Angermünde (agrar.de) – Der Landschaftspflegeverband Uckermark-Schorfheide in Angermünde gehört mit seinem Projekt in den Landkreisen Barnim und Uckermark zu den Gewinnern im Bundeswettbewerb ‚Regionen aktiv – Land gestaltet Zukunft. Aus ursprünglich 206 Einsendungen hatte eine hochrangig besetzte Jury im Auftrag von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast gestern 18 Einsendungen ausgewählt, die sich nunmehr einen Fördertopf von insgesamt 35,5 Mio. EUR teilen können, um vorbildliche Lösungen in der Dorfentwicklung und in der landwirtschaftlichen Produktion umzusetzen. (unsere Meldung)
Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler: ‚Wer die harten Auswahlkriterien des Wettbewerbs verfolgt hat, kann die Leistung der Uckermärker erst richtig nachvollziehen. Gerade für den strukturschwachen Nordosten Brandenburgs ist die Bestätigung des Projekts sind die zusätzlichen Fördermittel Kraftstoff für den weiteren Aufholprozess.‘
Die Region Barnim-Uckermark ist geprägt durch die beiden Großschutzgebiete Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin sowie Naturpark Uckermärkische Seen.
Die Bevölkerungsdichte beträgt nur 30 Einwohner pro Quadratkilometer. In der Region leben nur noch 57.000 Einwohner. Die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote beträgt 24 Prozent.
Etwa 95 Prozent der Region sind im Rahmen von Natura 2000 unter Schutz gestellt. In der Region werden 15 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche (12.600 Hektar) ökologisch bewirtschaftet. Von den 7.200 Hektar Grünland werden derzeit 93 Prozent extensiv von Mutterkühen und Schafen genutzt. Mit 225 landwirtschaftlichen Unternehmen, Verbänden und Privatpersonen bestehen Vereinbarungen zum Vertragsnaturschutz.
Schwerpunktmäßig sollen im Projekt drei Ziele verfolgt werden:
1. Nachhaltige Produktion und regionale Verarbeitung zur Erweiterung der Wertschöpfungskette
2. Vermarktung im Netzwerk mit dem Tourismus zur Markterschließung
3. Verbraucherkommunikation, Qualifizierung und Weiterbildung für Zielgruppen
Ausgewählte Pilotprojekte sind:
– Einrichtung einer regionalen, registrierten Schlachtstrecke für Schafe und Rinder für die regionale Verarbeitung und Vermarktung mit dem Ernährungshandwerk; Ziel ist die Steigerung der Direktvermarktung für Produkte aus der Landschaftspflege; gleichzeitig gewährleistet dies mehr Sicherheit für die Verbraucher durch Transparenz von der Weide bis zur Ladentheke
– Schaffung eines regionalen Netzwerkes für regenerative Energien – Aufbau der regionalen Wertschöpfungskette Erzeuger-Hersteller-Handwerker-Verbraucher; umsetzen des vorhandenen ‚Regionalatlas erneuerbare Energien‘ in den einzelnen Gemeinden – Diversifizierung der Landwirtschaft
– Komplexes Regionalmarketing auf Grundlage der bereits eingeführten Regionalmarke ‚Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin‘; Aufbau eines tragfähigen Regionalmarketings; Formulierung gemeinsamer Angebotsprofile der regionalen Anbieter von Produkten und Dienstleistungen; Schaffung von Organisationsstrukturen und langfristig tragfähigen Finanzierungskonzepten
– Aufbau einer Land-Stadt-Brücke – Kommunikationsplattform zwischen Erzeugern und Verbrauchern (Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren); Aufklärungsarbeit über Regionalmarken, Qualitätsprogramme, Biosiegel; Verbraucher sollen motiviert eine bewusste Kaufentscheidung treffen und nachhaltig-regional konsumieren
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