31. Mai 2002

DBV: Euro kein Teuro bei Lebensmitteln

Themen: Archiv — info @ 16:05

Bonn (agrar.de) – Bei Lebensmitteln ist der Euro kein Teuro. Dies hat der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut Born, anlässlich des ‚Anti-Teuro-Gipfels‘ von Bundesministerin Renate Künast festgestellt. Entgegen der ‚gefühlten‘ Inflation wurde die Euro-Umstellung bei Nahrungsmitteln im Durchschnitt aller Produkte nicht für eine Preissteigerung genutzt. Preisanalysen durch die Gesellschaft für Konsumgüterforschung im Auftrag der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) in bundesweit fast 1.700 Einzelhandelsgeschäften zeigten, dass die Nahrungsmittelpreise seit Januar 2002 im Vergleich zum vierten Quartal 2001 eher gesunken denn gestiegen sind. Dagegen seien Steuern, Dienstleistungen und andere Lebenshaltungskosten seit der Euro-Umstellung angestiegen.

Einzelne Lebensmittelprodukte zeigten jedoch deutliche Preisschwankungen nach oben und unten, so Born. Diese Preisschwankungen seien allerdings bei Nahrungsmitteln im langjährigen Vergleich normal. Ursache: Von Jahr zu Jahr stark schwankende Erntemengen aufgrund von Witterungseinflüssen sowie schwankende Preise bestimmen das Angebot. Sich wandelnde Verbrauchertrends bestimmen die Nachfrage. Deutliche Preissteigerungen zum Zeitpunkt der Euro-Umstellung gab es bei Frischgemüse und teilweise bei Obst, zurückzuführen auf angebotsbedingte Engpässe durch den ungewöhnlichen Kälteeinbruch in Südeuropa. Mittlerweile haben sich die Gemüsepreise jedoch wieder auf dem langjährigen Niveau eingependelt. Nach der ZMP-Untersuchung wurden im Zeitraum der Euro-Umstellung, also zwischen Dezember 2001 und Januar 2002, für Milchprodukte keine signifikanten Preiserhöhungen festgestellt. Das trifft nach der ZMP-Analyse auch für Fleisch zu. Die Einzelhandelspreise haben seit Januar teilweise sogar nachgegeben.

Die Teuerungsrate bei Nahrungsmitteln liegt inzwischen wieder bei 2,1 Prozent (April 2002) und damit in der Nähe der allgemeinen Teuerungsrate. Der allgemeine Verbraucherpreisanstieg betrug im April 2002 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1,6 Prozent. Zu diesem Preisanstieg trugen vor allem die Heizöl- und Kraftstoffpreise bei. Nach vorläufigen Angaben für den Monat Mai liegt die Teuerungsrate aktuell bei etwa 1,2 Prozent.

Die Erzeugerpreise, die die Landwirte für ihre Produkte erlösen, sanken sogar unter das Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen sie zuletzt (März 2002) um 2,8 Prozent unter denen des Vorjahres. Die aktuell angespannte Marktlage vor allem bei Milch und Getreide verstärkt noch den Preisdruck. Rein statistisch gesehen kommen heute nur noch 28 Prozent der Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel bei den Landwirten an.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Tel.: 0228-81980, Fax: 0228-8198205, %url2%E-Mail%/%.

Links zum Thema %url4%Verbände%/%, Links zum Thema %url3%Euro%/%.

Großhandelsumsatz im April um 1,6 Prozent gestiegen

Themen: Archiv — info @ 16:05

Wiesbaden (agrar.de) – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, setzte der Großhandel in Deutschland im April 2002 nominal (in jeweiligen Preisen) 1,6 Prozent und real (in konstanten Preisen) 2,4 Prozent mehr als im April 2001 um. Damit erzielte der Großhandel erstmals seit Juli 2001 wieder einen nominal und real höheren Umsatz als im entsprechenden Vorjahresmonat. Nach Kalender- und Saisonbereinigung der Daten wurde im April 2002 nominal 0,8 Prozent mehr als im März 2002 abgesetzt. In den ersten vier Monaten des Jahres 2002 wurden nominal 3,6 Prozent und real 3,2 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum umgesetzt.

