Praktikum auf Betrieben in Japan in 2003 ausgeschrieben

Themen: Archiv — info @ 10:09

Schorlemer Stiftung des DBV fördert Auslandsaufenthalt

Bonn (agrar.de) – Auch in 2003 bietet der Deutsche Bauernverband (DBV) fünf jungen Landwirten und Junggärtnern die Möglichkeit, ein Fachpraktikum in Japan zu absolvieren. Das vom DBV im Auftrage des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft organisierte Praktikantenprogramm in Japan erstreckt sich über einen Zeitraum von zwölf Monaten. Grundkenntnisse der japanischen Sprache sind keine Vorbedingung für die Teilnahme am Programm. Die notwendige sprachliche Vorbereitung wird durch einen obligatorischen Intensivkurs am Landesspracheninstitut Nordrhein-Westfalen in Bochum gewährleistet.

Interessierte im Alter von 19 bis 30 Jahren können die Gelegenheit nutzen, um sich fachlich wie persönlich fortzubilden. Nach einer Auswahltagung Anfang Dezember und der Durchführung des dreiwöchigen Sprachkurses im Januar/Februar kommenden Jahres werden die Fachpraktika auf japanischen Betrieben im April 2003 beginnen. Die Unterbringung während des Praktikums erfolgt direkt auf den Gastbetrieben, wodurch die Teilnehmer auch einen Einblick in die japanische Kultur und das Alltagsleben erhalten.

Jeder Teilnehmer erhält während des Praktikums neben freier Unterkunft und Verpflegung ein Taschengeld sowie eine internationale Kranken- und Unfallversicherung. Der Eigenan-teil an den Programmkosten beträgt pro Teilnehmer insgesamt 1.650 Euro. Anmeldeschluß für dieses Japan-Programm ist der 30. November 2002. Nähere Informationen und die Bewerbungsunterlagen können angefordert werden bei der Schorlemer Stiftung des DBV, Referat 8.3, Tel.: 0228-8198-299, Fax: 0228-8198-205.

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Fleischkonsum der Österreicher 2001 von BSE-Krise geprägt

Themen: Fleisch,Österreich,Statistik — info @ 10:09

Starker Absatzrückgang bei Rindfleisch, Geflügelfleisch wird immer beliebter

Wien (agrar.de) – Nach Berechnungen der STATISTIK AUSTRIA betrug der Inlandsverbrauch an tierischen Produkten für Nahrungszwecke im Jahr 2001 792.400 t Fleisch (98,3 kg pro Kopf), 768.300 t Trinkmilch (95,3 kg pro Kopf), 1,8 Mrd. Stück Eier (221 Stück pro Kopf) und 49.300 t Fisch (6,1 kg pro Kopf). Der Grad der Selbstversorgung machte bei Rind- und Kalbfleisch 152%, bei Schweinefleisch 102 Prozent, bei tierischen Fetten 111% und bei Eiern 77 Prozent aus.

Die gesamte Fleischproduktion (einschließlich Innereien) verringerte sich 2001 um 1 Prozent auf 862.400 t; der Inlandsverbrauch lag bei 792.400 t bzw. 98,3 kg (-4 Prozent) pro Kopf.

Die zu Jahresende 2000 beginnende BSE-Krise hatte auf die Vieh- und Fleischmärkte zum Teil recht unterschiedliche Auswirkungen. So war der Rindersektor von Absatz- und Preiseinbrüchen gekennzeichnet, während der Geflügelsektor sowohl die Produktion als auch den Absatz steigern konnte. Der Verbrauch von Rindfleisch ging, nach dem Auftreten der ersten BSE-Fälle, im ersten Jahresdrittel drastisch zurück. Im Laufe des Jahres konnte der Verbrauch jedoch stabilisiert werden. Mit einem Volumen von 148.500 t bzw. 18,4 kg pro Kopf (-6 Prozent) wurde allerdings das niedrigste Verbrauchsniveau der letzten 4 Jahrzehnte erreicht.

