05. Juni 2002

EP-Umweltausschuss: GVO strenger kennzeichnen

Themen: Archiv — info @ 11:06

Brüssel (agrar.de) – Für eine weitreichende EU-weite Kennzeichnungspflicht gentechnisch veränderter Lebensmittel hat sich der Umweltausschuss des EU-Parlaments am Dienstag in Brüssel ausgesprochen.

Gekennzeichnet werden sollen alle Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen (GVO) bestehen, GVO enthalten oder aus GVO gewonnen werden. Das sind nach Schätzungen heute schon etwa 80 Prozent aller Lebensmittel, die europaweit im Handel sind. Nicht gekennzeichnet werden sollen allerdings jene Produkte, die zwar ebenfalls GVO enthalten, aber nur mit einem Anteil von bis zu 0,5 Prozent. Die Kommission hatte 1 Prozent als Toleranzschwelle vorgeschlagen. GVO ohne Zulassung in der EU dürfen nach Ansicht der Abgeordneten noch nicht einmal in Spuren gefunden werden.

Außerdem wollen die Ausschussmitglieder, dass auch Fleisch von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Produkten gefüttert wurden, entsprechend gekennzeichnet wird. Auch Futtermittel-Vorprodukte, die GVO enthielten, müssten eindeutig etikettiert werden. Deren Hersteller müssten für einen Zeitraum von zehn Jahren Informationen über jede GVO-Transaktion für Prüfungszwecke speichern, forderte der Ausschuss.

Der Ausschuss hat sich mit knapper Mehrheit gegen die Kennzeichnung ‚GVO-frei‘ ausgesprochen. Sonst hätten nur die wenigen Hersteller, die künftig garantiert GVO-frei produzieren wollen, die Kosten der Kennzeichnung und das Risiko einer allfälligen Verunreinigung zu tragen, begründete die österreichische Abgeordnete Karin Scheele die Entscheidung. ‚Schon allein durch den Wind können genetisch veränderte Samen vom Nachbargrundstück aufs eigene Feld geweht werden, das heißt, dass jede GVO-freie Regelung auch Schwellenwerte für zufällige Verschmutzungen benötigte‘, fügte Scheele hinzu.

Als ‚glatte Irreführung der Konsumenten‘ bezeichneten hingegen Abgeordnete der GRÜNEN die vom Umweltausschuss angenommene neue Kennzeichnungsrichtlinie. ‚Der Konsument, der glaubt, dass jedes nicht gekennzeichnete Produkt auch tatsächlich GVO-frei ist, wird schlicht und einfach irregeführt‘, kritisierte Marilies Flemming. An dieser Tatsache hätte sich ihrer Meinung nach auch nichts geändert, hätte der Ausschuss einen Antrag der Grünen angenommen, die einen Schwellenwert von 0,25 Prozent forderten. Sie schlägt vor, die Kennzeichnung von Lebens- und Futtermitteln nach einer einzigen Kategorie vorzunehmen, nämlich ‚GVO-frei‘. ‚Das werden in Zukunft wohl nicht mehr allzu viele Lebensmittel sein. Nur so hat der Konsument aber die absolute Garantie, keine GVO-Lebensmittel zu erhalten.‘

Der Bericht des Umweltausschusses des Parlaments wird nun dem Plenum des Parlaments zur Abstimmung vorgelegt.

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Sinner und Deutscher Verband Tiernahrung wollen Sicherheitspakt Futtermittel

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 10:06

München (agrar.de) – Bayerns Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner und Vertreter des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) haben heute in München angesichts des Skandals um nitrofenbelastete Ökofuttermittel ein Paket von Sofortmaßnahmen beraten, mit dem ein Höchstmaß an Sicherheit bei Futtermitteln erreicht werden soll. Sinner: ‚Der Skandal um Nitrofen erfordert rasches Handeln. Insbesondere muss sichergestellt sein, dass Erkenntnisse aus betrieblichen Eigenkontrollen aller beteiligten Wirtschaftsgruppen unverzüglich auch an die zuständigen Behörden gelangen.‘

Das Paket umfasst folgende Maßnahmen:

– Zwischen dem DVT und dem Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und Verbraucherschutz wird künftig ein gegenseitiger permanenter Informationsaustausch über die Ergebnisse von Futtermitteluntersuchungen aus betrieblichen Eigenkontrollen und der staatlichen Futtermittelkontrolle stattfinden. Damit sollen beide Seiten in die Lage versetzt werden, kritische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

– Der DVT wird einen Aufruf an seine Mitgliedsbetriebe richten, schon bei Verdacht auf gesundheitsgefährdende Belastungen die zuständigen Behörden zu informieren. Es soll nicht gewartet werden, bis eine entsprechende Rechtspflicht aus der EU-Verordnung in Kraft tritt.

– In einem Sonderprogramm wird das Verbraucherschutzministerium Futtergetreide aus der Ernte 2002 in Bayern schwerpunktmäßig auf Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln untersuchen, deren Anwendung verboten ist.

– Darüber hinaus wird die staatliche Futtermittelkontrolle an den Grenzstellen Proben von Futtergetreide ziehen und auf Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln analysieren lassen, deren Anwendung in der EU verboten ist, die jedoch in osteuropäischen Staaten noch zugelassen sind. Dazu wird der DVT das Verbraucherschutzministerium entsprechend unterstützen.

Sinner: ‚Mit diesen Maßnahmen haben wir einen großen Schritt in Richtung auf mehr Verbrauchersicherheit bei Futtermitteln getan. Ich danke dem DVT für seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit, die für den Verbraucherschutz vorbildlich ist.‘

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Künast stellt neues „natureplus“-Qualitätszeichen vor

Themen: Archiv — info @ 10:06

Mehr Klarheit bei ökologischen Bau- und Wohnprodukten

Berlin (agrar.de) – Bundesverbraucherministerin Renate Künast stellte heute in Berlin auf einer Auftaktveranstaltung zusammen mit dem Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Kurt Bodewig das neue natureplus-Qualitätszeichen vor. ‚Natureplus sorgt für mehr Klarheit bei ökologischen Bau- und Wohnprodukten. Damit wird Verbraucherinnen und Verbrauchern eine objektive Entscheidungshilfe beim Kauf von Baustoffen an die Hand gegeben‘, so Künast

Die ersten erfolgreich geprüften und mit dem vom Bundesverbraucherministerium geförderten natureplus-Siegel gekennzeichneten Bauprodukte wurden auf der Veranstaltung vorgestellt. Neben Dachziegeln und Holzwerkstoffplatten handelt es sich hierbei um eine Reihe von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen spielen hierbei eine besondere Rolle, denn sie weisen neben ihrer ökologischen Qualität und ihrer Eigenschaft, endliche Ressourcen zu schonen, weitere Vorteile auf.

Mit diesen Produkten, sei es Holz oder seien es Hanf oder Flachs, werden neue Absatzwege für Produkte aus der Land- und Forstwirtschaft erschlossen. Es werden Einkommen und Wertschöpfung im ländlichen Raum erwirtschaftet und damit auch Arbeitsplätze gesichert. Das Bundesverbraucherministerium unterstützt daher bereits seit längerem diesen Bereich über die Forschungs- und Entwicklungsförderung im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe mit insgesamt über 20 Millionen Euro. In Kürze soll dies durch eine Markteinführungshilfe für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sogar noch erweitert werden. Ein finanzieller Anreiz soll Verbraucherinnen und Verbraucher dazu animieren, Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen beim Bau verstärkt einzusetzen.

DBV: Freiwilliger Umwelt- und Naturschutz auf fast jedem zweiten Hektar

Themen: Archiv — info @ 10:06

Bauernverband zum Tag der Umwelt

Berlin (agrar.de) – Auch wenn die veröffentlichte Diskussion gelegentlich einen anderen Eindruck suggeriert: Für die deutschen Bauern hat der Umwelt- und Naturschutz einen sehr hohen Stellenwert. Bundesweit werden in Deutschland fast auf jedem zweiten Hektar von den Bauern freiwillig Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen durchgeführt – dies entspricht einer Fläche von rund 6,9 Millionen Hektar. Hinzu kommen verschiedenste Kooperationsformen im Gewässer-, Biotop- und Artenschutz. Allein auf rund 28 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden Agrarumweltprogramme gefördert. Im Vergleich dazu ist in England mit 0,74 Millionen Hektar und 4,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche die Beteiligung an Agrarumweltprogrammen vergleichsweise gering.