Im April 2002 erzielten vier Branchen des Großhandels nominal und real höhere Umsätze als im April 2001: der Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern (nominal + 4,1 Prozent, real + 5,0 Prozent), der Großhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren (nominal + 2,4 Prozent, real + 2,2 Prozent), der Großhandel mit Maschinen, Ausrüstungen und Zubehör (nominal + 1,7 Prozent, real + 0,8 Prozent) und der Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren (nominal + 1,3 Prozent, real + 4,2 Prozent). Nur der Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren, Altmaterial und Reststoffen lag nominal (– 0,3 Prozent) unter den Umsatzwerten des Vorjahresmonats, real wurde ein Umsatzplus von 1,4 Prozent erreicht.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

Biopark zu Nitrofen in der Geflügelfleischproduktion

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 16:05

Karow (agrar.de) – Nach Bekanntgabe das Nitrofen im Geflügelfutter gefunden wurde, hat Biopark nach eigenen Angaben folgende Maßnahmen ergriffen:

24.05.02 Der Leiter der Kontrollstelle Fachverein Öko-Kontrolle wird per e-mail über Nitrofen in der Geflügelfleischproduktion informiert. 27.05.02 Der Vorstand des Biopark tritt zusammen und legt gemeinsam mit der Kontrollstelle Maßnahmen fest: -Extra Datenabfrage aller Futtermittelherkünfte der Biopark Bauern (ab 28.05.02) -Identifizierung von möglicherweise betroffenen Betrieben -Sperrung von möglicherweise betroffenen Partien (in Zusammenarbeit mit den Kontrollbehörden) -Durchführung zusätzlicher Inspektionen in Betrieben mit spezifischen Risiken -Probenahmen in gebotenen Fällen 28.05.02 Die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft berät mit allen Vorsitzenden der BIO-Verbände über den Stand und die Maßnahmen des Nitrofen – Skandals. Die Ergebnisse dieser Beratung werden in der darauf folgenden Pressekonferenz veröffentlicht.

Der Vorstand des Verbandes Biopark weist auf die Notwendigkeit geschlossener Produktionskreisläufe im ökologischen Landbau hin.

Biopark unterstützt die Bildung eines neuen einheitlichen Dachverbandes für den ökologischen Landbau, um in kritischen Situationen eine schnellere Information und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.

Links zum Thema Bio-Verbände.

i.m.a: „Saat-Pakete“ für Kindergärten und Schulklassen

Themen: Archiv — info @ 15:05

Selbst säen und pflanzen – Informationen und Anleitungen zu den wichtigsten acht heimischen Landwirtschaftskulturen

Bonn (agrar.de) – Kinder sollen Landwirtschaft nicht nur auf theoretischem Wege aus Erzählungen, Büchern und anderen Medien kennenlernen. Eine Anregung der Lehrpläne ist es, Theorie durch aktives Handeln zu ergänzen. Aus diesem Grunde hat jetzt der Verein information.medien. agrar – i.m.a (Bonn) – in Zusammenarbeit mit der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (ufop) – ein Saat-Paket mit den acht wichtigsten landwirtschaftichen Nutzpflanzen für Kindergärten und Schulklassen zusammengestellt. Bei den Getreidekulturen werden Gerste, Hafer, Roggen, Weizen und Mais, bei den nachwachsenden Rohstoffen Erbsen, Raps und Sonnenblumen dargestellt.

Ergänzend zu farbenfrohen Abbildungen gibt es einzelne Informationen mit Anleitung zum Aussaatzeitpunkt und -menge sowie Ernteerträgen und Erntetermin.

