26. Juli 2002

DBV: Niedrige Milchpreise bringen Bauern in Bedrängnis

Themen: Archiv — info @ 09:07

DBV-Mitgliederversammlung fordert Maßnahmen auf dem Milchmarkt

Berlin (agrar.de) – Der Markt für Milch und Milchprodukte ist in der ersten Jahreshälfte 2002 von einer beispiellosen Talfahrt gekennzeichnet. Der dramatische Preisverfall für Butter, Magermilchpulver und besonders auch für Käse hat zu einem Absturz der Milcherzeugerpreise in Deutschland geführt. Angesichts dieser Entwicklung geraten viele bäuerliche Milcherzeuger in Bedrängnis.

Präsident Sonnleitner hat sich bereits Anfang Mai 2002 an Agrarkommissar Franz Fischler, Bundesministerin Renate Künast sowie den Lebensmitteleinzelhandel gewandt und konsequente Maßnahmen zur schnellen und effizienten Marktentlastung gefordert. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Nürnberg wurde auf Grund der anhaltenden prekären Situation des Milchmarktes zusätzlich ein Forderungskatalog verabschiedet.

Der Bauernverband fordert darin EU-Kommission und Bundesregierung auf, sich massiv für eine wirksame Erhöhung der Exporterstattungen einzusetzen, um den Milchmarkt durch eine stärkere Vermarktung von Milcherzeugnissen in Drittländer zu entlasten. Es müsse eine konsequente Umsetzung der Milchquotensysteme EU-weit sichergestellt werden. Drittlandsimporte mit geringeren Standards seien zu unterbinden. Ebenso sei sicherzustellen, dass der Preiskampf im Lebensmittelhandel beendet werde. Wer seit Jahren hohe Qualität bekomme, müsse auch einen fairen Preis akzeptieren.

Der Berufsstand fordert, sich an die agrar- und finanzpolitischen Grundsätze der in Berlin mit der Agenda 2000 einstimmig von allen Staats- und Regierungschefs gebilligten Beschlüsse zum Milchmarkt zu halten. Sie müssten bis 2008 Geltung haben. Zudem müsse eine flexible Mengenregulierung bei der Milch auch über das Jahr 2008 hinaus abgesichert und über eine Weiterentwicklung der Milchmengenregulierung diskutiert werden.

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