Die Ausweisung von Schutzgebieten ist nach wie vor eines der wichtigsten Instrumente des staatlichen Natur- und Wasserschutzes. Neben diesem ordnungsrechtlichen Natur- und Gewässerschutz werden Ziele des Arten- und Biotopschutzes, der Kulturlandschaftspflege und des Gewässerschutzes auch auf vertraglicher Basis erreicht. Wesentliche Merkmale dieser Maßnahmen sind die Prinzipien Freiwilligkeit, Beteiligung und Kooperation. Zu nennen sind unter anderem der Vertragsnaturschutz, Agrarumweltprogramme und Wasserkooperationen. Basiselement der Fördermaßnahmen ist die finanzielle Anerkennung von besonderen Leistungen der Landwirtschaft für den Erhalt der Kulturlandschaft und der natürlichen Lebensgrundlagen.

Die Daten des Umweltbundesamtes belegen diese positiven Entwicklungen im Umwelt- und Gewässerschutz. Hiernach wurde in über 90 Prozent der rund 13.000 Messstellen in Grundwasser nahe der Oberfläche der Trinkwassergrenzwert für Pflanzenschutzmittel in Höhe von 0,1 Mikrogramm pro Liter unterschritten. Noch vorhandene Funde werden vom Umweltbundesamt unter anderem auf Alteinträge und Abbauprodukte von bereits verbotenen Mitteln zurückgeführt. Laut Wasserwirtschaftsbericht des Jahres 1998 treten Pflanzenschutzmittelfunde in Gewässern lediglich punktuell auf und gehen tendenziell zurück. Auch die Nährstoffüberschüsse sind zurückgegangen: bei Stickstoff von 1980 bis 1995 um 35 Prozent. Auch für Nitrat gilt, dass der Trinkwassergrenzwert in Höhe von 50 Milligramm Nitrat pro Liter Grundwasser in über 90 Prozent der Messstellen in Deutschland unterschritten wird.

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Weltumwelttag: Die Bürger der EU sorgen sich um die Entwicklung der Umwelt weltweit

Themen: Archiv — info @ 10:06

Brüssel (agrar.de) – Eine spezielle Eurobarometer-Umfrage, die in den fünfzehn Mitgliedstaaten durchgeführt wurde und zum Weltumwelttag von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, zeigt, dass sich die Bürger in Europa nach wie vor große Sorgen um die Zukunft der Umwelt machen. Aus der Umfrage ging hervor, dass die große Mehrheit der Europäer beunruhigt ist über die Entwicklungen in Bereichen wie Umwelt und Gesundheit, Natur und Tier- und Pflanzenschutz, Abfall und Klimawandel. 7.500 Bürger aus allen 15 Mitgliedstaaten wurden zwischen dem 6. und dem 15. April 2002 befragt. Die EU-Kommissarin für Umwelt, Margot Wallström, sagte dazu: ‚Das Signal von den Bürgern in Europa ist ganz eindeutig: sie wollen, dass die Politiker – auf lokaler wie auch auf globaler Ebene – mehr tun, um die Umwelt zu schützen und um eine wirklich nachhaltige Entwicklung in der Welt möglich zu machen‘.

Die Umfrage hat ergeben, dass 89% der befragten Europäer besorgt sind über die Entwicklungstendenzen in Sachen Umwelt und Gesundheit (Umweltverschmutzung, Chemikalien, usw.). 86 Prozent zeigen sich beunruhigt über Trends, was natürliche Ressourcen und Abfall anbelangt. 82 Prozent machen sich Sorgen über die Entwicklung hinsichtlich der Natur und der wildlebenden Tiere und Pflanzen. 72 Prozent der Befragten sind besorgt über den Klimawandel.