Außerdem wird anschaulich, Herkunft, Aussehen, Anbau, Flächenausdehnung und Verwertung der jeweiligen Kulturpflanze erläutert. So erfährt das Stadtkind beispielsweise, dass auf einem Roggenfeld von der Größe eines Fußballfeldes rund 2.250 Roggenbrote ‚wachsen‘, der Raps eine Kreuzung von Wildkohl und Rübsen ist und eine Weizenähre durchschnittlich 35 Körner trägt. Und welcher Verbraucher weiß schon, dass die Pfahlwurzeln einer Sonnenblume bis in drei Meter Tiefe reichen oder dass Erbsen bereits seit 7.500 Jahren für die menschliche und tierische Ernährung angebaut werden.

Mit Hilfe des Saatpaketes soll so erreicht werden, dass in Kindergärten und Schulen das Thema Landwirtschaft auf eindrucksvolle Weise behandelt werden kann indem Kinder säen, das Wachstum der Pflanzen beobachten und schließlich die Früchte ernten. Kinder – die Verbraucher von morgen – lernen damit am besten, ‚Landwirtschaft zu begreifen‘.

Das ‚Saat-Paket‘ ist erhältlich beim i.m.a.-information.medien.agrar e.V., Konstantinstraße 90, 53179 Bonn, Tel.: 0228-979-93-70, Fax. 0228-979-93-75, E-Mail.

Links zum Thema %url4%Pflanzensorten und -arten%/%, Links zum Thema %url5%Bildung%/%.

Bundesrat fordert EU-weites Verfütterungsverbot für Tiermehl und Tierfette

Themen: Archiv — info @ 15:05

Berlin (agrar.de) – In einer Entschließung hat der Bundesrat heute die Bundesregierung aufgefordert, sich EU-weit für die unbefristete Herausnahme von Tiermehlen und Tierfetten aus dem Nahrungskreislauf einzusetzen. Darüber hinaus soll die Bundesregierung an der Erarbeitung von Neukonzepten zur Tierkörperbeseitigung mitarbeiten und Alternativen fördern, um Tierkörper und Tierkörperteile sowie Erzeugnisse daraus umweltverträglich und hygienisch zu beseitigen und sie dabei einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Der Bundesrat bekräftigte den Anspruch des Verbrauchers auf gesunde, von Tieren stammende Lebensmittel. Um jeglichen Missbrauch auszuschließen, müsse die Herstellung von Tiermehlen generell verboten werden. Ein Verordnungsentwurf der EU sehe demgegenüber vor, die Verfütterung von Tiermehlen unter bestimmten Voraussetzungen wieder zu gestatten. Dies hätte allerdings nach Auffassung des Bundesrates zur Folge, dass wieder Tiermehle in die Futtertröge gelangen könnten, die mit den heutigen Analysemethoden nicht von aus Risikogeweben gewonnenem Tiermehl zu unterscheiden sind. Im Interesse des vorbeugenden Verbraucherschutzes sei ein solcher Schritt unverantwortlich und nicht akzeptabel. Insoweit bekräftigt der Bundesrat seine Forderung an die Bundesregierung, sich bei der Europäischen Union für ein dauerhaftes und generelles EU-weites Verfütterungsverbot für Tiermehl und Tierfette einzusetzen.

Dringender Handlungsbedarf besteht nach Ansicht des Bundesrates darüber hinaus auch bei der Tiermehlentsorgung. Tiermehl werde derzeit in Heizkraftwerken, Müllverbrennungsanlagen und Zementwerken verbrannt. Die damit verbundenen Kosten seien sehr hoch. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen sei es notwendig, hier neue Verwertungskonzepte zu entwickeln.

Links zum Thema BSE.

Sächsische Landwirte setzen erneut auf Winterraps

Themen: Archiv — info @ 15:05

Dresden (agrar.de) – Im Freistaat Sachsen wird in diesem Jahr nach Angaben des Statistischen Landesamtes wieder mehr Winterraps, aber weniger Getreide als 2001 angebaut.

