07. März 2002

Hessische Bauern beim Pflanzenschutz benachteiligt

Themen: Archiv — info @ 11:03

Bauernverband fordert Aufhebung des 10-Meter-Uferschutzbereiches

Friedrichsdorf (agrar.de) – Die Vorstandsmitglieder des Hessischen Bauernverbandes forderten in ihrer Sitzung am 7. März 2002 in Friedrichsdorf das Hessische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten (MULF) mit Nachdruck auf, die Regelungen über den 10-Meter-Uferschutzbereich im Hessischen Wassergesetz, die unter anderem ein Verbot des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vorsehen, endlich aufzuheben. Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes, Heinz Christian Bär, stellte klar, dass es sich hierbei um eine alte Forderung des Verbandes handelt, die in Stellungnahmen und Schreiben wiederholt vorgetragen worden sei.

Die Tatsache, dass das Land Hessen bundesweit extreme Regelungen hinsichtlich der Ausdehnung des Uferschutzbereiches und die darin geltenden Bewirtschaftungsverbote erlassen hat, stieß auf völliges Unverständnis. In den benachbarten Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg gebe es diesbezüglich keinerlei Beschränkungen, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelte ein Meter, betonte der Bauernverbandspräsident. Diese Wettbewerbsverzerrung gegenüber den Kollegen in anderen Bundesländern könne keinesfalls hingenommen werden.

Vor dem Hintergrund, dass bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft inzwischen modernste Technik eingesetzt wird, sei eine unbedenkliche Anwendung unter Berücksichtigung der Regeln der guten fachlichen Praxis auch in einem geringen Abstand zu Gewässern möglich. Deshalb sei die starre Abstandsvorschrift des Hessischen Wassergesetzes nicht mehr zeitgemäß und müsse abgeschafft werden.

Abschließend wies Präsident Bär darauf hin, dass bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln der einzuhaltende Abstand zu Gewässern wirkstoffspezifisch geregelt und in entsprechenden Anwendungsvorschriften festgelegt sei. Ein pauschal vorgeschriebener starrer Mindestabstand von 10 Metern werde durch diese wirkstoffspezifischen Zulassungsbestimmungen überflüssig.

Mehrheit für Vorauslizenzmodell

Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die geplante Korrektur der Nachbauregelung im Kooperationsabkommen. Nachdem Manfred Menz, Pflanzenbau-Referent des Hessischen Bauernverbandes, die verschiedenen vom Deutschen Bauernverband entwickelten Modellvarianten vorgestellt hatte, vertraten die Vorstandsmitglieder übereinstimmend die Meinung, dass die neue Regelung für Landwirte in jedem Fall günstiger und einfacher sein müsse.

Nach eingehender Diskussion ergab sich mit 17 gegen 6 Stimmen eine klare Mehrheit für das sogenannte Vorauslizenzmodell. Bei diesem Modell soll die Nachbaugebühr bereits beim Verkauf von Z-Saatgut erhoben werden. Somit würde der Z-Saatgutkäufer zunächst belastet, die Nachbaugebühr müsste ihm rückerstattet werden. Das Nachbauverfahren würde damit von den Nachbauern auf die Z-Saatgutverwender übertragen. Ob dieser Vorschlag in den Gremien des Deutschen Bauernverbandes mehrheitsfähig ist, bleibt abzuwarten. Das Ergebnis fließt dann in die jetzt anstehenden Beratungen mit dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter ein.

Links zum Thema %url3%Pflanzenschutz%/%, Links zum Bundesland %url4%Hessen%/%.

DVT: Wo bleibt die Qualitätssicherung bei politischen Entscheidungen?

Themen: Archiv,Futtermittel — info @ 11:03

Bonn (agrar.de) – Grundsätze der Qualitätssicherung müssen auch für Behörden und den Gesetzgeber gelten. Diese Forderung erhob heute Ulrich Niemann, Präsident des Deutschen Verbands Tiernahrung (DVT), anlässlich des Jahres-Pressegesprächs des Verbandes in Bonn. Vorkommnisse der letzten Zeit hätten gezeigt, dass elementare Grundregeln der Qualitätssicherung – wie sie von jedem Unternehmen zu recht gefordert und auch eingehalten würden – bei Behörden nicht einmal in Ansätzen existierten.

Als Beispiel verwies der DVT-Präsident auf die Vorgänge um die im November vergangenen Jahres in den Niederlanden aufgetauchten, mit Chloramphenicol belasteten Shrimps. Die Europäische Kommission hatte nach der Entdeckung die sofortige Vernichtung der Ware angeordnet. Die beauftragte niederländische Recycling-Firma lieferte die Ware jedoch illegal – mit normalen Fischabfällen vermischt und als solche deklariert – an eine Verarbeitungsfirma in Cuxhaven, die Fischmehl herstellt.

