29. Mai 2002

Tiefkühlkost weiter auf Erfolgskurs

Themen: Archiv,MKS — info @ 12:05

Köln (agrar.de) – Der Appetit auf tiefgekühlte Lebensmittel in Deutschland wächst weiter. Der Gesamtverbrauch – inklusive Rohgeflügel, ohne Speiseeis – stieg um 4,6 Prozent auf über 2,812 Millionen Tonnen in 2001. Jeder Bundesbürger verzehrte im Schnitt 34,3 Kilogramm Tiefkühlkost: 1.500 Gramm mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz kletterte um 7,1 Prozent auf 8,82 Milliarden Euro, Rohgeflügel und Speiseeis nicht mitgerechnet. Damit erreichte die Branche seit langem wieder ein Umsatzwachstum, welches über dem Mengenplus liegt. Dies meldet das Deutsche Tiefkühlinstitut anlässlich seiner Jahrestagung in Stuttgart.

Besonders beliebt waren tiefkühlfrische Zubereitungen und Menüs bei den Privatverbrauchern und den Profi-Köchen in der Außer-Haus-Verpflegung. Das Sortiment kam mit 437.679 Tonnen auf ein Verbrauchsplus von 14,1 Prozent. Kräftig zugelegt hat auch Tiefkühlfisch mit einem Mengenwachstum von 13 Prozent auf 244.162 Tonnen. Verlierer waren Rohfleisch und -wild als Folge von BSE und der Maul- und Klauenseuche im vergangenen Jahr: Der Gesamtabsatz dieses Segments sank um 17,4 Prozent auf 201.561 Tonnen.

Die privaten Verbraucher kauften im Lebensmittelhandel, einschließlich Heimdienste und Discounter, mit 1,423 Millionen Tonnen 7,0 Prozent mehr Tiefkühlkost als im Vorjahr. Das waren 50,6 Prozent des Gesamtabsatzes. Der Umsatz – ohne Rohgeflügel und Speiseeis – kletterte auf 9,3 Prozent und lag bei 5,07 Milliarden Euro. Der Außer-Haus-Markt, als zweitem wichtigem Absatzkanal für Tiefkühlkost, behauptete seine Marktposition mit 49,4 Prozent Anteil am Gesamtverbrauch. Der Verbrauch stieg um 2,3 Prozent auf über 1,389 Millionen Tonnen. Damit wurde ein Umsatz von 3,75 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 4,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Information: Deutsches Tiefkühlinstitut (dti), Bonner Str. 484-486, 50968 Köln, Tel.: 0221-937480, Fax: 0221-9374822, E-Mail.

Links zum Thema %url3%Lebensmittel%/%.

Biozidgesetz: Mehr Schutz und Transparenz beim Umgang mit Bioziden

Themen: Archiv — info @ 12:05

Berlin (agrar.de) – Die Bundesregierung sorgt für mehr Schutz und Transparenz beim Umgang mit Bioziden, wie zum Beispiel Holzschutz- und Desinfektionsmittel. Dazu hat das Bundeskabinett heute eine von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegte Verordnung über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten sowie zur Änderung chemikalienrechtlicher Vorschriften verabschiedet. Dabei handelt es sich um konkretisierende Vorschriften für das Biozidgesetz, das ebenso wie die Verordnung bereits vom Bundesrat grundsätzlich gebilligt wurde. Beide Vorschriften werden voraussichtlich im Juni dieses Jahres in Kraft treten.

‚Mit dem Biozidgesetz und der entsprechenden Verordnung stärken wir den Umwelt- und Verbraucherschutz. Diese Chemikalien dürfen künftig nur in Verkehr gebracht und verwendet werden, wenn ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit geprüft und bewertet wurden‘, sagte der Staatssekretaer im Bundesumweltministerium Rainer Baake. Zu den Biozid-Produkten gehören Chemikalien wie Holzschutz- und Desinfektionsmittel, aber auch Insektenbekämpfungsmittel, Rattengifte und Antifoulingfarben (Schiffsanstriche). Die Eigenschaft dieser Chemikalien, Schadorganismen auf biologisch-chemischem Wege zu bekämpfen, birgt aber zugleich Risiken für Mensch und Umwelt, die mit dem Biozidgesetz deutlich verringert werden sollen.