Die Bruttoeigenerzeugung von Schweinefleisch betrug 465.400 t und lag damit um 4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Inland wurden insgesamt 5,163.600 Schweine (-3 Prozent) mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 94,6 kg geschlachtet. Der daraus resultierende Fleischanfall betrug 488.700 t (-3 Prozent). Trotz einer Einbuße von 7 Prozent liegt Schweinefleisch nach wie vor in der Verbrauchsskala mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 56,8 kg an erster Stelle des gesamten Fleischverbrauches.

Der Geflügelsektor konnte im Zusammenhang mit der BSE-Krise sowohl Produktions- als auch Verbrauchszuwächse verzeichnen. Die Bruttoeigenerzeugung von Geflügelfleisch betrug 108.400 t (+2 Prozent). Mit einem Gesamtvolumen von 148.100 t bzw. einem Pro-Kopf-Verbrauch von 18,4 kg (+8 Prozent) konnte ein neuer Verbrauchsrekord erreicht werden.

Bei Kuhmilch kam es trotz Verringerung der Milchkuhbestände zu einem Produktionsplus von 2 Prozent. Der gesamte Rohmilchanfall inkl. Schaf- und Ziegenmilch betrug 3,32 Mio. t.

Von den österreichischen Molkereien wurden im Berichtszeitraum 690.600 t (+6 Prozent) Konsummilch (inkl. Joghurt, Sauermilch, Trinkkakao u. ä.) erzeugt. Für Ernährungszwecke standen, nach Berücksichtigung der Importe und Exporte, 615.000 t (+0,3 Prozent) zur Verfügung. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Konsummilch erhöhte sich demnach um 0,7 kg auf 76,3 kg (+1 Prozent). Unter Berücksichtigung der am Hof der Produzenten getrunkenen bzw. direkt abgesetzten Menge, konnte für 2001 ein Pro-Kopf-Verbrauch von 95,3 kg Trinkmilch errechnet werden. Gegenüber dem Vorjahreswert von 93,1 kg wurde eine Zunahme um 2 Prozent erzielt.

In der Käseherstellung kam es nach 2000 zu einer erneuten Ausweitung der Erzeugung (+12 Prozent). Die gesamte Käseproduktion, einschließlich 2.200 t Schaf- und Ziegenkäse, betrug 138.000 t. Der Export von Käse nahm auch 2001 nochmals kräftig zu (51.600 t; +34 Prozent), die Importe stiegen nur knapp um 4% und erreichten ein Volumen von 63.000 t. Unter Berücksichtigung der Einlagerungen von Käse wurde ein Nahrungsverbrauch von 141.500 t (+9 Prozent) ermittelt. Auch die Produktion von Schmelzkäse konnte um 17 Prozent auf 21.000 t ausgeweitet werden, wobei rund 10.000 t Hartkäse eingesetzt wurden. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse (einschließlich Schmelzkäse) betrug 18,7 kg und lag somit um 1,4 kg deutlich über dem Vorjahreswert.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

IFOAM Generalversammlung wählt neuen Weltvorstand

Themen: Archiv — info @ 10:09

Gerald A. Herrmann zum Vizepräsidenten gewählt

Victoria/Gräfelfing (agrar.de) – Naturland Geschäftsführer Gerald A. Herrmann ist neuer Vizepräsident der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM). Die Generalversammlung der internationalen Dachorganisation des Ökologischen Landbaus, die in Victoria/Kanada stattfand, wählte den Diplom-Agraringenieur in das zweithöchste Amt des Weltvorstandes. Zum weiteren Vizepräsidenten wurde Alberto Lernoud aus Argentinien gewählt. Als Präsident wurde Gunnar Rundgren aus Schweden in seinem Amt bestätigt. Alle drei Vorstandsmitglieder bekamen mehr als 90 Prozent der Stimmen – Anerkennung für die schon bisher geleistete Arbeit.