Nach Aussage des niedersächsischen Landwirtschaftsministers Uwe Bartels hatten die niederländischen Behörden bereits seit dem 6. Dezember 2001 Kenntnis über diesen Fall. Das deutsche Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) wurde von den niederländischen Behörden kurz vor Weihnachten informiert. Die Unterrichtung der eigentlich zuständigen Futtermittelüberwachungsbehörde in Niedersachsen durch das BMVEL erfolgte jedoch erst am 11. Januar 2002. Demnach verstrichen durch Behördenversäumnisse rund fünf Wochen bis auf deutscher Seite auf die kriminellen Vorgänge in den Niederlanden reagiert werden konnte. Wären die Informationen rechtzeitig weitergegeben worden, hätte ein Großteil der Ware bereits in Cuxhaven sichergestellt werden können und der wirtschaftliche Schaden hätte sich in Grenzen gehalten.

Elementare Bestandteile eines Qualitätssicherungssystems sind neben der Dokumentation, der Aufstellung von Krisenplänen und der zügigen Unterrichtung der Betroffenen auch die klare Festlegung der Verantwortlichkeiten.

‚Der Zuständigkeitswirrwarr zwischen Bund, Ländern und der EU-Kommission und die offensichtliche Unfähigkeit der Behörden auf der Grundlage sachlicher Gegebenheiten Entscheidungen zu treffen, ist ein Trauerspiel, das sich in der Wirtschaft niemand leisten dürfte‘, so der Kommentar von Ulrich Niemann.

Tatsache ist, dass nach wie vor alle Futtermittel, die möglicherweise Fischmehl aus Cuxhaven enthalten, gesperrt sind und dies obwohl bei weit über einhundert durchgeführten Untersuchungen analytisch kein Chloramphenicol nachgewiesen werden konnte. Das BMVEL ließ verlauten, dass diese Futtermittel dennoch nicht an Nutztiere verfüttert werden dürfen. Dagegen dürften Tiere, die solches Futter erhalten haben, geschlachtet werden. Hier müsse vor der Schlachtung lediglich auf Chloramphenicol untersucht werden. Werde das Antibiotikum nicht nachgewiesen, dürfe das Fleisch vermarktet werden.

‚Diese unterschiedliche Behandlung von Futter- und Lebensmitteln ist reine Willkür. Wenn dies Schule macht, haben wir keinerlei Rechtssicherheit mehr‘, sagte Niemann. Zudem sei einem Verbraucher kaum verständlich zu machen, weshalb die analytisch nachgewiesene Unbedenklichkeit zur Freigabe der Tiere und damit der Lebensmittel führt, während die Futtermittel, in denen ebenfalls analytisch nichts nachweisbar ist, gesperrt bleiben. ‚Daran wird deutlich‘, so das Fazit des DVT-Präsidenten, ‚dass die Verabschiedung immer neuer Vorschriften allein den Verbraucherschutz noch nicht verbessert. Wenn die staatlichen Organe anfangen, die wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen zu ignorieren, wird dies immense Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt haben. Die Behörden wären gut beraten, sich auf nachvollziehbare, eindeutige Kriterien zur Kontrolle und Risikobewertung zu besinnen, effiziente Informationssysteme zu etablieren und Zuständigkeiten klar untereinander zu regeln‘.

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06. März 2002

Brandenburgs Wildbestände sind weiterhin zu hoch

Themen: Archiv,Brandenburg,Jagdbericht — info @ 15:03

Jagdbericht 2000/2001 veröffentlicht

Potsdam (agrar.de) – Brandenburg gehört weiter zu den wildreichsten deutschen Bundesländern. Dies geht aus dem neuen Jagdbericht hervor, der jetzt vom Agrar- und Umweltministerium für das Jagdjahr 2000/2001 vorgelegt wird.

Im vergangenen Jagdjahr konnte die Strecke bei den Schalenwildarten, insbesondere Rot-, Dam- und Rehwild, gesteigert werden. So wurden 7.600 Stück Rotwild, 12.000 Stück Damwild und 63.000 Stück Rehwild erlegt. Allein beim Damwild wurden gegenüber dem Vorjahr 1.000 Stück mehr geschossen. Dies ist ein Ausdruck der teilweise weit überhöhten Bestände bei dieser Wildart. Auch beim Schwarzwild sind die Bestände – ähnlich wie in anderen Bundesländern – zu hoch. 55.000 Schwarzkittel wurden erlegt.