Kern des Biozidgesetzes ist die Einführung einer Zulassungspflicht für Biozid-Produkte. Darüber hinaus enthält es insbesondere Regelungen zur Kennzeichnung und zur Werbung für diese Mittel. Die Verordnung regelt Details des Zulassungsverfahrens und konkretisiert Bestimmungen zur Kennzeichnung der Biozid-Produkte sowie zu den gesetzlich geforderten Informationen für die Giftnotzentralen. Ferner wird festgelegt, dass bei der Verwendung dieser Chemikalien ordnungsgemäß und nach guter fachlicher Praxis zu verfahren ist. Dazu gehoert u.a. die sachgerechte Verwendung sowie die Prüfung von Alternativen, um den Biozideinsatz auf ein Mindestmaß zu begrenzen. Künftig muss Werbung für Biozid-Produkte den Warnhinweis tragen: ‚Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch Kennzeichnung und Produktinformation lesen‘.

Mit Biozidgesetz und -verordnung werden die EG-Biozidrichtlinie 98/8/EG sowie die Zubereitungsrichtlinie 1999/45/EG in deutsches Recht umgesetzt.

Links zum Thema Gesetze und Verordnungen.

Europaabgeordnete zerstören 10.000 Vogelfallen

Themen: Archiv — info @ 11:05

Brüssel (agrar.de) – Eine LKW-Ladung mit 10.000 Vogelfallen haben Vogelschützer am Dienstag in Brüssel vor dem Europaparlament abgekippt und gemeinsam mit Abgeordneten des Europaparlaments zerstört. Mitarbeiter des Bonner Komitees gegen den Vogelmord, der Mailänder Lega per l´Abolizione della Caccia und der Ligue Royale Belge pour la Protection des Oiseaux hatten die Fallen und Netze seit September letzten Jahres in Italien und Frankreich eingesammelt. ‚Mit der öffentlichen Zerstörung von 10.000 Vogelfallen wollen wir auf den Fang und Abschuß von jährlich Millionen europäischen Zugvögeln aufmerksam machen,‘ erklärt hierzu Eugen Tönnis vom Komitee gegen den Vogelmord.

Entgegen den Bestimmungen der Europäischen Vogelschutzrichtlinie würden rund ums Mittelmeer immer noch massenhaft Singvögel gefangen und verspeist. Selbst in den durch internationale Konventionen geschützten Feuchtgebieten Nord- und Ostdeutschlands würden alljährlich Hunderttausende überwinternde arktische Wildenten, Gänse und Schnepfen erlegt.

‚Die EU-Kommission ist zwar bemüht, Verstöße gegen die Vogelschutzrichtlinie zu verfolgen, doch die Verfahren dauern einfach viel zu lange,‘ ergänzt Wolfgang Kreißl-Dörfler, der sich als Abgeordneter im Brüsseler Europaparlament seit Jahren für einen besseren Zugvogelschutz engagiert. ‚Es ist einfach nicht hinnehmbar, daß die Vogelschutzrichtlinie auch mehr als 20 Jahre nach Inkrafttreten immer noch nicht umgesetzt worden ist.‘ Viele Zugvögel wie Nachtigall, Feldlerche, Wachtel und Fischadler seien aufgrund der intensiven Verfolgung inzwischen akut bedroht.

Dessen ungeachtet beabsichtige Italiens neue Regierung unter Silvio Berlusconi sogar, die Jagd auf Zugvögel noch erheblich auszuweiten. So dürften ab sofort in den Restaurants an den Ufern von Gardasee und Lago Maggiore wieder gegrillte Drosseln serviert werden. Von September an sollen dann auf der Apenninhalbinsel auch wieder von der EU geschützte Klein-vögel wie Stare, Finken und Sperlinge unter Beschuß genommen werden.