Bei Winterraps (einschließlich Winterraps als nachwachsender Rohstoff) ist eine Ausdehnung der Anbaufläche um gut 13.000 Hektar (13 Prozent) auf voraussichtlich 121.000 Hektar zu verzeichnen. Dagegen wurde die Anbaufläche von Wintergetreide um 12.500 Hektar (3,5 Prozent) auf 346.000 Hektar reduziert. Auch die mit Sommergetreide bestellte Fläche fällt kleiner als im Vorjahr aus. So wurden nach ersten Berechnungen nur 52.000 Hektar Sommergetreide gedrillt. Das entspricht einer Reduzierung der Anbaufläche um 1.000 Hektar (zwei Prozent) gegenüber 2001. Der Kartoffelanbau wird auf rund 8.000 Hektar geschätzt. Damit konnte die Anbaufläche vom Vorjahr gehalten werden.

Die Herbstbestellung verzögerte sich durch erhöhte Niederschläge im September erheblich. Viele Betriebe konnten das Wintergetreide nicht qualitäts- und termingerecht ausbringen. Auf rund 3.000 Hektar (0,6 Prozent) der Wintersaaten verzeichneten die Landwirte Auswinterung oder Nässeschäden. Besonders Winterraps und Wintergerste wurden geschädigt.

Den Wachstumsstand des Wintergetreides, des Winterrapses, der Feldfutterpflanzen und des Grünlandes beurteilten die meisten landwirtschaftlichen Betriebe trotz des extremen Witterungsverlaufes im Herbst mit ‚besser als normal‘. Nur Wintergerste wurde etwas schlechter beurteilt. Jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb meldete bei Pflanzenkrankheiten Gelbmosaikvirose der Wintergerste.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen.

FiBL: Biolandbau schonender, effizienter und nachhaltiger

Themen: Archiv — info @ 14:05

Erste europäische Publikation zum Biolandbau in Science

Frick (agrar.de) – Nun findet der Biolandbau Gehör in der weltweiten Wissenschaftergilde. Der DOK-Versuch, der die konventionelle landwirtschaftliche Praxis seit 24 Jahren mit dem biologischen Anbau vergleicht, wird Ende Mai in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Science vorgestellt. Der Versuch zeigt mit eindrücklichen Zahlen, dass der Biolandbau schonender, effizienter und nachhaltiger ist.

Der sogenannte DOK-Versuch vergleicht die drei landwirtschaftlichen Anbausysteme biologisch-D ynamisch, O rganisch-biologisch und K onventionell (bzw. integriert) und ist in seiner langfristigen Ausrichtung weltweit einmalig.

Es ist das erste Mal, dass ein europäischer Beitrag zur Biolandbauforschung in der Zeitschrift Science erscheint. Die Ergebnisse aus dem Versuch werden weltweit von grosser politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung für den Erhalt der Produktionsgrundlagen und der Artenvielfalt sein.

Der DOK-Versuch zeigt die erstaunlich hohe Effizienz der biologischen Pflanzenproduktion auf: Bei rund 50 Prozent weniger Aufwand an Dünger und Energie und bei 97 Prozent weniger Pestizideinsatz lagen die Anbauerträge über 21 Jahre im Durchschnitt nur um 20 Prozent niedriger.

Eine weitere Aussage kann der DOK-Versuch zur Bodenfruchtbarkeit machen. Sie wird durch die biologische Bewirtschaftung deutlich gefördert. Bodenmikroorganismen, Regenwürmer und Laufkäfer sind in den Bioparzellen doppelt so häufig anzutreffen. Ein biologisch aktiver Boden trägt dazu bei, dass die biologischen Anbausysteme bei geringerem Aufwand an nicht erneuerbaren Ressourcen beachtliche Erträge erzielen und der Boden fruchtbarer und besser strukturiert ist.