Gerald A. Herrmann bedankte sich für den überwältigenden Vertrauensbeweis der 120 Delegierten. Mitglied im Weltvorstand ist Herrmann seit März 1995. Seit Anfang der 90er Jahre war Herrmann an der Entwicklung des IFOAM-Akkreditierungsprogrammes beteiligt, des anspruchsvollsten internationalen Prüfverfahrens für Zertifizierungsorganisationen des Ökologischen Landbaus. 1998 wurde er erstmals als Schatzmeister in den dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstand gewählt. Seine Arbeit bei der IFOAM konzentrierte sich bislang unter anderem auf die Strukturentwicklung, die Regionalisierung und die tragfähige wirtschaftliche Basis. Bei den IFOAM Mitgliedsorganisationen aus Asien, Lateinamerika, Europa und Afrika gilt Herrmann als Repräsentant einer starken, von Bauern getragenen und geprägten Organisation, sowie als Experte für Zertifizierung, wirtschaftliche Fragen und Marktentwicklung. In ihrem Amt als Vorstandsmitglieder bestätigt wurden mit vergleichbar hohen Stimmzahlen Liz Clay, Australien; Antonio Compagnoni, Italien; El Hadji Hamath Hane, Senegal; Prabha Mahale, Indien. Neu in den Vorstand gewählt wurden Kenji Matsumoto, Japan und Sheldon Weinberg, USA.

Glückwünsche in Victoria gab es auch für drei weitere Organisationen, die erfolgreich das IFOAM Akkreditierungsprogramm durchlaufen haben. Mit Biological Farmers of Australia (BFA), %url4%Bioland%/% Deutschland und JONA, Japan Organic & Natural Foods Association sind jetzt weltweit über 21 Zertifizierungsorganisationen des Ökologischen Landbaus akkreditiert. Bioland hat damit als zweiter deutscher Öko-Verband nach Naturland die Akkreditierung gemäß dem %url5%IFOAM Akkreditierungsprogramm%/% erreicht, 9 weitere Organisationen u.a. Biopark und GÄA aus Deutschland durchlaufen als Bewerber derzeit das Verfahren. Gerald A. Herrmann: ‚Wir gratulieren Bioland herzlich und freuen uns, dass durch diese Akkreditierung der Warenaustausch erheblich erleichtert wird.‘ Das IFOAM-Akkreditierungsprogramm definiert in transparenter Weise, was eine Zertifizierungsorganisation leisten muss. Die derzeit 21 IFOAM akkreditierten Organisationen haben untereinander ein multilaterales Abkommen abgeschlossen. Kern des Abkommens ist es, dass sich alle IFOAM akkreditierten Organisationen gegenseitig auf der Basis der IFOAM Richtlinien anerkennen. Das ermöglicht es Erzeugern und Verarbeitern, schnell auf Produkte anderer IFOAM akkreditierter Verbände weltweit zurückzugreifen.

Vor der Generalversammlung der IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movements) fand im kanadischen Victoria der 14. IFOAM Organic World Congress statt. Mit 1.300 Teilnehmern aus 65 Ländern war der Kongress ein beeindruckendes internationales Ereignis, eröffnet mit Grußbotschaften von der Welternährungsorganisation FAO in Rom sowie von Englands prominentestem Öko-Bauern Prince Charles. Die Teilnehmer repräsentierten alle Aktivitäten und Bereiche, in der IFOAM tätig ist. Bauern, Interessensgruppen, Wissenschaftler, Verarbeiter, Handel – anwesend war alles, was sich rund um den Globus mit Ökologischem Landbau und seinen Produkten befasst.

Die Generalversammlung tagte drei Tage lang im Anschluss an den 14. IFOAM Organic World Congress. Wichtiger Tagesordnungspunkt war neben den Vorstandswahlen die Verabschiedung der überarbeiteten IFOAM Basis-Richtlinien für den Ökologischen Landbau und die Ökologische Lebensmittelverarbeitung. Nach den Worten von Präsident Gunnar Rundgren setzt IFOAM mit diesen Richtlinien wiederum weltweit Maßstäbe für die Entwicklung des Ökologischen Landbaus. Nach intensiven strategischen Diskussionen wurde außerdem erstmalig das IFOAM Programm für die nächsten drei Jahre – die Amtszeit des neuen Vorstandes – als Leitlinien für den Vorstand verabschiedet. Die nächste IFOAM Generalversammlung findet im Anschluss an den 15. IFOAM World Congress im September 2005 in Adelaide/Australien statt.