Den Bürgern der EU ist auch der Zustand der lokalen Umwelt ein Anliegen. Die meisten Beschwerden betreffen das Problem der Verkehrsüberlastung und der zu starken Abhängigkeit vom Auto, was 50 Prozent bedenklich finden. Darüber hinaus geben auch die Beeinträchtigung der Landschaft (40 Prozent), die Qualität der Badegewässer – Seen, Flüsse, Meer – (40 Prozent) und Lärm (36 Prozent) Anlass zur Sorge.

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge ist der Zustand der Umwelt der Faktor, der den größten Einfluss auf die Lebensqualität der befragten Europäer hat, gefolgt von der Wirtschaft und sozialen Aspekten. 73 Prozent der befragten Europäer sind der Meinung, dass die Umwelt ihre Lebensqualität in großem oder beträchtlichem Maße bestimmt, wohingegen von 64 Prozent wirtschaftliche und soziale Faktoren angeführt werden.

Die Europäer sind der Meinung, dass die politischen Entscheidungsträger der Umweltpolitik im Vergleich zu anderen Bereichen nicht genügend Bedeutung beimessen. So haben 75 Prozent der Bürger in der EU den Eindruck, dass die Politiker die Umweltdimension bei ihren Entscheidungen in anderen Bereichen wie der Wirtschaft und der Sozialpolitik nicht in ausreichendem Maße berücksichtigen. 86 Prozent sind der Meinung, dass die Entscheidungsträger die Umweltpolitik als ebenso wichtig betrachten sollten wie die Wirtschafts- und Sozialpolitik und daher die Umweltkomponente der nachhaltigen Entwicklung aufwerten sollten.

Zum Weltumwelttag 2002 sind Umweltminister aus aller Welt in Bali zusammengekommen, um den Erdgipfel für nachhaltige Entwicklung vorzubereiten, der im August/September dieses Jahres in Johannesburg, Südafrika, stattfinden wird.

„In einer in wirtschaftlicher Hinsicht globalisierten Welt ist die Notwendigkeit umweltpolitischer Maßnahmen auf internationaler Ebene noch dringlicher geworden,“ erklärte Kommissarin Margot Wallström heute auf einer Ministertagung in Bali. Die Welt richtet den Blick auf uns und erwartet von uns ein zielgerichtetes Programm für den Umbruch in Johannesburg.

Kommissarin Wallström sagte weiter: ‚Die Frage, die die politischen Entscheidungsträger im Sommer in Johannesburg beantworten müssen, ist die, wie wir die Globalisierung zum Vorteil aller und besonders der Ärmsten und zum Vorteil unseres Planeten nutzen können. Die EU muss weiterhin eine führende Rolle bei der Entwicklung internationaler Maßnahmen spielen. Wir müssen unser eigenes Haus in Ordnung bringen, zumal wir einen großen Teil der erneuerbaren und nicht erneuerbaren Ressourcen der Welt verbrauchen. Die Kommission ist fest entschlossen, in Johannesburg einen konstruktiven Beitrag zu dem ehrgeizigen Ziel zu leisten, die Umweltpolitik auf weltweiter Ebene voranzutreiben und die Versprechungen von Rio einzulösen.‘

Die Ergebnisse der Eurobarometer-Umfrage Sustainable Development and environmental concerns of Europeans können im Einzelnen auf der Website der GD Umwelt abgefragt werden.

Links zum Thema Landschaft und Natur.