Information: Komitee gegen den Vogelmord e.V., Eugen Tönnis, Auf dem Dransdorfer Berg 98, 53121 Bonn, Tel.: 0228-665521.

Links zum Thema Tierschutz.

aid: Nitrofen – Wie groß ist die Gefahr für den Verbraucher?

Themen: Archiv — info @ 11:05

Bonn (agrar.de) – In verschiedenen Bio-Produkten konnten Rückstände des Pflanzenschutzmittels Nitrofen nachgewiesen werden. Aus Tierversuchen ist bekannt, dass diese Substanz krebserregend sein und zu Lungenmissbildungen bei Embryonen führen kann. Rückstände wurden in Puten- und Hähnchenfleisch sowie in Wurstwaren und Eiern festgestellt. Der Wirkstoff stammt aus belastetem Weizen, der als Geflügelfutter an 120 Biobetriebe in fünf Bundesländern abgegeben wurde. Der Weiterverkauf von Produkten aus diesen Betrieben ist umgehend untersagt worden. Die Ursache für die Belastung des Weizens ist noch unbekannt.

In der Europäischen Union ist die Anwendung von Nitrofen als Unkrautbekämpfungsmittel seit 1988 verboten. Aufgrund des langjährigen Verbots wird in den meisten Lebensmittellabors auf einen standardmäßigen Nitrofen-Test verzichtet.

Die Rückstände wurden bekannt, als ein niedersächsischer Bio-Putenerzeuger sein Fleisch auf Nitrofen untersuchen ließ. Der Mäster wandte sich mit seinem positiven Befund umgehend an die Bundesanstalt für Fleischforschung (BAFF) in Kulmbach, die seine Ergebnisse bestätigte. Nach Angaben von Professer Karl-Otto Honikel von der BAFF ‚hat der Landwirt damit genau das getan, was man von einem Lebensmittelhersteller erwarten kann‘. Das belastete Fleisch wurde umgehend vernichtet und gelangte nicht in den Handel. Auch in den Labors des Babykost-Herstellers Hipp fanden sich Spuren von Nitrofen im angelieferten Geflügelfleisch. Nach Angaben der Firma wurde der Erzeuger direkt benachrichtigt und die Ware zurückgesandt.

Die BAFF hat im aktuellen Fall im untersuchten Putenfleisch Werte zwischen 0,08 und 0,4 Milligramm Nitrofen pro Kilogramm nachgewiesen. Die Rückstandshöchstmengenverordnung schreibt für diesen Stoff eine allgemeine Höchstmenge von 0,01 Milligramm pro Kilogramm Lebensmittel vor. Dieser Grenzwert ist laut Honikel jedoch sehr niedrig angesetzt. Deshalb geht Dr. Irene Lukassowitz, Pressesprecherin vom Bundesverband für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BGVV) in Berlin ‚von einem sehr geringen Risiko für den Verbraucher aus. Es besteht aber ein Restrisiko, insbesondere für Schwangere und Kleinkinder‘, so die Expertin.

Unklar ist zurzeit, ob beziehungsweise wie viele belastete Lebensmittel in den Handel gelangt sind. Eine pauschale Verurteilung von Öko-Produkten ist aufgrund der wissenschaftlichen Sachlage nicht zu rechtfertigen. Allerdingsmüssen die Ursachen dieses Vorfalls vollständig geklärt werden, um das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen.

Information: aid infodienst, Friedrich-Ebert-Str. 3, 53177 Bonn, Tel.: 0228-8499-0, Fax: 0228-8499-177

Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle.

Herbizid in Ökogetreide: Mahnung zur Sachlichkeit

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 10:05

Dresden (agrar.de) – Im Zusammenhang mit Nitrofen-belasteten Öko-Futtermitteln hat Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath zu mehr Sachlichkeit und Besonnenheit aufgerufen. ‚Die zum Teil unerträglichen Äußerungen aus Politik und bäuerlichen Berufsstand verstärken die Verunsicherung der Verbraucher und sind kontraproduktiv für die Ursachenforschung‘, sagte Flath am Mittwoch, 29. Mai, in Dresden. Flath warnte davor mit voreiligen Forderungen nach verschärften Kontrollen, den Verbrauchern absolute Sicherheit zu suggerieren.

