17. Dezember 2001

Künast: Nachhaltige Landwirtschaft durch Mittelumschichtung fördern

Themen: Archiv — info @ 15:12

Berlin (agrar.de) – ‚Wo andere lange Zeit nur geredet haben, machen wir ernst mit dem Umsteuern der Agrarpolitik: Wir setzen neue Schwerpunkte: weniger Marktstützung und stattdessen stärkere Förderung der ländlichen Räume.‘ Mit diesen Worten warb Bundesverbraucherministerin Renate Künast am vergangenen Freitag im Bundestag für das Modulations-Gesetz. Das Gesetz sieht vor, die Zahlungen für die Tier- und Pflanzenproduktion zu kürzen und das eingesparte Geld für umweltfreundliche und tiergerechte Produktionsverfahren und zur Stärkung der Wirtschaftskraft der ländlichen Räume einzusetzen. Es soll im kommenden Februar vom Bundesrat gebilligt werden und zum 1. Januar 2003 in Kraft treten.

Konkret sieht das Gesetz vor, alle Direktzahlungen der Europäischen Union an die Bauern um 2 Prozent zu kürzen. Das eingesparte Geld – im kommenden Jahr wird es sich voraussichtlich um 54 Mio. EUR handeln – wird von Bund und Ländern um den gleichen Betrag aufgestockt. Den Landwirten wird einen Freibetrag von 10.000 EUR eingeräumt. Bund und Länder haben sich auf einen Katalog von Maßnahmen verständigt, die mit diesen Mitteln gefördert werden können. Die Landwirte erhalten die Möglichkeit, neue Dienstleistungen, z.B. für den Natur- und Umweltschutz, anzubieten. Für diese Leistungen, die der gesamten Gesellschaft zu Gute kommen, können sie dann eine messbare Gegenleistung erhalten.

Die Modulation ist als Möglichkeit bereits in den Beschlüssen der letzten Agrarreform, Agenda 2000, enthalten. Die Förderung des ländlichen Raumes trägt der Tatsache Rechnung, dass die moderne Landwirtschaft zusätzlich zur Nahrungsproduktion wichtige Funktionen übernommen hat, für die sie eine Gegenleistung der Gesellschaft erwarten darf. Dieses Förderkonzept entspricht auch den Regeln der Internationalen Handelsorganisation WTO, da die Zahlungen an die Landwirtschaft produktionsunabhängig sind.

Links zum Thema Förderung, Links zum Thema Agrarpolitik.

Waldzustandsbericht 2001 vorgestellt

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 14:12

Berlin (agrar.de) ‚Der Zustand unserer Wälder bestätigt, dass unsere nachhaltige Ausrichtung der Politik weiterhin richtig und notwendig ist. Zwar hat sich der Zustand der Waldbäume seit 1996 stabilisiert. Jedoch sind immer noch knapp ein Viertel der Bäume deutlich geschädigt und die Waldböden mit zu vielen Schadstoffen angereichert‘, erklärte Dr. Gerald Thalheim, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium heute zur Vorstellung des Waldzustandsberichts 2001 in Berlin. ‚Die Bundesregierung wird daher ihre konsequente Luftreinhaltepolitik fortsetzen. Die Schadstoffminderung werden wir mit Nachdruck verfolgen. Ferner dient unsere Forstpolitik der Erhaltung und schonenden Nutzung der Wälder‘.

In Deutschland weisen 22 Prozent der Bäume deutliche Schäden auf. Sie haben mehr als ein Viertel ihrer Blätter oder Nadeln verloren. In die Warnstufe mit leichten Kronenverlichtungen (11 – 25 Prozent Blatt- oder Nadelverlust) fallen 42 Prozent der Waldfläche; 36 Prozent sind ohne Schäden. Die Laubbäume, insbesondere Buche und Eiche, sind am stärksten von dieser Entwicklung betroffen. Rund ein Drittel dieser Baumarten weisen deutliche Schäden auf. Dagegen geht es den Nadelbäumen vergleichsweise besser. Der Anteil der Fichten mit deutlichen Schäden ist von 33 Prozent 1985 auf 26 Prozent gesunken. Die Kiefer ist mit 14 Prozent deutlichen Schäden die am wenigsten betroffene Hauptbaumart.