Links zum Thema %url6%Bio-Landbau%/%.

Mecklenburg-Vorpommern: Umweltallianz mit Landwirtschaft besiegelt

Themen: Archiv — info @ 09:09

Mühlengeez (agrar.de) – Im Rahmen der MELA 2002 wurde heute Vormittag in Mühlengeez, Landkreis Güstrow, eine gemeinsame Erklärung zur Bildung einer ‚Allianz Umwelt und Landwirtschaft‘ unterzeichnet. Neben Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus haben auch der Präsident des Bauernverbandes M-V, Herr Gerd-Heinrich Kröchert, der Vorsitzende des Verbandes der Landwirte im Nebenerwerb, Herr Jürgen Schuster sowie das Agrarbündnis M-V (Umweltverbände, Ökolandbau- sowie Tierschutzverband), Herr Dr. Jörg Gerke, ihre Teilnahme an der Umweltallianz zugesagt und die gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Die Allianz Umwelt und Landwirtschaft steht weiteren Teilnehmern offen.

Im Zuge des weltweiten Prozesses zur Umsetzung der Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung, die 1992 in Rio de Janeiro beschlossen und vor zwei Wochen in Johannesburg fortgeschrieben wurden, muss sich auch die Landwirtschaft neuen Herausforderungen stellen. Im Juni 2001 haben die Agrar- und Umweltminister der Bundesländer auf einer gemeinsamen Konferenz ‚Schritte auf dem Weg zu einer verbraucherfreundlichen und umweltgerechten Landwirtschaft‘ beschlossen. Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling hatte daraufhin die Initiative zur Bildung einer ‚Umweltallianz Landwirtschaft‘ ergriffen. Sie soll ebenso wie die ‚Umweltallianz Mecklenburg-Vorpommern‘, die im August 2001 mit der gewerblichen Wirtschaft unterzeichnet wurde, oder der Allianz mit den Wassersportlern dazu beitragen, auf freiwilliger Basis eine langfristig angelegte Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine umweltverträgliche Entwicklung zu sichern.

Umweltminister Methling: ‚Verbesserungen im Umwelt- und Naturschutz auf der Fläche lassen sich nur gemeinsam mit den Landwirten und nicht gegen sie durchsetzen. Der Weg der Konfrontation, davon bin ich überzeugt, führt in eine Sackgasse und nur durch Auflagen der Umweltbehörden lässt sich eine sensible Landnutzung auch nicht erreichen. Ich glaube, dass die Bewahrung der historisch gewachsenen Kulturlandschaft nur mit nachhaltiger Nutzung möglich ist. Wir brauchen den Landwirt als Landschaftspfleger und die Landschaftspflege kann ein wichtiges Standbein für die landwirtschaftlichen Unternehmen sein. Nutzung und Pflege müssen kein Gegensatz sein! Ich bin aber auch dafür, dass zusätzliche Leistungen im Umwelt- und Naturschutz, die über die gute fachliche Praxis hinausgehen, den Landwirten honoriert werden müssen. Dazu sind weitere Förderprogramme nach dem Beispiel des Programms zur naturschutzgerechten Grünlandnutzung oder dem Moorschutzprogramm zu entwickeln.‘

Wichtige Handlungsfelder im Rahmen der künftigen ‚Umweltallianz Landwirtschaft‘ werden unter anderem sein:

– der Schutz der Gewässer durch Verringerung der Nährstoffeinträge

– der Schutz der Natur durch aktive Beiträge der Landwirte zur Landschaftspflege

– der Schutz des Bodens und der Luftgüte

– die Erhaltung der Kulturlandschaft (z. B. durch Deichbeweidung mit Schafen, Erhaltung der Heidelandschaft)

– der Anbau nachwachsender Rohstoffe als Beitrag zum Klimaschutz

– der Biotop- und Landschaftsschutz

– die Entwicklung des ländlichen Raums durch Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe

– die Sicherung der aktiven Mitwirkung der ländlichen Bevölkerung an Entscheidungsprozessen

Landwirtschaftsminister Backhaus stellte heraus, dass auf der Grundlage des Agrarkonzeptes 2000 bereits in den letzten Jahren die Landwirtschaft umfassend eine nachhaltige Wirtschaftsweise praktiziert.