‚Weder im Öko-Landbau noch in der konventionellen Landwirtschaft wird es hundertprozentige Sicherheit geben‘, so der Agrarminister. Gegen kriminelle Energie sei niemand gewappnet. Das Auftauchen belasteter Futtermittel dürfe nicht zum Anlaß genommen werden, die ganze Ökobranche und Landwirtschaft vorzuverurteilen. Eine Lehre könnte man jedoch bereits jetzt aus der Krise ziehen, so Flath weiter. Der Fall habe einen eklatanten Mangel an regionalen Erzeugungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen deutlich gemacht. ‚Wir brauchen mehr regionale Wertschöpfungsketten‘, forderte Flath.

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus stellte Äußerungen von Bundesverbraucherschutzministerin Künast richtig: Von einer ‚wundersamen Vermehrung von Ökoweizen‘ in Mecklenburg-Vorpommern könne keine Rede sein. ‚Uns liegen detaillierte Lieferlisten vor, aus denen eindeutig hervorgeht, dass die besagte Liefermenge von Ökoweizen aus Brandenburg sich nicht ‚vermehrt‘, sondern im Gegenteil nach Trocknung und Lagerung in Mecklenburg-Vorpommern sogar verringert habe‘, stellt der Agrarminister Mecklenburg-Vorpommerns klar. Gestern morgen hatte es diesbezüglich noch Unklarheiten gegeben. Nach Aussagen des brandenburgischen Landwirtschaftsministeriums seien nur 260 Tonnen Ökoweizen aus Brandenburg geliefert, aber 320 Tonnen aus Mecklenburg-Vorpommern weiter transportiert worden.

Eine gemeinsame Überprüfung in dem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern durch Behörden aus Mecklenburg-Vorpommern und aus Brandenburg am gestrigen Tag konnte diese Differenz aber ausschließen. Demnach wurden 325,34 t Rohware aus Brandenburg an den Getreidehändler aus M-V geliefert. Die Abrechnungsmenge betrug nach Trocknung und Reinigungsverlusten 294,9 t. ‚Zwischen uns und dem Land Brandenburg gibt es diesbezüglich nun keine differierende Meinung. Ich halte es aber für unverantwortlich, dass Bundesministerin Künast mit ungeprüften Aussagen an die Öffentlichkeit geht und somit den Eindruck erweckt, dass der Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern unter Verdacht steht, unerlaubte Handlungen vorgenommen zu haben‘, so Backhaus. Ähnlich wertet er ihre Aussage, dass Mecklenburg-Vorpommern von dem Futtermittelskandal am stärksten betroffen sei.

‚Natürlich ist es richtig, dass in den bislang fünf gesperrten Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern gut 200.000 Tiere betroffen sind. Aber andere Länder haben noch gar keine Aussagen zu ihren betroffenen Tierbeständen geliefert. Wenn man also etwas vergleichen will, dann kann man derzeit nur feststellen, dass bei uns bislang bei fünf Unternehmen Lieferbeziehungen zu dem Futtermittelhändler aus Niedersachsen belegt sind, in Niedersachsen dagegen bei 93 Betrieben. Ich habe kein Interesse daran, Länder untereinander auszuspielen. Wir können diesen Skandal nur gemeinsam aufklären. Dabei sollten Sachlichkeit und Zuverlässigkeit an oberster Stelle stehen.‘

Links zum Thema Agrarpolitik.