Beim Niederwild bleiben die Strecken auf einem relativ niedrigen Niveau. So wurden 3.380 Hasen als Strecke gemeldet. Davon wurden aber nur 640 Hasen (19 Prozent) erlegt – der übrige Teil wurde Opfer von Verkehrsunfällen.

Obwohl bei Enten und Gänsen ein stetiger Anstieg der Rast- und Überwinterungsbesätze zu verzeichnen ist, betrug die Strecke nur 12.000 beziehungsweise 5.300 Stück.

Von den Raubwildarten ist nur beim Marderhund – einem so genannten Neubürger in Brandenburgs Fauna – ein regelrechtes Explodieren der Population zu konstatieren. Die Schwerpunktgebiete sind dabei die Landkreise Uckermark und Märkisch-Oderland.

Links zum Thema Jagd und Wild, Links zum Bundesland %url4%Brandenburg%/%.

05. März 2002

Thüringen: Im Jahr 2001 legte jede Henne durchschnittlich 301 Eier

Themen: Archiv — info @ 10:03

Erfurt (agrar.de) – Mit der Agrarstrukturerhebung im Mai 2001 wurden in Thüringen 1.786 Betriebe mit einem Bestand von 1.993.500 Legehennen ermittelt. Darunter haben sich 19 Betriebe mit 3.000 und mehr Haltungsplätzen auf die Legehennenhaltung spezialisiert. In diesen Betrieben wurden im Jahresdurchschnitt 1.741.300 Tiere gehalten und 524.852.000 Eier erzeugt.

Die Eiererzeugung ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Jahr 2000 geringfügig um 5.163.000 Eier bzw. 1,0 Prozent zurück. Ursachen hierfür waren die leicht gesunkene Legeleistung des Federviehs auf 301,4 Eier je Henne (2000: 303 Eier/Henne) sowie ein um 7.900 Tiere bzw. 0,5 Prozent geringerer Durchschnittsbestand an Legehennen.

Die meisten Legehennen wurden auch im Jahr 2001 in Käfigbatterien gehalten, obwohl diese Haltungsplätze innerhalb der letzten 10 Jahre um knapp ein Fünftel zurückgegangen sind. Rund 80 Prozent der Kapazitäten entfielen im vergangenen Jahr auf die Käfighaltung; 1992 lag der Anteil bei 96 Prozent. Bei voller Auslastung standen in dieser Haltungsform im vergangenen Jahr 1.650.400 Plätze zur Verfügung (2000: 1.658400 Plätze).

Die Kapazitäten in der Bodenhaltung lagen mit 239,6 Tausend Plätzen gering (+2.900) über denen von 2000. Nach dem hohen Anstieg der Plätze in der Freilandhaltung von 1999 auf 2000 um knapp sieben Zehntel auf 150.700 Plätze, stieg die Kapazität im Jahr 2001 nochmals leicht auf 152.700 Plätze an. Damit konnte jede 13. Legehenne als ‚glückliches Huhn‘ aufwachsen.

Links zum Thema Geflügel, Links zum Bundesland Thüringen.

01. März 2002

Agrar-Computer-Tage in Göttingen

Themen: Archiv — info @ 13:03

Göttingen (agrar.de) – Am kommenden Wochenende wird Göttingen zum Treffpunkt für alle Computer interessierten Landwirte. Erstmals finden dort vom 2. bis zum 4. März die Agrar-Computer-Tage statt. Die Veranstalter, der Deutsche Landwirtschaftsverlag (dlv), der Landwirtschaftsverlag Hessen und der %url4%Deutsche Bauernverlag Berlin%/%, erwarten 5.000 Besucher in der Göttinger Lokhalle direkt am Bahnhof.

65 Aussteller aus allen Bereichen stehen für Beratungsgespräche zur Verfügung. Die Firmen der Agrar-EDV-Branche werden wieder zahlreiche Neuheiten vorstellen. Dazu zählen unter anderem Agrarsoftware für Bauernhofbüros, Internet und E-Commerce, Bordcomputer für Schlepper und Mähdrescher, Tieridentifizierung und Datenerfassung sowie die computergesteuerte Fütterung von Schweinen.

Begleitet wird die Ausstellung von einer Vortragsreihe, bei der Wissenschaftler und Praktiker zu aktuellen Trends und Themen referieren. Zusätzlich werden zahlreiche Workshops angeboten, bei die EDV-Anwendung an Praxisbeispielen dargestellt wird. Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 9 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro.

Links zum Thema %url5%Messen%/%.

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