09. Januar 2002

Thüringen: Agrarunternehmen für umweltgerechte Landwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 12:01

Erfurt (agrar.de) – Die Landeschefin der Thüringer Grünen, Astrid Rothe, verkennt die Situation der Thüringer Landwirtschaft, wenn sie von ‚massiven Missständen‘ redet. Das erklärte der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar. ‚Sie kennt die Fakten in Thüringen nicht.‘

Das wichtigste Instrument der Umweltförderung in der Landwirtschaft sind die vielschichtigen Maßnahmen des Programms ‚Erhaltung der Kulturlandschaft, umweltgerechte Landwirtschaft, Naturschutz und Landschaftspflege‘ (KULAP). Mittlerweile nehmen in Thüringen mehr als die Hälfte der Landwirtschaftsbetriebe an diesem Programm teil. 25 Prozent der Landwirtschaftlichen Fläche in Thüringen werden nach den Grundsätzen des KULAP bewirtschaftet. Beim Grünland sind es fast 90 Prozent. ‚Damit werden schon heute umfangreiche Mittel für die umweltgerechte Erzeugung eingesetzt‘, informierte Dr. Sklenar. So wurden in Thüringen 1999/2000 104 DM/ha Fördermittel für Agrarumweltmaßnahmen ausgegeben; zum Vergleich: Bayern 143 DM/ha, Baden-Württemberg 130 DM/ha, Nordrhein-Westfalen 9 DM/ha, Schleswig-Holstein 2 DM/ha (Angaben aus dem Agrarbericht der Bundesregierung 2001). ‚An diesen Zahlen wird deutlich, wie wichtig der Thüringer Landesregierung und auch den Agrarunternehmen eine umweltgerechte Landwirtschaft ist‘, so der Minister.

Sich in der Förderung allein nur auf den ökologischen Landbau zu beschränken, lehnt der Minister kategorisch ab. Die Ausweitung des ökologischen Landbaus könne nur über die Stärkung der Nachfrage und die Steigerung des Absatzes nach ökologisch erzeugten Produkten vorangetrieben werden. Zur Verbesserung der Vermarktung ökologischer Produkte stehen bis zum Jahr 2005 jährlich 630.000 DM zur Verfügung. Für die Stärkung der Nachfrage und der Erzeugung von Ökoprodukten werden jährlich 200.000 DM bis zum Jahr 2004 bereit gestellt.

‚In den letzten zehn Jahren hat der ökologische Landbau in seiner Bedeutung kontinuierlich zugenommen. Immer mehr landwirtschaftlich genutzte Fläche wird in Thüringen von Ökobetrieben bewirtschaftet‘, sagte der Minister. In diesem Jahr stellten 24 neue Betriebe mit insgesamt 1.100 ha einen Antrag auf Förderung der Umstellung auf Ökolandbau nach dem Programm KULAP.

183 Agrarbetriebe, d.h. 19 Betriebe mehr als 1999, arbeiteten im vergangenen Jahr nach den Kriterien des ökologischen Landbaus. Dabei wird eine Fläche von 17.135 ha bewirtschaftet (2.1 Prozent Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche Thüringens), 1.055 ha mehr als 1999.

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