Preiszusammenbruch am Putenmarkt: Drittlandseinfuhren führen zu massivem Preisverfall

Themen: Archiv — info @ 09:05

Oldenburg (agrar.de) – Vor gut einem Jahr noch befand sich der deutsche Weißfleischmarkt in einer noch nie dagewesenen Aufbruchstimmung. Beflügelt durch die Absatzkrise am Rindfleischmarkt waren beinahe hausseähnliche Markttendenzen zu erkennen. Neben dem durchaus auskömmlichen Preisniveau glaubten viele, die hohen Wachstumsraten der letzten zwei Jahre könnten auch in 2002 fortgesetzt werden. Die deutsche Bruttoeigenerzeugung wuchs im vergangenen Jahr um gut 11 Prozent; die Einfuhren von Putenfleisch stiegen um 17 Prozent. Bis sich die Marktsituation ändert, so die Landwirtschaftskammer Weser-Ems, dürfte noch geraume Zeit vergehen. Denn die Bruteinlagen sind erst seit einigen Monaten rückläufig. Immerhin meldete der Verband deutscher Putenerzeuger (VDP) für den März 2002 einen Rückgang der Einstallungszahlen für Hahnenküken um 6,6 Prozent und Hennenküken um 13,9 Prozent.

Weltweit wurde die Geflügelfleischproduktion in den letzten zehn Jahren um ca. 70 Prozent ausgedehnt, vor allem in Asien und Südamerika. Inzwischen ist, insbesondere am deutschen Putenmarkt, Ernüchterung eingetreten. In einer noch nie dagewesenen Talfahrt hat sich binnen kürzester Zeit gegenüber dem Vorjahr ein Preisrückgang der Erzeugerpreise um mehr als 20 Prozent eingestellt. Schlachtereiabgabepreise, beispielsweise für Putenbrust vom Hahn ohne Haut und Knochen, sanken gegenüber dem Vorjahr um mehr als 30 Prozent. Bedingt durch den ruinösen Preiswettbewerb liegen jetzt schon zahlreiche Betriebe mit ihren variablen Kosten oberhalb der Markterlöse und schreiben somit tiefrote Zahlen. Neben einer beachtlichen Produktionsausweitung – gegenüber dem Vorjahr wurden über die beiden ersten Monate eine kumulierte Produktionsausweitung von 11,9 Prozent registriert – sind aber auch, neben den Abkühlungstendenzen, am deutschen Fleischmarkt weitere ungünstige Faktoren für diesen Preiszusammenbruch verantwortlich.

Statistische Angaben belegen, dass im Jahr 2001 über 224.000 t Geflügelfleisch in der EU aus Drittländern eingeführt worden sind. Davon sind rund 128.000 t in die Bundesrepublik gegangen. Damit haben sich die bundesdeutschen Einfuhren im Vergleich 2000 zu 2001 mehr als verdoppelt. Bundesdeutsche Stalleinrichter von Geflügelställen berichten nach wie vor von einem ungebremsten Investitionswillen südostasiatischer sowie südamerikanischer Produzenten, die nach wie vor auf eine wachsende Aufnahmebereitschaft europäischer Märkte hoffen. Das Gros der eingeführten Geflügelfleischmengen geht in Convenience-Produkte (Fertigprodukte), für die keine eindeutige Deklarationspflicht bezüglich der Herkunft besteht. Insofern können Qualitätssicherungsbestrebungen, die beispielsweise im großen Stil bei der Umsetzung des QS-Zeichen (Qualitätssicherungs-Zeichen) in Angriff genommen werden, unterlaufen werden. Dies ist um so bedrohlicher, als bekannt ist, dass insbesondere in den Schwellenländern Südostasiens sowie Südamerikas, produziertes Fleisch zu wesentlich geringeren Produktionsstandards in bezug auf Umwelt und Naturschutz sowie Arbeitsschutz produziert wird. Konkurrenzlos günstige Preise sind die Folge.