‚Der Abschluss der Umweltallianz, so Minister Backhaus, ‚bietet eine neue Chance, dass zwischen der Landwirtschaft und der Umwelt ein Miteinander auf hohem Niveau möglich sein wird. Umweltgerecht produzieren hat nichts mit der Größe der Unternehmen oder der Eigentumsform zu tun‘, so der Minister, ’sondern ist in erster Linie vom Management abhängig‘.

Insgesamt könne eine Verbesserung der Lebensverhältnisse im ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommerns nur erreicht werden, wenn die natürlichen Lebensgrundlagen und die Sicherung des Naturhaushaltes, gepaart mit wettbewerbsfähigen landwirtschaftlichen Unternehmen, gewährleistet werden.

Die weitere Ausgestaltung der Allianz ‚Umwelt und Landwirtschaft‘ erfolgt durch gemeinsame Arbeitsgruppen, von denen bereits zwei die Arbeit aufgenommen haben. Sie beschäftigen sich mit der Definition der ‚guten fachlichen Praxis‘ in der Landwirtschaft und der künftigen Umsetzung der Vorgaben der europäischen Agrarpolitik.

Ein erster bedeutsamer Schritt ganz im Sinne der Allianz von Umwelt und Landwirtschaft ist die Broschüre ‚Hecken in Mecklenburg-Vorpommern‘, wo der gemeinsame Weg von Naturschutz und Landwirtschaft zu Schutz, Pflege und Neuanpflanzung von Hecken aufgezeigt wird. Damit wollen das Umweltministerium und das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern dazu beitragen, der zunehmenden Verarmung der Vielfalt unserer Landschaft entgegen zu wirken.

Links zum Thema Landschaft und Natur, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Hopfenernte in Sachsen ist in vollem Gange

Themen: Archiv — info @ 09:09

Dresden (agrar.de) – Die Hopfenernte in Sachsen läuft auf Hochtouren. Noch bis Ende September wird der Hopfen von der insgesamt 460 Hektar (ha) großen Anbaufläche geerntet. Wie das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium mitteilte, wird mit einem Ertrag von etwa 12.400 Zentern gerechnet. Im Vergleich zum sehr guten Vorjahr (13.811 Zentner) wären das etwa zehn Prozent weniger. Die hiesigen Hopfenanbaugebiete liegen vor allem in der Lommatzscher Pflege und in der Lausitz.

Der größte Teil des Hopfens wird für die Bierherstellung (99,5 Prozent) verwendet. Jeder Liter Bier enthält im Durchschnitt 0,5 bis 1,25 Gramm Trockenhopfen. Der Rest wird in der Pharmazie (Tee, Dragees, Tinkturen), in der Kosmetikindustrie (Haarwäsche) oder als Geschmacksbereicherung in Likören und Schnäpsen verarbeitet. Die sächsischen Hopfenfelder gehören zum Anbaugebiet Elbe-Saale. Traditionell wird hier vor allem Bitterhopfen (1.253 ha) und auf 143 ha Aromahopfen angebaut. Bitterhopfen unterscheidet sich vom Aromahopfen durch einen höheren Alphasäuregehalt.

Die EU fördert die Hopfenerzeugung mit 480 EUR/ha. Der Freistaat Sachsen unterstützt außerdem ein Projekt, in dem die Anbaueignung der Hopfensorte ‚Hallertauer Merkur‘ in sächsischen Hopfenbaubetrieben geprüft wird. Das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands liegt mit 14.967 Hektar in der Hallertau (Bayern). Hopfen braucht eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 8,0 bis 8,5 °C und eine jährliche Niederschlagsmenge von mehr als 500 mm.