Allerdings ist nicht nur die Baumgesundheit durch jahrzehntelang anhaltende Einträge von Schwefel und Stickstoff aus Verkehr, Landwirtschaft und Industrie beeinträchtigt. Luftverunreinigungen haben auch zu schwerwiegenden und langfristig wirksamen Veränderungen der Waldböden, der Bodenvegetation und teilweise auch der Qualität des Sickerwassers geführt. Außerdem werden die über Jahre angesammelten Luftverunreinigungen aus der Vergangenheit noch lange eine kritische Altlast bleiben. Im Ergebnis sind viele Waldböden versauert und zunehmend werden Schadstoffe freigesetzt, die ins Grundwasser gelangen können.

‚Die Luftqualität beispielsweise beim Schwefeldioxid hat sich entscheidend verbessert; die Anstrengungen und Investitionen zur Luftreinhaltung haben sich gelohnt. Dagegen sind die Stickstoffeinträge in die Wälder bisher kaum zurückgegangen‘, so Thalheim. Heute habe der Stickstoff, der zu einem erheblichen Teil aus Landwirtschaft und Verkehr stamme, den größten Einfluss auf den Zustand der Wälder.

‚Die Bundesregierung hält daher nach wie vor eine konsequente Luftreinhaltepolitik für dringend geboten. Wir haben ein umfassendes Konzept zur langfristigen Sicherung unserer natürlichen Lebensgrundlagen entwickelt und die Umsetzung auf den Weg gebracht‘, erklärte Thalheim. Darin ergänzten sich Maßnahmen zur Luftreinhaltung, zum Klimaschutz, zur Energiewende und zur Nachhaltigkeit der Agrarpolitik.

Im Bereich der Luftreinhaltung sind wesentliche Weichenstellungen erfolgt. Neben zahlreichen Maßnahmen im Bereich des Bundesimmissionsschutzgesetzes (Industrie, technische Anlagen) sowie im Verkehrssektor, bewirkt insbesondere das im Rahmen der Energiewende eingeleitete Maßnahmenbündel zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz unmittelbare Emissionsminderungen. Es enthält vielfältige Anreize zum Energiesparen sowie zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger.

‚Die Senkung der Emissionen aus der Landwirtschaft ist ein weiteres Ziel der Bundesregierung‘, so Thalheim. Sie verfolge einen ganzheitlichen Ansatz, um von der Landwirtschaft ausgehende Umweltbelastungen zu vermindern. Ansatzpunkte zur Verringerung der landwirtschaftlichen Stickstoffemissionen (Ammoniak) sind unter anderem

– die Weiterentwicklung und Umsetzung der Technik (z.B. bei der Gülleausbringung),

– die Verringerung der Nutztierdichte sowie

– die verstärkte Beratung von Landwirten.

Forstpolitische Maßnahmen dienten dazu, die Wälder mit ihren Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen sowie ihrer biologischen Vielfalt zu erhalten. Thalheim wies auf die zentralen Bereiche hin:

– Naturnahe Waldbewirtschaftung auf möglichst großer Fläche,

– die Erhaltung der genetischen Vielfalt der Waldbäume sowie

– die verstärkte Nutzung von Holz als umweltfreundlichem, nachwachsendem Rohstoff.

Kurzfassung und kompletter Bericht (PDF-Datei, 1,9 MB)

Links zum Thema Waldbericht.

Ostdeutsche Agrarlandschaft hat größere Artenvielfalt

Themen: Archiv — info @ 13:12

Bonn (agrar.de) – Große Teile der ostdeutschen Agrarlandschaft weisen im Vergleich zu Westdeutschland immer noch eine relativ hohe Biotop- und Artenvielfalt auf. Dies belegt ein vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Auftrag gegebenes Forschungsvorhaben. Es wird allerdings auch deutlich, dass gegenwärtig in Ostdeutschland eine zunehmende Angleichung an die arten- und individuenarmen westdeutschen Verhältnisse zu beobachten ist.

