18. Februar 2002

Thüringer Landwirte beim Umwelt- und Verbraucherschutz vorn

Themen: Archiv — info @ 15:02

Erfurt (agrar.de) – Erstmals in Europa haben zwei Agrarunternehmen aus Thüringen, die Teichwolframsdorfer Agrar GmbH & Co KG sowie die Agrargenossenschaft ‚Osterland‘ e.G. Köckritz, ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung aufgebaut und eingeführt. Der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, gratulierte den beiden Unternehmen und dankte den Betriebsleitern sowie den Mitarbeitern für ihr freiwilliges Engagement: ‚Einmal mehr zeigen Landwirtschaftsbetriebe aus Thüringen wie Eigenverantwortung für den Schutz unserer Umwelt und den Schutz der Verbraucher praktisch funktioniert.‘

Ziel der EMAS-Verordnung (engl. Abkürzung für Eco Management and Audit Scheme; dt.: Umwelt Management- und Prüfungssystem) ist die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung des teilnehmenden Unternehmens über das gesetzlich geforderte Niveau hinaus. Die Umweltleistungen sowie ein Programm zur Verbesserung der Umweltauswirkungen werden von den Unternehmen dokumentiert. Ein unabhängiger Umweltgutachter prüft die Zuverlässigkeit der Angaben. Das Testat des Gutachters ist die Grundlage für die Eintragung in ein europaweites Register der teilnehmenden Organisationen.

Die Eintragung in das EMAS-Register berechtigt zur Führung des EMAS-Logos als anerkanntes Zeichen dafür, dass dieses Unternehmen die Einhaltung aller einschlägigen Umweltvorschriften sicherstellt und Verbesserungen über dieses Maß hinaus anstrebt und dass es alle wesentlichen Umweltauswirkungen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltleistungen regelmäßig prüfen lässt und veröffentlicht.

Dass gerade zwei Thüringer Unternehmen europaweit die ersten sind, die sich mit den klassi-schen landwirtschaftlichen Bereichen Ackerbau und Rinderhaltung an EMAS beteiligen, ist für Minister Dr. Sklenar kein Zufall, sondern Ergebnis einer langfristigen strategischen Ausrichtung: ‚Schon seit 1996 haben landwirtschaftliche Praktiker und Agrarpolitik in Thüringen auf dieses Ziel mit Pilotprojekten und politischen Initiativen hingearbeitet.‘ Noch im Januar hatten sich Agrar- und Umweltexperten aus ganz Deutschland in Thüringen ein Bild von der Anwendbarkeit des EMAS-Systems in der Landwirtschaft gemacht.

Wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführbarkeit von EMAS in der Landwirtschaft ist das System ‚Kriterien umweltverträglicher Landbewirtschaftung‘ (KUL), dass in der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft entwickelt wurde und inzwischen vom Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) unter dem Titel ‚Umweltsicherungssystem Landwirtschaft‘ (USL) bundesweit geprüft und zertifiziert wird.

Sowohl die Teichwolframsdorfer Agrar GmbH & Co KG als auch die Agrargenossenschaft „Osterland“e.G. Köckritz haben für ihr EMAS das System KUL angewandt. Die Urkunden zur Eintragung in das europaweite Teilnahmeregister wird Minister Dr. Sklenar am 27. Februar 2002 im Rahmen der 4. Jahrestagung der Thüringer Landwirtschaft auf der Messe in Erfurt übergeben.

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