Links zum Thema Hopfen und Malz, Links zum Bundesland Sachsen.

11. September 2002

Kartoffelanbau zur Ernte 2002 ausgedehnt

Themen: Archiv — info @ 16:09

Ausweitung bundesweit um 0,7 Prozent auf 284.100 Hektar – Mehr Industrie- statt Speiseware

Münster (agrar.de) – Der Kartoffelanbau in Deutschland zur Ernte 2002 wurde nach Mitteilung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) um 0,7 Prozent auf 284.100 Hektar ausgedehnt. Im Jahr 2001 hatte er nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) das niedrigste Niveau seit der Wiedervereinigung erreicht. Aber auch 2002 unterschreitet die Fläche nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes den Durchschnittswert der Jahre 1991 bis 2000 deutlich.

Ausgeweitet haben die Landwirte in diesem Jahr den Spät- und den Frühkartoffelanbau. Allerdings bezieht sich die Ausdehnung bei den späten Sorten nur auf Industrieware; der Anbau von späten Speisekartoffeln wurde eingeschränkt. Auch der Anbau von Pflanzkartoffeln ging zurück.

Das Areal der Frühkartoffeln belief sich diesmal auf 16.800 Hektar, das entsprach einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 5,3 Prozent. In Niedersachsen, der bedeutendsten deutschen Anbauregion, wurde die mit Frühkartoffeln bestellte Fläche leicht ausgedehnt, und zwar um 0,6 Prozent auf 4.900 Hektar. In Nordrhein-Westfalen ging die Fläche dagegen um ein Prozent auf 3.100 Hektar zurück.

Für Spätkartoffeln nutzen die Anbauer in dieser Saison bundesweit schätzungsweise 267.400 Hektar, 0,5 Prozent mehr als im vorigen Jahr. Während der Industriekartoffelanbau um 1,7 Prozent auf 168.100 Hektar ausgeweitet wurde, ging der Speisekartoffelanbau um 1,5 Prozent auf 99.300 Hektar zurück. Bei den Speisesorten schlägt vor allem die um 8,6 Prozent auf 13.200 Hektar verringerte Fläche in Nordrhein-Westfalen zu Buche. Beim Industriekartoffelanbau blieb das Areal in Niedersachsen mit 86.300 Hektar annähernd konstant. Nordrhein-Westfalen verzeichnet mit 13.600 Hektar einen Zuwachs von 8,2 Prozent.

Der Pflanzkartoffelanbau sank insgesamt um 4,5 Prozent auf 17.853 Hektar. Grund dafür waren vor allem Anbaurückgänge in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Schleswig-Holstein.

Links zum Thema Kartoffeln.

Zukunftskonzept zur Tierhaltung in Deutschland geplant

Themen: Archiv — info @ 16:09

Müller ruft alle Akteure an einen Tisch

Berlin (agrar.de) – Der Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Alexander Müller, hat heute hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Institutionen zu einer Gesprächsrunde über die Zukunft der Tierhaltung in Deutschland nach Berlin eingeladen. Mit der Veranstaltung wurde der Grundstein zur Entwicklung eines Zukunftskonzeptes für die Nutztierhaltung in Deutschland gelegt. Entsprechend dem Spannungsfeld, in dem sich die Nutztierhaltung bewegt, reichte das Teilnehmerfeld von Repräsentanten der Tierschutz-, Umweltschutz- und Verbraucherverbände über den landwirtschaftlichen Berufsstand und weitere Akteure aus der Wirtschaft bis hin zu renommierten Wissenschaftlern.

Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung bedarf einer grundsätzlichen, umfassenden und konsistenten Zukunftsstrategie. Diese Strategie muss die ökonomischen, ökologischen und ethischen Aspekte einer nachhaltigen Tierhaltung beinhalten, um langfristig Bestand zu haben. Die Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher durch Lebensmittelskandale vor allem bei Lebensmitteln tierischen Ursprungs und der zunehmende internationale Handel mit Fleisch und Fleischwaren führen zu wirtschaftlichem Druck auf die Landwirte. Die Landwirtschaft in Deutschland ist zudem gefordert, sich entsprechend den Kriterien der Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Hierbei muss sie den Tierschutz und die Lebensmittelsicherheit berücksichtigen. Die Herausforderungen, denen sich die Tierhaltung stellen muss, sind enorm. Gleichzeitig ist aber die Tierhaltung die wirtschaftliche Basis der Landwirtschaft und ein prägendes Element der Kulturlandschaft.

Wie kann vor diesem Hintergrund eine nachhaltige Nutztierhaltung in Deutschland aussehen? Darum ging es in der heutigen Gesprächsrunde, die künftig fortgeführt werden soll. Als Grundlage für diese Diskussion diente der Bericht ‚Zukunft der Tierhaltung‚ (PDF-Datei, 93 KB) einer gleichnamigen Arbeitsgruppe des Bundesverbraucherministeriums.

Links zum Thema Tierhaltung.

Birthler: Bei Pflanzenfasern ist noch viel Pioniergeist gefragt

Themen: Archiv — info @ 15:09

Potsdam (agrar.de) – Der Einsatz vom Naturfasern ist nach den Worten von Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler für Landwirte, Ingenieure und Produzenten Chance und Herausforderung zugleich. Bei der Verarbeitung der Fasern von Flachs, Hanf oder Ölleinstroh kann heute nicht mehr auf tradierte Handwerkstechnik zurückgegriffen werden. Neue Maschinen sind in der Entwicklung, um die umweltfreundlichen, aber technisch schwer zu bändigenden Naturfasern in großer Menge und preisgünstig für den Markt zur Verfügung zu stellen. Birthler eröffnete gestern in Potsdam eine hochkarätig besetzte internationale Fachtagung zur ‚Produktion, Verarbeitung und Anwendung von Naturfasern‘.

Auf Einladung des Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim informieren sich Wissenschaftler und Praktiker aus 22 Ländern über neueste Entwicklungen auf diesem Gebiet. Potsdam ist seit Jahren ein Zentrum für die Pflanzenfasertechnologie. Gerade haben die Bornimer ein Aufbereitungsverfahren für Pflanzenfasern entwickelt, welches die Kosten um die Hälfte reduziert. Der vergleichsweise hohe Aufwand bei der Verarbeitung der Fasern ist gegenwärtig eine der Hürden für eine Renaissance von Flachs und Hanf.

Hinzu kommt, dass mit der Änderung der Marktordnung für Flachs und Hanf in Deutschland und der Reduzierung der Beihilfen für den Anbau durch die EU viele Landwirte wieder auf andere Kulturen umgestiegen sind. Birthler: ‚Gerade in einer Phase, wo dieser Produktionszweig noch in den Kinderschuhen steckt, ein schwerer Schlag.‘

In der Folge wurde bundesweit der Flachsanbau auf rund 300 Hektar reduziert und in Brandenburg eingestellt. Der Hanfanbau in Brandenburg beträgt noch 265 Hektar gegenüber dem Spitzenwert von 1999 mit 789 Hektar. In Deutschland wird nur noch auf 2.000 Hektar Hanf angebaut.

Mit der neuen Bornimer Aufbereitungstechnologie wird in Brandenburg besonders die Nutzung von Ölleinstroh interessant. Davon sind im Land in diesem Jahr zirka 2.641 Hektar in Anbau.

Birthler: ‚Bei der weiteren Nutzung der Pflanzenfasern ist noch viel Pioniergeist gefragt, übrigens auch beim Land, denn nicht jeder Euro, den wir heute in die Förderung der Pflanzenfasertechnik investieren, zahlt sich morgen schon aus. Langfristig führt an einem verstärkten Einsatz von Hanf oder Flachs kein Weg vorbei: Die gesamte Produktion, Nutzung und Entsorgung kann umweltgerecht erfolgen. Der Landwirtschaft bieten sich neue Einkommensmöglichkeiten und Absatzchancen. Die Produktion – und damit die Wertschöpfung – kann hier, in den neuen Bundesländern, in der Nähe der Bauern, aufgebaut werden. Nachwachsende Rohstoffe stärken den Nachhaltigkeitsgedanken in der Industrie, weil damit neue, bessere und umweltverträgliche Produkte als bisher hergestellt werden können.‘

Links zum Thema Nachwachsende Rohstoffe.