Da sich nach 1990 für die ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe die Möglichkeit einer umfassenden Modernisierung unter Einsatz der leistungsfähigeren westdeutschen Betriebsmittel (beispielsweise bessere materiell-technische Ausstattung der Betriebe, Zahl der verfügbaren Pflanzenschutzmittel bzw. einsetzbaren Wirkstoffe) ergab, war davon auszugehen, dass sich hiermit auch der ökologische Zustand der Ackerlandschaften entsprechend verändern würde. Vor diesem Hintergrund wurde vom Bundesamt für Naturschutz das F&E-Vorhaben ‚Ermittlung von Ursachen für die Unterschiede im biologischen Potential der Agrarlandschaften in Ost- und Westdeutschland als Grundlage für die Ableitung naturschutzverträglicher Nutzungsverfahren‘ initiiert. Ziel des Vorhabens war es, die Gründe für die Unterschiede bei der Entwicklung der biologischen Vielfalt zu erarbeiten. Daraus sollen landwirtschaftliche Nutzungsverfahren abgeleitet werden, die einerseits die ökologisch relativ günstige Situation im Bereich der intensiv genutzten Ackerflächen Ostdeutschlands zumindest erhalten, andererseits die biologische Vielfalt auf den Ackerflächen Westdeutschlands wieder erhöhen könnten.

Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse des F&E-Vorhabens stellen eine umfangreiche Dokumentation und Analyse der Bewirtschaftungsverhältnisse in der Agrarlandschaft Ost- und Westdeutschlands unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Artenvielfalt dar. Auch wenn der vorgegebene finanzielle Rahmen nur eine exemplarische Untersuchung ermöglichte und eine Reihe wichtiger Primär-Daten zu den Bewirtschaftungsweisen in Ostdeutschland im Zuge der Umstrukturierung der Landwirtschaft Anfang der 90er Jahre verloren gegangen sind, können einige der dokumentierten Unterschiede in den Bewirtschaftungsweisen mit der auch heute noch existierenden größeren Artenvielfalt und den höheren Individuenzahlen der Tier- und Pflanzenwelt in der intensiv genutzten Agrarlandschaft Ostdeutschlands in Zusammenhang gebracht werden.

‚Insgesamt sind die Untersuchungsergebnisse geeignet, einen naturschutzfachlichen Beitrag zur künftigen Ausgestaltung der Agrar- und Förderpolitik im ländlichen Raum, die sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, zu liefern‘, sagt der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Dr. Hartmut Vogtmann. Die Resultate bieten die wissenschaftliche Grundlage für die Benennung unverzichtbarer Biotopverbundelemente und die Formulierung von Leitbildern und Entwicklungszielen des Naturschutzes in der intensiv genutzten Agrarlandschaft. Sie werden somit auch in die Umsetzung eines bundesweiten Biotopverbundkonzeptes einzubeziehen sein, so Vogtmann weiter.

Darüber hinaus liefern die im Rahmen des Projekts entwickelten Bewirtschaftungsempfehlungen wichtige Hinweise zur Beschreibung der ‚guten fachlichen Praxis‘ in der Landwirtschaft – einem zentralen Punkt des neuen Bundesnaturschutzgesetzes.

Die Studie kommt zum Ergebnis, dass insbesondere der Fruchtfolgeverarmung und der zunehmenden Nivellierung der standörtlichen Bedingungen sowohl auf den Wirtschaftsflächen als auch den Begleitbiotopen (Raine, Säume, Hecken etc.) begegnet werden muss. In diesem Zusammenhang wirkt sich die weit verbreitete Praxis der großflächigen Gülleausbringung auf Acker- und Grünlandflächen besonders negativ aus. Die in dem Bericht geforderte Ausweisung von Schutzstreifen (Pufferstreifen) zwischen den Wirtschaftsflächen und angrenzenden naturnahen Biotopen stellt eine weitere zentrale Anforderung an die nachhaltige Ausgestaltung der Agrarlandschaft dar.

Auch sollte der Empfehlung des Forschungsnehmers folgend die Bedeutung des Feldhamsters als Leitart für den Schutzgedanken in den intensiv genutzten Bördelandschaften stärker herausgestellt werden. Zudem gilt es, die fortschreitende Zerschneidung der Landschaft durch die Versiegelung von Wegen und den Neubau von Verkehrswegen zu begrenzen.

Links zum Thema Landschaft und Natur, Links zum Thema Bundesländer.

