30. Januar 2002

Gesundheitliche Gefahren durch mangelhafte Qualität?

Themen: Archiv — info @ 11:01

Bonn (agrar.de) – Die Qualität der Lebensmittel in Deutschland ist so gut wie nie zuvor. Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) mit Bezug auf den Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet, entstehen gesundheitliche Gefahren vor allem durch eine falsche Ernährung und ungesunde Lebensgewohnheiten.

Nach dem Ernährungsbericht aus dem Jahr 2000, so der RLV, seien Lebensmittel nicht in gesundheitlich bedenklichem Maße mit Rückständen und Schadstoffen belastet. Rückstandsbefunde bei Lebensmitteln hätten keinen Hinweis auf Verbraucherrisiken ergeben. Die Wahrscheinlichkeit eines Schadens durch die Aufnahme unerwünschter Stoffe sei vernachlässigbar gering. Die gesundheitlichen Gefahren lägen vorwiegend in einer falschen Ernährung, ungesunden Lebensgewohnheiten und im falschen hygienischen Umgang mit Nahrungsmitteln. Problematisch seien insbesondere Überernährung, zu viel Fett, zu viel Alkohol, Rauchen und zu wenig Bewegung.

Wie bedeutend die Folgen von Fehlernährung und ungesunden Lebensgewohnheiten sind, hat nach Auffassung des RLV eine Studie des Bundesministeriums für Gesundheit ergeben. Ergebnis sei, dass 64 Prozent aller Todesfälle in Deutschland im Rahmen von ernährungsabhängigen und -bedingten Krankheiten einträten. Wie vom Deutschen Institut für Ernährungsmedizin in Bad Aachen überdies ermittelt worden sei, hätten allein im Jahr 2000 die Ausgaben für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten rund 76 Milliarden Euro betragen. Wie der RLV mitteilt, liegt der Produktionswert der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei im Vergleich dazu bei ungefähr 46 Milliarden Euro pro Jahr.

Obwohl die gesundheitliche Qualität von Lebensmitteln besser sei als je zuvor, seien die Verbraucher stark verunsichert. Die Sorge um die Gesundheit sowie der hohe Grad der Unsicherheit in der Beurteilung von Lebensmitteln ließen den Verbraucher auf Meldungen in den Medien äußerst sensibel reagieren. Hinzu komme, dass immer bessere Analysetechniken die Erkennung selbst geringster Schadstoffmengen ermöglichten. Umso wichtiger sei die verantwortungsvolle Auslegung der Analysewerte.

Der Ernährungsbericht wird in vierjährigem Rhythmus von der DGE im Auftrag des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) erarbeitet und herausgegeben. Hauptzweck des Berichts ist es, einen Überblick über die aktuelle Ernährungssituation in Deutschland und die damit verbundenen Probleme zu geben.

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