Bedingt durch Währungsvorteile, die sich durch die südamerikanische Wirtschaftskrise ergeben haben sowie Wettbewerbsvorteile aufgrund der wettbewerbsfähigen Produktionsstrukturen, werden brutal Marktanteile in Europa und der Russischen Föderation erobert. Das Beispiel des derzeitigen Preiszusammenbruchs könnte durchaus auch weitere Agrarmärkte betreffen und dürfte einen Vorgeschmack auf die zukünftigen Konsequenzen der WTO-Beschlüsse haben, deren Auswirkungen die europäische Landwirtschaft in den nächsten Jahren zu ertragen hat.

Links zum Thema Geflügel.

28. Mai 2002

Erzeugerpreise im April 2002 um 0,8 Prozenmt niedriger als im Vorjahr

Themen: Archiv — info @ 16:05

Wiesbaden (agrar.de) – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im April 2002 um 0,8 Prozent niedriger als im April 2001. Einen stärkeren Preisrückgang im Jahresvergleich hatte es letztmalig im Juli 1999 (– 1,0 Prozent) gegeben. Im März 2002 hatte die Jahresveränderungsrate – 0,2 Prozent betragen. Im Vergleich zum Vormonat ist der Index im April 2002 um 0,1 Prozent gefallen.

Der Preisrückgang wurde vor allem von der Preisentwicklung bei Energie (– 4,3 Prozent gegenüber April 2001) und bei Vorleistungsgütern (– 1,1 Prozent) beeinflusst, während Erzeugnisse höherer Verarbeitungsstufen im Durchschnitt teurer waren als im Vorjahr: Investitionsgüter + 1,3 Prozent und Konsumgüter + 1,0 Prozent.

Preiserhöhungen wurden im April 2002 gegenüber dem Vorjahresmonat unter anderem bei folgenden landwirtschaftlichen Gütern festgestellt: Fischerzeugnisse (+ 23,5 Prozent), raffinierte Pflanzenöle (+ 14,4 Prozent), Rindfleisch (+ 9,1 Prozent) und Tabakerzeugnisse (+ 8,5 Prozent). Billiger als vor Jahresfrist waren im April 2002 unter anderem Schweinefleisch (– 14,4 Prozent) sowie Düngemittel und Stickstoffverbindungen (– 8,0 Prozent).

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

Auszahlung der Vergütung der Mineralölsteuer für Agrardiesel voraussichtlich verzögert

Themen: Archiv — info @ 16:05

Mainz (agrar.de) – Im Rahmen des diesjährigen Antragsverfahrens auf Vergütung der Mineralölsteuer für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft hat es aufgrund von Verschiebungen der Zuständigkeiten von den Kreisverwaltungen zu den Hauptzollämtern erhebliche Probleme gegeben. Hinzukommt das neue, sehr aufwendige Antragsformular, welches bei den Antragstellern zu großem Unverständnis führte.

Aufgrund der Problematik wurde auf Drängen der Landesbauernverbände in der letzten Woche ein Erfahrungsaustausch beim Deutschen Bauernverband (url2%DBV%/%) mit Vertretern der zuständigen Stellen sowie der Landesbauerverbände durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass es bei der Auszahlung der Vergütung der Mineralölsteuer für Agrardiesel voraussichtlich zu Verzögerungen kommen wird, da das notwendige Erfassungs- und Auszahlungsprogramm sich bisher als nicht vollständig praxisreif erwiesen hat. Ursprünglich war eine ‚zeitnahe‘ Auszahlung vorgesehen. Nun können die Antragsteller frühestens im Herbst mit dem Beginn der Auszahlung rechnen.

Der Präsident des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, hat die verzögerte Auszahlung scharf kritisiert. ‚Wir können nicht zulassen, dass die Änderungen des Verfahrens auf dem Rücken unserer Landwirte ausgetragen werden‘, kommentiert Schindler die Problematik. Der BWV habe vor der Übertragung der Zuständigkeiten immer wieder dafür plädiert, das Verfahren in der bisherigen Form bei den Kreisverwaltungen zu belassen. Diesem Wunsch sei nicht entsprochen worden. Schindler forderte daher für das nächste Jahr eine Vorauszahlung für 2003. Da die Verwaltung mit den Anträgen offenbar überfordert ist, sei dies die einzige Möglichkeit, für die Landwirte aufgrund verzögerter Auszahlungen nicht in Liquiditätsprobleme zu geraten, so Schindler.