Waldschäden immer noch auf hohem Niveau

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 12:12

BfN sieht Gefahr für den Naturschutz

Bonn (agrar.de) – Die Waldschäden in Deutschland sind nach wie vor zu hoch, der Zustand der Waldböden ist besorgniserregend und das gesamte Ökosystem Wald bleibt instabil. Der diesjährige Waldschadensbericht zeigt nach Auffassung des Präsidenten des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, dass die Gefährdung des Ökosystems Wald zu Unrecht aus den Schlagzeilen geraten ist. ‚Gerade für den Naturschutz ist der Zustand unserer Wälder einer der wichtigsten Gradmesser, hier müssen wir weiterhin alle Anstrengungen für eine Verbesserung unternehmen‘, so Vogtmann.

Insbesondere der Zustand der Waldböden macht den Naturschützern Sorge, da über 80 % der Waldböden tiefgreifend versauert sind. Damit setzen sie nicht nur der Flora und Fauna im Wald schwer zu, sondern bringen auch Gefahren für das Grund- und Trinkwasser mit sich. Vogtmann erinnerte auch daran, dass gerade die für den Naturschutz aber auch für die Stabilität des Waldes und die Rentabilität der Forstwirtschaft entscheidenden älteren Bäume schwer geschädigt sind. ‚Wenn ca. 40 Prozent der Buchen über 60 Jahre deutliche Schäden aufweisen, dann ist das ein Alarmsignal für die biologische Vielfalt in unseren Wäldern‘, warnte der BfN-Präsident.

Darüber hinaus forderte Vogtmann eine noch stärkere Förderung für den Aufbau von naturnah bewirtschafteten Wäldern mit überwiegend standortheimischen Baumarten. In diesem Zusammenhang lobte Professor Vogtmann den Waldzustandsbericht des BMVEL, der hier deutliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängerberichten zeigt. ‚Auch die Ergebnisse des ersten Deutschen Waldgipfels und das neue Naturschutzgesetz haben unter anderem mit ihren Vorschlägen für die gute fachliche Praxis in der Forstwirtschaft den Weg in die richtige Richtung gewiesen‘, sagte Vogtmann. Nun müssten die Mittel für entsprechende Förderprogramme erhöht werden, um dem Wald und der Forstwirtschaft unter die Arme zu greifen.

Links zum Thema Waldbericht.

HI-Tier: Schlachtbetriebe melden nicht

Themen: Archiv — info @ 11:12

Wiesbaden (agrar.de) – Das Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere (HIT) bringt vielen Landwirten böse Überraschungen: Tierprämien werden nicht oder nur verspätet ausgezahlt, weil die zur Prämienzahlung benötigten Tierdaten nicht in der zentralen Datenbank des Meldesystems vorliegen. Auch wenn dies nicht von den Landwirten verschuldet wurde tragen sie die Konsequenzen.

‚Wir haben noch immer nicht alle technischen Probleme im Griff‘, bedauerte der hessische Minister für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten Dietzel die Vielzahl noch offener Fragen zur HIT-Datenbank. Weitaus schwieriger sei jedoch der Faktor ‚Mensch‘. So sei ein nicht unerheblicher Teil von Ablehnungen auf Versäumnisse der Betriebe selbst zurückzuführen. An erster Stelle sei hier die Nichteinhaltung der Antragsfristen zu nennen, aber auch die Nichtbeachtung der vorgeschriebenen Haltungszeiträume werde häufig zum Ablehnungsgrund. Ich rate daher allen Landwirten, möglichst umgehend die Angaben zum eigenen Bestand in der HIT-Datenbank zu überprüfen und unvollständige oder fehlerhafte Meldungen zu ergänzen bzw. zu korrigieren‘, so der Minister.

Besonders ärgerlich sei jedoch, dass viele Schlachtbetriebe ihrer Pflicht zur Abgabe der Schlachtmeldung nicht nachkämen. ‚Hierfür können die Landwirte nichts, aber dieser Ablehnungsgrund ist bei weitem die Nummer 1,‘ betonte Dietzel. Er appellierte daher nochmals eindringlich an das Verantwortungsbewusstsein der Schlachtbetriebe gegenüber ihren Lieferanten. ‚Landwirte und nachgeordneter Bereich bilden zwei Glieder der Wertschöpfungskette. Der eine kann ohne den anderen auf Dauer wirtschaftlich nicht überleben.‘

Ende November forderte auch der niedersächsische Landvolk-Verband die Landwirte zur Überprüfung der Bestandsmeldungen in der Rinderdatenbank auf. Er kündigte zudem an, dass die Bauern für ihre Tiermeldungen an die Datenbank künftig zahlen müssen, wenn diese nicht direkt (über das Internet) erfolgen.