Doch nicht nur die Aktivität der Bodenlebewesen war in den Bioparzellen höher, sondern auch die Artenvielfalt der Mikroorganismen, Unkräuter und Laufkäfer. Damit hilft der Biolandbau, die Biodiversität trotz landwirtschaftlicher Nutzung des Landes auf hohem Niveau zu halten. Die aktiven, vielseitigen Gemeinschaften von Mikroorganismen bewirkten im Boden eine effiziente Nutzung organischer Kohlenstoffquellen. Besonders interessant ist, dass zwischen effizienter oberirdischer Produktion (Energieaufwand je Ertragseinheit) und effizienter Produktion im Boden (Bodenatmung pro Einheit mikrobielle Biomasse) eine gesicherte Korrelation nachgewiesen werden konnte. Bei intensiven Eingriffen via Düngemittel und Pestiziden sind die Mikroorganismen offenbar gestresst und haben dadurch einen höheren Erhaltungsbedarf.

Der DOK-Versuch wird durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Frick CH und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau %url3%FAL%/% in Zürich-Reckenholz durchgeführt. Er wird mindestens über die nächsten vier Jahre, wahrscheinlich aber noch länger, weitergeführt.

%url6%Bio-Landbau in de Schweiz 2002%/% Links zum Thema %url4%Bio-Landbau%/%.

NRW: Kontrollen werden drastisch verschärft

Themen: Archiv,Nitrofen — info @ 12:05

Elf Betriebe sind vorsorglich gesperrt

(Düsseldorf (agrar.de) – Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn hat angeordnet, dass die Untersuchung von Futtermitteln und tierischen Produkten wie Eier, Schweine- und Putenfleisch auf Nitrofen und auch auf andere verbotenen Pflanzenschutzmitteln drastisch verschärft werden. Die Lebensmittel- und Veterinärbehörden Nordrhein-Westfalens werden dabei sowohl ökologisch wie konventionell erzeugte Waren verstärkt kontrollieren und untersuchen.

‚Wir werden alles mögliche tun, um den schwarzen Schafen, die mit krimineller Energie versuchen, auf dem boomenden Ökomarkt den schnellen Profit zu machen, das Handwerk zu legen,‘ erklärte Verbraucherschutzministerin Bärbel Höhn heute in Düsseldorf. ‚Je mehr Marktteilnehmer sich aus rein wirtschaftlichen Gründen für den ökologischen Weg entscheiden, desto mehr müssen wir die Kontrollsysteme und die gesetzlichen Bestimmungen im Futtermittel- und Lebensmittelrecht diesen neuen Verhältnissen anpassen. Dazu gehört auch ganz wesentlich das Verbraucherinformationsgesetz, das den Verbrauchern das Recht gibt, für sie wichtige Informationen von den Behörden abzufragen.‘

Derzeit sind in Nordrhein-Westfalen zehn Ökobetriebe und ein konventioneller Betrieb gesperrt. Die dort vorhandenen Futtermittel und tierischen Produkte wie Eier, Puten- und Schweinefleisch werden durch die Staatlichen Untersuchungsämter auf Nitrofen untersucht. Ferner werden die Handelsströme verfolgt und noch vorhandene Waren sichergestellt, aus dem Handel genommen und ebenfalls auf Nitrofen untersucht.

Links zum Thema Lebensmittelqualität und -kontrolle, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Markteinführung Biogener Treib- und Schmierstoffe: Neustart 2003 mit vereinfachter Antragstellung

Themen: Archiv — info @ 11:05

Mittel für 2002 aufgrund der großen Resonanz bereits ausgeschöpft

Gülzow (agrar.de) – Das seit zwei Jahren laufende Markteinführungsprogramm ‚Biogene Treib- und Schmierstoffe‘ ist auf dem Höhepunkt seines Erfolges. Über 900 Anträge wurden bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) bereits eingereicht. Da die bis Ende 2002 vom Bundesverbraucherschutzministerium bereitgestellten Finanzmittel damit erschöpft sind, wird das Programm zum 1. Juni 2002 vorübergehend ausgesetzt. 2003 geht es dann mit neuen Mitteln und neuer Konzeption in die nächste Runde: vereinfachte Fördermodalitäten sollen Antragstellung wie Abwicklung des Programms deutlich erleichtern.