Information: Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd, An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz, Tel.: 06131-62050, Fax: 06131-620544, E-Mail.

Bayern: Schlachtmenge im Jahr 2001 um gut fünf Prozent gestiegen

Themen: Fleisch,Statistik,Tiere — info @ 16:05

Fast 12 Prozent mehr Geflügelfleisch

München (agrar.de) – Mit 1.006.970 Tonnen lag das Schlachtaufkommen in Bayern im Jahr 2001 um gut fünf Prozent über dem des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Dabei erhöhte sich nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung sowohl die Schlachtmenge bei Schweinefleisch (um 3,7 Prozent auf 528.730 Tonnen) als auch bei Rindfleisch (um 6,3 Prozent auf 398.110 Tonnen). Geflügelfleisch legte um fast 12 Prozent auf 70.480 Tonnen zu.

Das im Jahr 2001 aus Schlachtungen von Tieren in- und ausländischer Herkunft stammende Schlachtaufkommen (einschl. Geflügelfleisch) in Bayern lag mit 1.006.970 Tonnen mengenmäßig um 5,2 Prozent über dem des Vorjahres (957.420 Tonnen). Wie das Landesamt weiter mitteilt, entfielen von dieser Schlachtmenge 528.730 Tonnen auf Schweinefleisch (+ 3,7 Prozent), 398.110 Tonnen auf Rindfleisch (+ 6,3 Prozent), 5.930 Tonnen auf Kalbfleisch (- 8,4 Prozent) sowie 3.720 Tonnen auf Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch (+ 9,8 Prozent).

Die Geflügelschlachtereien steigerten ihre Produktion im Jahr 2001 um 11,7 Prozent auf 70.480 Tonnen Geflügelfleisch (Jahr 2000: 63.100 Tonnen).

Diese aus der bundesweit aufgrund des Agrarstatistikgesetzes monatlich durchgeführten Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik sowie Geflügelstatistik stammenden Angaben umfassen nur das Schlachtaufkommen aus Schlachtungen von Tieren, deren Fleisch für den menschlichen Verzehr tauglich ist. Ausgewiesen werden dabei die Schlachtmengen aus gewerblichen Schlachtungen und Hausschlachtungen, bei Geflügel das Schlachtaufkommen in Betrieben mit einer Schlachtkapazität von mindestens 2.000 Tieren im Monat.

Links zum Thema Fleischwirtschaft, Links zum Bundesland Bayern.

Sachsen-Anhalt: Ministerium gibt Förderfibel 2002 heraus

Themen: Archiv — info @ 16:05

Magdeburg (agrar.de) – Für Interessierte bietet das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt ab sofort die neue Förderfibel für Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft an. Hierin wird ein Überblick über alle derzeit möglichen Förderinstrumente in den folgenden Bereichen in Kurzform gegeben:

– Fördermaßnahmen im ländlichen Raum – Förderung von Investitionsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Betrieb – Förderung der Verarbeitung und Vermarktung – Sonstige Fördermaßnahmen für die Landwirtschaft – grarumweltmaßnahmen und benachteiligte Gebiete ‚Umwelt‘ gemäß VO (EG) Nr. 1257/1999 – Förderung von Forstwirtschaftsmaßnahmen – Beihilfemaßnahmen der EU und des Bundes

Ebenfalls enthalten ist eine Übersicht der Adressen von wichtigen Ansprechpartnern.

Die Broschüre kann kostenlos beim Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Referat Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Olvenstedter Str. 4, 39108 Magdeburg, Tel.: 0391-567-1957, Fax: 0391-567-1964, E-Mail bestellt werden. Demnächst ist die aktuelle Fördermittelsammlung auch im %/%Internet%/% abrufbar.

Links zum Thema %url2%Förderung%/%, Links zum Bundesland %url3%Sachsen-Anhalt%/%.

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