Hintergrund

Seit dem 26. September 1999 sind alle Rinder in Deutschland gemäß § 24f der Viehverkehrsverordnung zu erfassen. Sie werden in einer elektronischen Datenbank zentral registriert. Die Datenbank ist Teil des Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere, das aufgrund der EG-Verordnung (EG) Nr. 820/97 in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingeführt wird. Ziel ist, den Markt für Rindfleisch durch verbesserte Transparenz der Erzeugungs- und Vermarktungsbedingungen zu stabilisieren. Um dieses Ziel zu erreichen muss neben der Geburt jeder Zugang, jeder Abgang, der Tod oder die Schlachtung eines Rindes gemeldet werden (§ 24g der Viehverkehrsverordnung). Für die Abgabe der Meldungen sind Rinderhalter, Viehhändler und Schlachtbetriebe verantwortlich.

Links zum Thema HIT und Tierkennzeichnung.

Reaktionen zum Waldbericht

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 09:12

Berlin (agrar.de) – Der heute von Bundesministerin Renate Künast vorgelegte Waldschadensbericht zeigt, dass die Bäume im Wald durch negative Umweltfaktoren weiter stark belastet werden. Der Wald leidet besonders unter den direkten und indirekten Folgen der Luftverschmutzung. 64 Prozent der deutschen Waldfläche sind sichtbar geschädigt. Zweiundzwanzig Prozent weisen schwere Schäden auf. Nur 36 Prozent der Waldfläche scheinen gesund. Besonders erschreckend ist die Zunahme der Schäden bei Fichten um 3 Prozent auf 69 Prozent. Bei der Kiefer liegen die sichtbaren Schäden bei 60 Prozent. Da der größte Teil der Kiefern auf kalk- und nährstoffarmen Böden steht, ist hier jedoch keine Entwarnung möglich. Kalkarmut begünstigt die Versauerung der Böden und die Nährstoffauswaschung durch Sickerwasser. Weit überhöhte Stickstoffeinträge und ein zunehmend unausgewogenes Nährstoffangebot bedrohen deshalb auch in Zukunft die Kiefernwälder. Der bundesweite Waldschadensbericht wie auch zahlreiche Länderberichte bestätigen, dass die Belastungen der Waldböden durch Säure- und Stickstoffeinträge weiter zu hoch sind. Als einen der Hauptverursacher sieht der BUND die konventionelle Landwirtschaft.

Der BUND begrüßt, dass die Ministerin ihre begonnene Agrarwende mit der Beendigung der Waldvergiftung koppeln will. Dies ist auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Trinkwasser und Menschen. Der BUND begrüßt zudem, dass der neue Waldbericht die Schäden nicht länger verharmlost. Zum ersten Mal werden geschädigte Bäume in Schadstufe ‚Null‘ als ‚ohne sichtbare Schäden‘ eingestuft. Dadurch wird die bisherige Praxis beendet, unter der Stufe ‚Null‘ Bäume als ‚vollkommen gesund‘ zu bewerten. Dr. Helmut Klein, BUND-Waldexperte: ‚Der Trend zu einer neuen Waldpolitik hat eingesetzt. Die Schäden werden nicht länger verharmlost. Wir hoffen, dass sich Waldbesitzer und forstliche Vereinigungen dem aufkommenden frischen Wind aus dem Künast-Ministerium nicht verweigern. Dass nützt langfristig dem Wald und damit den Menschen und der Umwelt.‘ Der BUND bedauert, dass der Waldschadensbericht für Tannen seit Jahren keine Angaben mehr enthält. Dies sollte dringend geändert werden. Tannen spielen für die Funktion der Schutzwälder in Mittelgebirgen und besonders in den Alpen eine zentrale Rolle.