An den kommenden vier Wochenenden „Tag des offenen Hofes 2002“

Themen: Archiv,Banken,Förderung — info @ 10:06

Rund 850 Höfe öffnen bundesweit ihre Hoftore

Berlin (agrar.de) – Die Bauern und ihre Familien öffnen bundesweit an den kommenden vier Wochenenden im Juni ihre Hoftore und suchen den Dialog mit Verbrauchern und Medien. Am ‚Tag des offenen Hofes 2002‘ nehmen rund 850 Bauernhöfe in allen Bundesländern teil. Der ‚Tag des offenen Hofes‘ ist eine Aktion des Deutschen Bauernverbandes, des Bundes der Deutschen Landjugend, des Deutschen Landfrauenverbandes und der jeweiligen Landesverbände, unterstützt von der Landwirtschaftlichen Rentenbank und zahlreichen Organisationen. Der Norddeutsche Rundfunk, der Bayerische und der Mitteldeutsche Rundfunk unterstützen in ihren Regionen die Aktion der deutschen Landwirtschaft und berichten live vom Tagesablauf auf den Bauernhöfen. Der bundeszentrale Start findet am 7. Juni 2002 in dem Agrarunternehmen Barnstädt im sachsen-anhaltinischen Nemsdorf-Göhrendorf statt. Die neue Landwirtschafts- und Umweltministerin Petra Wernicke wird die Landesregierung vertreten und deshalb sogar die Umweltministerkonferenz in Bremen vorzeitig verlassen.

Der ‚Tag des offenen Hofes 2002‘ bietet viele Möglichkeiten, um die Verbraucher über die Erzeugung ihrer Nahrungsmittel anschaulich zu informieren und hinter die Kulissen blicken zu lassen. Vielfach wird die gesamte Lebensmittelkette von der landwirtschaftlichen Urproduktion bis hin zum Endprodukt dargestellt. Immerhin bietet die Lebensmittelerzeugung vier Millionen Erwerbstätigen einen Arbeitsplatz, das sind 11 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland.

Auch der Berufsnachwuchs wirbt am ‚Tag des offenen Hofes‘ für die 13 Berufe im grünen Bereich. Bei der bundeszentralen Eröffnung werden engagierte Schüler der Landesfachschule Sachsen-Anhalt zeigen, welche Ausbildungsmöglichkeiten, Chancen und Perspektiven ihr Beruf als Landwirt, Gärtner, Hauswirtschaftlerin oder Forstwirt bietet. Die jungen Landwirte bieten mit ihren Fachlehrern Einblick in ihre Fachschulausbildung, die Hauswirtschafterinnen mixen raffinierte Cocktails, die Gärtner gestalten kreative Gärten und die Forstwirte zeigen kunstvolle Arbeiten aus Holz.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV).

Die Termine der Veranstaltungen in den einzelnen Bundesländern finden Sie im @grar.de Kalender.

Links zum Thema Bildung.

Giftexperte Helmut Greim: Nitrofen keine akute Gefährdung

Themen: Archiv — info @ 10:06

Hamburg (agrar.de) – Der Körper eines Erwachsenen werde mindestens hunderttausendmal schwächer belastet als jene Ratten und Mäuse, an denen man die Wirkung von Nitrofen getestet habe und bei denen man gerade noch eine schwach erhöhte Krebsrate feststellen konnte, sagt Helmut Greim in der ZEIT. Helmut Greim ist Leiter des Instituts für Toxikologie und Umwelthygiene in München und Giftexperte der EU.

In der Tatsache, dass der Grenzwert für Nitrofen in Nahrungsmitteln bis zu tausendfach überschritten wurde, sieht der Experte keinen Grund zur Sorge. ‚Der Begriff Grenzwert führt hier zu einem Missverständnis, nämlich dass eine gesundheitliche Gefahrengrenze überschritten wurde. Tatsächlich beruht dieser Wert von 0,01 Milligramm Nitrofen pro Kilo nicht auf experimentell fundierten Risikodaten, sondern bedeute nur, dass die Verunreinigung so gering wie möglich sein soll, und zwar unabhängig vom konkreten Gesundheitsrisiko.‘

Greim ist vielmehr darüber besorgt, ‚dass die deutschen Fachbehörden zunehmend ihre Glaubwürdigkeit verlieren, weil ihre Spitzen nicht mehr nach wissenschaftlich-fachlichen Kriterien besetzt werden, sondern nach politischer Opportunität‘.

Agrar- und Umweltprogramme der Bundestagsparteien, Links zum Thema Agrarpolitik.

