16. Januar 2002

Strukturwandel in der Landwirtschaft setzt sich 2001 weiter fort

Themen: Archiv,Pacht&Besitz — info @ 12:01

Wiesbaden (agrar.de) – Wie das Statistische Bundesamt anlässlich der ‚Grünen Woche 2002‘ in Berlin mitteilt, zeigen die vorläufigen Daten der Agrarstrukturerhebung vom Mai 2001, dass die deutsche Landwirtschaft nach wie vor einen vielschichtigen Strukturwandel durchläuft.

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nimmt weiter kontinuierlich ab. In Deutschland gab es im Jahr 2001 rund 447.000 landwirtschaftliche Betriebe. Das sind rund 32 Prozent weniger als 1991. Die Betriebe bewirtschafteten eine landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) von 17,1 Mill. Hektar (ha). Die durchschnittliche Betriebsgröße hat sich im Zeitverlauf vergrößert und lag im Jahr 2001 bei 38,2 ha (1991: 26,1 ha). Im früheren Bundesgebiet beträgt die durchschnittliche Betriebsgröße im Jahr 2001 27,6 ha LF, in den neuen Ländern 182,3 ha LF (fast sieben Mal mehr).

70 von 100 ha LF wurden 2001 als Ackerland und hier vor allem zum Anbau von Getreide genutzt. Gegenüber 1991 wurde die Getreidefläche um 8 Prozent ausgeweitet, insbesondere auch in Folge der Preisausgleichszahlungen innerhalb der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Gemeinschaften (GAP). Dagegen war im gleichen Zeitraum der Anbau von Hackfrüchten (– 23 Prozent) und Futterpflanzen (– 22 Prozent) rückläufig.

Der Pachtflächenanteil in den landwirtschaftlichen Betrieben Deutschlands ist von 53 Prozent im Jahr 1991 auf knapp 64 Prozent im Jahr 2001 gestiegen, im früheren Bundesgebiet hauptsächlich durch die Übernahme von landwirtschaftlichen Flächen infolge der wachsenden Konzentration der landwirtschaftlichen Produktion in immer weniger Betrieben. In den neuen Ländern ist der Pachtanteil im Jahr 2001 mit rund 88 Prozent deutlich höher.

Die Viehbestände in Deutschland nehmen weiterhin ab. So hat sich die Zahl der Rinder von 1991 mit 17,1 Mill. Tieren auf 14,5 Mill. Tiere im Jahr 2001 verringert (– 15 Prozent). Im gleichen Zeitraum nahm der Schweinebestand nur um knapp ein Prozent ab und lag – nach einem Tiefststand von 23,7 Mill. Schweinen 1995 – im Jahr 2001 bei rund 25,9 Mill. Tieren.

Im Jahr 2001 ist auch die Zahl der Beschäftigten in den landwirtschaftlichen Betrieben weiter zurückgegangen. Mit betrieblichen Arbeiten waren im Jahr 2001 gut 1,3 Mill. Personen beschäftigt, 560 000 Personen weniger als 1991. Von den Beschäftigten waren rund 860.000 Familienarbeitskräfte (Betriebsinhaber und deren mit betrieblichen Arbeiten beschäftigte Familienangehörige), knapp 190.000 ständig beschäftigte und rund 275.000 nicht ständig beschäftigte familienfremde Arbeitskräfte, hier vor allem Saisonarbeitskräfte.

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