Der Zustand dieser Baumart entscheidet über die Bewohnbarkeit dieser Region und die Sicherheit des transalpinen Verkehrs. Mindestens 70 Prozent aller Tannen sind sichtbar geschädigt. Die Schäden haben insbesondere bei den über 60-jährigen Tannen dramatisch zugenommen. Geschätzt sind zirka 40 Prozent aller Tannen und etwa die Hälfte aller alten Tannen schwer geschädigt. Zu erwarten war eine Abnahme der Kronenverlichtungen bei Buchen, da der extrem hohe Wert 2000 durch sehr starke Samenbildung verursacht worden war. Bei Buchen weisen seit neun Jahren nur noch etwa ein Viertel keine Schäden auf. Bei der Eiche setzte sich ein leichter Trend zur Besserung fort. Der Anteil von 79 Prozent sichtbar erkrankter und 33 Prozent schwer kranker Bäume bleibt jedoch viel zu hoch. Der Waldzustand im Gebiet der neuen Bundesländer war bis etwa 1992 deutlich schlechter als in den alten Bundesländern. Mit sinkender Luftverschmutzung setzte dort eine Erholung ein, die 1996 jedoch abbrach. Die Minderung des Schwefeldioxidausstoßes wird heute durch die zunehmende Belastung mit Autoabgasen und den daraus entstehenden Sommersmog wieder zunichte gemacht. Die registrierte Differenz zwischen Ost (67 Prozent geschädigt) und West (63 Prozent geschädigt) bei den Baumschäden ist vermutlich auf unterschiedliche Baumarten zurückzuführen. Der BUND fordert, in Zukunft auch durch Immissionsschäden entstandene Kahlflächen in die Analyse aufzunehmen. Es dürfe nicht sein, dass abgestorbene Waldflächen bei der Bewertung der Waldschäden keine Rolle spielen.

Für die Waldschutzorganisation ROBIN WOOD ist die Massentierproduktion einer der Hauptschuldigen am Waldsterben. Stickstoffemissionen, die den Wäldern in Mitteleuropa am stärksten zusetzen, stammten zur Hälfte aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion. Diese Tatsache sei von der Bundesregierung bisher vertuscht worden. Aber auch die für die Wälder zuständige Verbraucherschutzministerin Künast habe den Zusammenhang zwischen Massentierhaltung und Waldsterben bislang nicht in den Vordergrund gerückt. Dabei wäre dies ein weiteres starkes Argument für die dringende Ökologisierung der Landwirtschaft.

Nachdem der Schwefelausstoß in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich reduziert wurde, sind die Stickstoffemissionen zum Hauptfaktor geworden, der das Waldökosystem an den Rand des Kollapses bringt. Etwa 1,6 Millionen Tonnen Stickoxide – vor allem aus dem Verkehrsbereich – und 0,6 Millionen Tonnen der Stickstoffverbindung Ammoniak – fast ausschließlich aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung – werden jährlich in die Luft emittiert. Doch diese Art der Mengenangaben lassen den Anteil der Viehwirtschaft an den Schadstoffemissionen gering erscheinen. Tatsächlich aber trägt die Landwirtschaft mit 48 Prozent sehr viel mehr Stickstoff in die Atmosphäre als der Verkehrsbereich mit knapp 32 Prozent. Dies realitätsnähere Bild ergibt sich, wenn nur der eigentlich schadauslösende Stickstoffanteil der Verbindungen Ammoniak und Stickoxid in die Berechnungen einfließt. Aber diese Darstellung ist im Landwirtschaftsministerium bislang nicht gewollt gewesen. ROBIN WOOD fordert die Ministerin Künast auf, die mittlerweile stagnierende Ökologisierung der Landwirtschaft auch mit dem Argument ‚Waldsterben‘ vorwärts zu bringen.

‚Doch auch wenn es längst an der Zeit ist, die fatale Rolle der Landwirtschaft beim Waldsterben zu verdeutlichen, der Verkehrsbereich ist damit keineswegs aus der Schusslinie‘, so Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD. ‚Denn neben den Stickstoffemissionen sind die Abgase aus dem Straßenverkehr auch noch hauptverantwortlich für die allsommerlich hohen Ozonwerte, die ebenfalls den Baumkronen stark zusetzen. Ganz zu schweigen von dem hohen verkehrsbedingten Kohlendioxidausstoß, der der Klimakatastrophe erheblichen Vorschub leistet.‘

‚Es bleibt dabei, dass der sogenannte Waldzustandsbericht ein Dokument des fortgesetzten Versagens in der Luftreinhaltepolitik der Bundesregierung ist‘, kritisierte Hubert Weinzierl, Präsidenten des Deutschen Naturschutzrings (%ur4%DNR%/%). In Wirklichkeit handele es sich um einen Krankenbericht, der ein deprimierendes Bild über die teilweise dramatischen Schäden in Deutschlands Wälder und vor allem in den Waldböden dokumentiere, sagte Weinzierl.