Intensive Betreuung ein wesentlicher Beitrag zum Tierschutz

Themen: Archiv — info @ 15:09

Münster (agrar.de) – Das Interesse an alternativen Heilverfahren wie der Homöopathie nimmt stetig zu. Das zeigt die Resonanz aus der Praxis gemessen an steigenden Teilnehmerzahlen bei Seminaren und Tagungen, die die Homöopathie zum Thema haben. ‚Damit wird deutlich, welchen Stellenwert das Thema Homöopathie im Beratungsangebot bei den Landwirtschaftskammern inzwischen einnimmt und künftig stärker einnehmen wird‘, sagte der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Rheinland, Johannes Frizen, anlässlich der Vortragstagung ‚Homöopathie in der Milchviehhaltung‘ in Haltern.

Die Anforderungen der Bevölkerung an die Sicherheit der Nahrungsmittel wachsen ständig. Die Frage von Rückständen in Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ist dabei von besonderer Bedeutung. Auf der Wunschliste der Verbraucher ganz oben steht, weniger Arzneimittel bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln einzusetzen.

Der Einsatz homöopathischer Heilmethoden ist eine Initiative, die aus der Landwirtschaft kommt. Der große Vorteil ist, homöopathisch behandelte Tiere und deren Erzeugnisse sind frei von Rückständen. Der Anwender dieser Therapieform braucht keine Wartezeiten einzuhalten und es besteht keine Gefahr von Resistenzbildungen. Die Milch einer behandelten Kuh lässt sich weiter an die Molkerei liefern und auch das Tier kann jederzeit vermarktet werden.

Homöopathie ist eine ganzheitliche Betrachtung der Tiere in ihrer betriebsspezifischen Umwelt. Eine intensive Tierbeobachtung und Betreuung leistet auch einen wesentlichen Beitrag zum Tierschutz. Die tiergerechte Haltung ist immer die Grundvoraussetzung für gesunde Tierbestände.

Für die Behandlung kranker Tiere ist auch in der Homöopathie der Tierarzt wichtig. Er muss den Einsatz der unterschiedlichen Therapieformen abwägen und dann gegebenenfalls auch kombinieren. Dabei ist eine präzise Diagnose durch ihn Grundvoraussetzung. Der Vizepräsident ermutigte die Hoftierärzte, sich in den Betrieben abzeichnende Entwicklungen ernst zu nehmen und sich die entsprechenden Kenntnisse auf dem Gebiet der Homöopathie anzueignen, um ein kompetenter Gesprächspartner für die Landwirte zu bleiben.

Die beiden Landwirtschaftskammern in Nordrhein-Westfalen als Beratungseinrichtungen für die Landwirte sind vom Selbstverständnis her Dienstleistende. Deshalb haben sie die Beratungsnachfrage auf dem Gebiet der Homöopathie aufgegriffen und mit der Vortragstagung interessierten Landwirten durch die Auswahl der Themen und Referenten umfassende Informationen und Hilfestellung vermitteln wollen. Bei den Landwirtschaftskammern gibt es inzwischen zwölf Arbeitskreise, die sich mit der Homöopathie in der Tierhaltung beschäftigen. Die etwa 240 Mitglieder teilen sich auf in vier Arbeitskreise für Rinderhaltung und acht Arbeitskreise für Schweinehaltung. Der erste Arbeitskreis für Homöopathie in der Schweinehaltung wurde von Kammerberater Josef Bunge 1996 an der Kreisstelle in Warendorf gegründet.

Bücher zum Thema Homöopathie in der Tierhaltung.

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