04. Juni 2002

Koalition: Kampf den alten Vertuschungsstrategien

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 16:06

Berlin (agrar.de) – Zur Verabschiedung anstehender Gesetzesvorhaben in der morgigen Sitzung des Ausschusses für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erklären die agrar- und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Ulrike Höfken, die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Jella Teuchner und der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Matthias Weisheit:

‚Der Nitrofenskandal ist Resultat verantwortungslosen Wirtschaftens! Die Hersteller und Händler haben die Nitrofenverseuchung nicht gemeldet und Futter- und Lebensmittel weiter verkauft.

Mit der Neuorientierung der Agrar- und Verbraucherpolitik haben wir der in Jahrzehnten gewachsenen Vertuschungsstrategie den Kampf angesagt. Die Koalition räumt weiter auf: Durch Verbesserungen in Kontrolle und zusätzliche Meldepflichten zwingen wir Lebensmittel- und Futtermittelhersteller zu Offenheit.

– Wir schaffen die Voraussetzung für bundeseinheitliche Regelungen zur Futtermittelkontrolle. Futtermittelkontrolleure sollen in Zukunft einen Sachkundenachweis haben.

– Lebensmittelunternehmer werden verpflichtet, unverzüglich den Behörden zu melden, wenn ein Verdacht besteht, dass ihr Produkt nicht den Vorschriften zum Schutz der Gesundheit entspricht. Damit ziehen wir eine Verordnung vor, die EU-weit ab 2005 gilt.

– Mit dem lange geplanten Tierarzneimittelneuordnungsgesetz reduzieren wir den Missbrauch von Antibiotika und Medikamenten in der Landwirtschaft und verbessern auch für diesen Bereich die Kontrolle.

Wir fordern die Union auf, damit aufzuhören, mit falschen Behauptungen Wahlkampf zu betreiben und damit die Täter zu schützen. Nicht die Ministerin und nicht die Landwirte tragen die Schuld, sondern die systematische Vertuschung durch Lebensmittelhersteller und -händler. Ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit der Neuorientierung der Agrarpolitik.‘

Links zum Thema %url4%Agrarpolitik%/%.

50 Tonnen Futterweizen aus Malchiner Saatgutfirma in Schleswig-Holstein aufgetaucht

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 16:06

Kiel (agrar.de) – In Schleswig-Holstein sind 50 Tonnen Futterweizen aus der Norddeutschen Saat- und Pflanzengut AG in Malchin aufgetaucht. Sie sind am 22. Mai an einen Futtermittelhändler nach Wrist (Kreis Steinburg) geliefert worden. Der Händler hatte zwischenzeitlich fünf Tonnen des Futterweizen an einen Bio-Bauernhof mit Schweinehaltung nach Horst (Kreis Steinburg) geliefert.

Der Futtermittelhändler in Wrist war nach Bekanntgabe des Verursacherbetriebes der Nitrofen-Verseuchung auf die Lieferung aufmerksam geworden und hatte den Bio-Landwirt umgehend informiert. Dieser wiederum hatte sich am 3. Juni beim Landwirtschaftsministerium gemeldet. Noch am selben Tag haben Kontrolleure des Ministeriums beide Betriebe aufgesucht und das Getreide sowie den Schweinebestand sofort gesperrt.

Es wurden Proben genommen, die jetzt untersucht werden. Ergebnisse liegen vermutlich Ende der Woche vor. Fleisch von bereits geschlachteten Schweinen konnte komplett sichergestellt werden. Es ist kein Fleisch in Umlauf gebracht worden. Bis zur Vorlage der Untersuchungsergebnisse bleiben die Getreidebestände beider Betriebe sowie der Schweinebestand vorsorglich gesperrt.

Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle, Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

Erste Vorarlberger Wiesenmeisterschaft

Themen: Archiv — info @ 15:06

Bregenz (agrar.de) – Lange Zeit waren artenreiche Wiesen ein nur wenig beachtetes ‚Nebenprodukt‘ bäuerlicher Arbeit. Nun findet erstmals eine Wiesenmeisterschaft im österreichischen Vorarlberg statt. Bei diesem neuen Wettbewerb werden bunte, gepflegte Wiesen ins Rampenlicht gerückt, die ein wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft sind.