Deshalb sieht der DNR jetzt an erster Stelle die Minister Müller (Wirtschaft) und Bodewig (Verkehr) in der Pflicht, die notwendigen Konsequenzen aus dem Bericht zu ziehen. Weinzierl forderte die verantwortlichen Politiker zu einem radikalen Kurswechsel in der Verkehrspolitik und zu einer forcierten Energiesparpolitik auf. Er erinnerte die Bundesregierung an ihre Zusage, den Ausstoß klimaschädlicher Gase um 25 Prozent zu reduzieren. ‚Der neue Waldbericht mit zwei Drittel Schadensfläche belegt, wie weit Deutschland von diesem Ziel noch entfernt ist‘, so Weinzierl.

Links zum Thema %url3%Waldbericht%/%.

14. Dezember 2001

Sachsen: Listen geplanter FFH-Gebiete veröffentlicht

Themen: Archiv — info @ 16:12

Dresden (agrar.de) – Die neue Liste von FFH-Gebieten (Flora, Fauna, Habitat) ist jetzt im Sächsischen Amtsblatt veröffentlicht worden. Gleichzeitig liegen seit gestern die Gebietslisten in den Landratsämtern aus. Bis zum 16. Januar 2002 können betroffene Grundstückseigentümer, Kommunen und Verbände Einwände erheben. Darauf machte das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium (SMUL) aufmerksam. Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath forderte ausdrücklich dazu auf, auf bestehende oder sich abzeichnende Konflikte zwischen der FFH-Ausweisung und anderen Nutzungsansprüchen, wie zum Beispiel Straßenbauvorhaben oder Erweiterungen von Gewerbegebieten, hinzuweisen. Zwar sei Sachsen verpflichtet, die betroffenen Gebiete dennoch zu melden. Aber die EU-Kommission werde über die Konfliktpotentiale informiert und könne nach einer Abwägung auch auf eine Ausweisung als FFH-Gebiet verzichten.

Sachsen muss schutzwürdige Flächen nach der europäischen FFH-Richtlinie nachmelden, da die Europäische Kommission die bislang überreichte Liste von 89 FFH-Gebieten für unzureichend hält. In der Prüfung sind jetzt 270 Gebiete, die etwa neun Prozent an der Landesfläche ausmachen. Anfang kommenden Jahres sollen die Gebiete an das Bundesumweltministerium zur Weiterleitung an die EU gehen. Die FFH-Richtlinie verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten, seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten sowie ihre Lebensräume unter Schutz zu stellen. So soll ein europaweites Schutzgebietssystem unter dem Namen ‚Natura 2000‚ entstehen. In den Schutzgebieten müssen die Mitgliedsstaaten die Erhaltung der Lebensräume und Arten garantieren und eine Verschlechterung vermeiden. Bei Vorhaben, durch die die FFH-Gebiete in Mitleidenschaft gezogen werden könnten, müssen zuvor Verträglichkeitsprüfungen durchgeführt werden. Sollten sich dabei erhebliche Beeinträchtigungen für das Schutzgebiet herausstellen, dürfen die Projekte nicht umgesetzt werden oder es müssen wenn möglich besondere Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Für die bisher ausgeübte land-, forst- und fischereiwirtschafliche Nutzung gibt es in der Regel keine Beschränkungen, so dass Ministerium.

Links zum %url6%Landschaft und Natur%/%, Links zum Bundesland %url2Sachsen%/%.

NRW: Drei Prozent weniger Rinder, zwei Prozent weniger Schweine

Themen: Archiv — info @ 14:12

Düsseldorf (agrar.de). Bei der repräsentativen Viehzählung am 3. November dieses Jahres wurden in Nordrhein-Westfalen rund 1,49 Millionen Rinder gezählt, drei Prozent weniger als im November 2000. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt, ging die Zahl der Betriebe mit Rinderhaltung um 6,5 Prozent zurück; speziell in der Milchproduktion wurden deutlich weniger Betriebe (-8,5 Prozent) registriert. Während der Bestand an Schlacht- und Mastkühen binnen Jahresfrist um 21,1 Prozent auf 9.018 Stück zurückging, stieg die Zahl der Milchkühe um 0,9 Prozent.