Das Bundesverbraucherschutzministerium zieht aus den ersten anderthalb Jahren eine positive Bilanz: das Markteinführungsprogramm hat den Beweis erbracht, dass der Kunde die Qualität der Bioschmier- und Treibstoffe zu schätzen weiß. Vor allem die Richtlinien zur Umrüstung von Maschinen auf Bioschmierstoffe in Land- und Forstwirtschaft sowie in umweltsensiblen Bereichen fanden bundesweit großes Interesse; 90 Prozent der Fördermittel wurden dafür aufgewandt.

Nicht nur die Zahl der Anträge belegt die Akzeptanz, die die Bioschmierstoffe bei den Nutzern mittlerweile haben, auch auf dem Schmierstoffmarkt sind Veränderungen ablesbar. Die Menge der verbrauchten Biohydrauliköle wurde deutlich gesteigert.

Eine Entwicklung, die so erfolgreich nicht abzusehen war und von daher auch unerwartete Konsequenzen mit sich bringt. Bislang konnten etwa die Hälfte der eingereichten Vorhaben aus dem Programm unterstützt werden. Da die Mittel mit Bewilligung eines Großteils der noch vorliegenden Anträge erschöpft sind, können keine weiteren Anträge mehr angenommen werden.

Denn das Bundesverbraucherschutzministerium und die FNR wollen die Chance nutzen, im Jahr 2003 die Markteinführung mit einem überarbeiteten Konzept noch effektiver voranzutreiben. Für den Antragsteller soll dann alles einfacher und weniger zeitaufwändig werden. Die bisherige Praxis wird dann auf eine pauschale Förderung umgestellt. Mit konkreten Informationen zum Neustart ist Ende des Jahres zu rechnen.

Links zum Thema Energie.

Europäische Union ratifiziert Kyoto-Protokoll

Themen: Archiv — info @ 11:05

Brüssel (agrar.de) – Die Europäische Union hat heute das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Damit unterstreichen die EU und ihre 15 Mitgliedstaaten ihr Engagement für multilaterale Lösungen globaler Probleme. Bei der Hinterlegung der Ratifikationsurkunden bei den Vereinten Nationen in New York wurde die Europäische Kommission durch den spanischen Präsidenten des Umweltministerrates, Jaume Matas, das für Umweltfragen verantwortliche Kommissionsmitglied, Margot Wallström, sowie durch mehrere EU-Umweltminister vertreten. Die Europäische Kommission hat nun ihr Ziel erreicht, ein Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls vor dem Weltgipfel über nachhaltige Entwicklung im August/September 2002 zu ermöglichen. Die Europäische Union fordert andere große Partner auf, das Protokoll so bald wie möglich zu ratifizieren und erneuert ihren Aufruf an die Vereinigten Staaten, sich an den weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu beteiligen.

In seiner Funktion als Präsident des Umweltministerrates der Europäischen Union bemerkte der spanische Umweltminister Jaume Matas: ‚Wenn die Europäische Union heute bei den Vereinten Nationen die Erfüllung ihrer politischen Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll verkünden kann, ist diese Tatsache mehr als nur ein Verwaltungsakt oder eine politische Maßnahme. Sie bringt vielmehr die Überzeugung von Millionen EU-Bürgern zum Ausdruck, dass das Kyoto-Protokoll das geeignetste Instrument ist, um unser gemeinsames Ziel in enger Zusammenarbeit zu erreichen, und ist ein Zeichen ihres Engagements.‘