Die Wiesenmeisterschaft ist eine Möglichkeit für Bauern, ihre schönsten Mager- und Streuwiesen zu präsentieren und entsprechende Anerkennung dafür zu erhalten. Auch die breite Öffentlichkeit soll für die Landschaftspflege sensibilisiert werden, damit sie deren Wert und die dahinter stehende Arbeit zu schätzen lernt.

Die Idee für die Wiesenmeisterschaft wurde in der Privatinitiative ‚Grünes Forum‘ geboren und stammt von Professor Georg Grabherr, der Obmann des Vorarlberger Naturschutzrat ist. Dieser hat das Ökologie-Institut mit der Durchführung des Wettbewerbs beauftragt, der zwischen Mai und September 2002 über die Bühne geht.

Ganz Vorarlberg war aufgerufen, nach schönen Wiesen Ausschau zu halten. Teilnahmeberichtigt sind alle Vieh haltenden Bauern, die Wiesen in Vorarlberg bewirtschaften. Auf die Gewinner warten attraktive Preise. So erhält jeder ausgezeichnete Landwirt einen Gutschein für sieben Tage Betriebshelferdienst (zu je acht Stunden). Exklusiv für die Gewinner wird eine dreitägige Alpenexkursion angeboten, die in die Schweizer oder in die italienischen Alpen führt.

Nach erfolgter Anmeldung wird dem Landwirt ein Meldebogen zugesandt, auf dem wichtige Informationen (Zufahrtsbeschreibung zur Wiese, voraussichtlicher Mähtermin, etc) anzugeben sind. Der ausgefüllte Meldebogen wird wiederum an das Ökologie-Institut zurückgesandt. Sobald der Meldebogen einlangt, wird die Teilnahme endgültig bestätigt. Falls die eingereichte Wiese die Teilnahmekriterien nicht erfüllt oder die maximale Teilnehmerzahl von 150 bereits erreicht ist, erfolgt ebenfalls eine schriftliche Mitteilung.

Es gibt vier Teilnehmerklassen:

– Landwirtschaftliche Betriebe mit einer Besatzdichte von bis zu 1,4 GVE (Großvieheinheiten) pro Hektar und über 2 Hektar bewirtschafteter Fläche. – Landwirtschaftliche Betriebe mit einer Besatzdichte von 1,4 bis 2,0 GVE/ha und über 2 Hektar bewirtschafteter Fläche. – Landwirtschaftliche Betriebe mit einer bewirtschafteten Fläche von weniger als 2 Hektar, unabhängig von der Besatzdichte (sofern diese nicht die Marke von 2,0 GVE/ha überschreitet). – Wiesen, die von mehreren Landwirten bewirtschaftet werden.

Die Bewertung durch die Jury erfolgt im Juli 2002 und wird Ende August vorliegen. Ende August findet eine große Auszeichnungsveranstaltung statt. Alle Teilnehmer werden in den Medien namentlich erwähnt werden.

Die Wiesen werden von zwei Fachleuten nach verschiedenen Gesichtspunkten besichtigt: Pflanzendecke, Artenvielfalt, besondere Erhaltungsmaßnahmen (z.B. Auszäunung, Nutzung mit leichten Maschinen oder von Hand etc) oder die Pflege von Landschaftselementen (Hecken, Feldgehölze, Bachsäume etc).

Bei der ‚Begehung‘ werden Fotos gemacht und ein kurzes Protokoll der ‚Erstbewertung‘ erstellt. Diese Unterlagen, die für den Bauern interessante Informationen enthalten, werden später den Teilnehmern auf Wunsch zur Verfügung gestellt, unabhängig davon, ob die Wiese ausgezeichnet wird oder nicht.

Nach der Erstbewertung werden 15-20 Wiesen ausgewählt, die von einer prominent besetzten Jury ein zweites Mal besichtigt werden. Diese Jury bestimmt dann die endgültigen ‚Siegerwiesen‘. Pro Teilnehmerklasse werden drei Wiesen ausgezeichnet. Eine Reihung wird nicht vorgenommen.

Links zum Thema Umweltpreise, Links zum Land %url4%Österreich%/%.

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