Die Umweltkommissarin Margot Wallström sagte: ‚Heute ist ein historischer Tag für die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Mit der heutigen Ratifizierung haben sich die Länder mit einem wesentlichen Anteil der weltweiten Emissionen aus der Industrie von 1990 gesetzlich verpflichtet, globale Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu unternehmen. Die wissenschaftlichen Beweise für die Klimaänderungen sind überzeugender denn je. Wir alle wissen, dass selbst die Zielvorgaben des Kyoto-Protokolls nur eine erster Schritt sind, wenn wir die möglichen schwerwiegenden Auswirkungen des Klimawandels verhindern wollen. Alle Länder müssen handeln, allem voran aber die Industrieländer. Klimawandel lässt sich nur multilateral wirksam bekämpfen. Darum fordere ich unsere Partner in den Industrie- wie in den Entwicklungsländern auf, das Kyoto-Protokoll ebenfalls rasch zu ratifizieren.‘

Minister Matas fügte hinzu: ‚… die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls durch die Europäische Union zeigt deutlich, dass mit ausreichendem politischen Willen und durch gemeinsame gesellschaftliche Anstrengungen, die Herausforderungen unserer Zeit so komplex sie auch sein mögen mit Instrumenten der multilateralen Zusammenarbeit erfolreich bewältigt werden können.‘

Die gleichzeitige Ratfizierung durch die EU und ihre Mitgliedstaaten zeigt erneut, dass die EU eine Führungsrolle bei der Lösung dieses globalen Umweltproblems übernimmt. In diesem Sinn forderte der Minister die internationale Gemeinschaft auf, ‚ein rasches Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls zu fördern, das zweifelsohne eines der wirksamsten Instrumente ist, um das von uns allen angestrebte Ziel der nachhaltigen Entwicklung zu verwirklichen.‘

Die erste Voraussetzung für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls ist jetzt erfüllt. 55 Staaten müssen das Protokoll ratifizieren; 70 haben dies inzwischen getan.

‚Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels sind für eine nachhaltige Entwicklung absolut notwendig‘, bestätigte Frau Wallström. ‚Ich bin davon überzeugt, dass die Verbesserung der Umwelt durch technologischen Fortschritt unserer Wettbewerbsfähigkeit und unserem Wirtschaftswachstum letztlich zugute kommt. Und darum geht es eigentlich auch bei der nachhaltigen Entwicklung: Schutz des Ökosystems unter Sicherung unseres Wohlstands.‘

Die zweite Voraussetzung für das Inkrafttreten des Kyoto-Protokolls ist heute fast erfüllt: Es muss von Ländern ratifiziert werden, die insgesamt für 55 Prozent der Emissionen der Industrieländer im Jahre 1990 verantwortlich waren.

Die Europäische Union begrüßt die Fortschritte anderer Staaten, z. B. von Japan, Norwegen, Neuseeland, Russland, den Beitrittsländern und vieler Entwickungsländer auf dem Weg zur Ratifizierung. Die Tatsache, dass 70 Staaten das Protokoll von Kyoto ratifiziert haben, ist ein deutliches Signal, dass dieses Protokoll, mit seinen rechtsverbindlichen Zielen und Zeitplänen, den einzigen wirksamen internationalen Rahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung bildet.

Abschließend wies die Kommissarin darauf hin, dass die EU ihre Emissionen weiter herabsetzen muss: ‚Die Europäische Kommission hat bereits Maßnahmen vorgeschlagen, um die Emissionen möglichst kostengünstig für die Wirtschaft zu verringern. Dazu zählt ein EU-weites System für den Handel mit Emissionsrechten, das 2005 anlaufen soll. Weitere Vorschläge sind in Vorbereitung. Doch müssen alle Mitgliedstaaten Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass sie ihren Teil der Lasten tragen.‘

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 ...13 14 15 >>



   (c)1997-2017 @grar.de