Der Schweinebestand ging gegenüber November 2000 um zwei Prozent auf 6,07 Millionen Tiere zurück. Die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung war um 9,3 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Damit setzte sich der Konzentrationsprozess in der nordrhein-westfälischen Viehwirtschaft weiter fort. Die für die Entwicklung des Schweinebestands wichtige Zahl der Zuchtsauen nahm um 3,4 Prozent auf 510 814 Stück ab. Dagegen erhöhte sich der Bestand an Mastschweinen um 1,5 Prozent auf rund 2,56 Millionen Stück.

Bei der letzten Totalzählung im Mai 2001 hatten die Statistiker 1,51 Millionen Rinder, 6,12 Millionen Schweine, 225 000 Schafe, 84 000 Pferde, 9,2 Millionen Hühner, 132 000 Gänse, 97 000 Enten und 1,35 Millionen Truthühner gezählt. Entsprechende Ergebnisse für alle Städte und Gemeinden des Landes liegen jetzt ebenfalls vor.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Baden-Württemberg: Anhaltend hohes Tempo beim landwirtschaftlichen Strukturwandel

Themen: Archiv — info @ 13:12

Noch 71.800 landwirtschaftliche Betriebe

Stuttgart (agrar.de) – Das Tempo des Strukturwandels in den landwirtschaftlichen Betrieben in Baden-Württemberg hat sich nach Feststellung des Statistischen Landesamts in den vergangenen zwei Jahren auf hohem Niveau fortgesetzt. Die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe in Baden-Württemberg beläuft sich nach den Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung 2001 auf 71.800, über 5 Prozent oder 4.000 Betriebe weniger als im Jahr 1999, der letzten Feststellung landwirtschaftlicher Betriebe. Die mittlere jährliche Abnahmerate landwirtschaftlicher Betriebe zwischen 1999 und 2001 beziffert sich danach auf minus 2,7 Prozent und ist nur wenig niedriger als die durchschnittliche Abnahmerate in den 90er-Jahren mit minus 3,3 Prozent. Der Strukturwandel würde noch deutlicher zutage treten, wenn ihn nicht ein einmaliger Sondereffekt abschwächen würde: Im vergangenen Jahr konnten vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg erstmals die Adressregister der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften zur Ermittlung unbekannter landwirtschaftlicher Betriebe genutzt werden.

Aus diesem Abgleich ergaben sich mehrere hundert Betriebe, die im Jahr 2001 erstmals erfasst wurden und damit die Zahl der festgestellten Betriebe stabilisierte. Ohne diesen Effekt wäre die Veränderungsrate vermutlich eine der höchsten gewesen, die jemals in Baden-Württemberg festgestellt worden wäre.

Im Zuge des Strukturwandels vergrößerte sich die durchschnittliche Betriebsgröße in Baden-Württemberg im Jahr 2001 auf 20,4 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (ha LF), wobei allerdings die Mehrheit der Betriebe nach wie vor zu den kleineren Betrieben zählt. Gut die Hälfte der Betriebe bewirtschaften weniger als 10 ha LF, vielfach verbunden mit Sonderkulturen wie Wein, Obst oder Spargel oder aber neuerdings auch als Kombination von Grünland mit Pferdehaltung. Naturgemäß haben die kleineren Betriebe ein geringeres Gewicht an der Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutzten Fläche: Weniger als 10 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche werden von den Betrieben unter 10 ha LF bewirtschaftet. Im Gegenzug gewinnen die größeren Betriebe weiter an Gewicht. Nur gut 11 Prozent oder 8 120 Betriebe bewirtschaften mehr als 50 ha LF, zusammen bewirtschaften sie aber fast 50 Prozent der insgesamt 1,47 Millionen ha LF.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

EU-Kommission genehmigt LEADER+ für Deutschland

Themen: Archiv — info @ 13:12

Brüssel (agrar.de) – Die Europäische Kommission hat im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ ein Programm zur Förderung eines bundesweiten Netzwerks in Deutschland genehmigt. Der für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei zuständige EU-Kommissar Franz Fischler begrüßte die Entscheidung mit den Worten: ‚Dieses Netzwerk in Deutschland ist wichtig, damit Know-how, Erfahrung und Projektideen unter allen lokalen Aktionsgruppen von LEADER+ ausgetauscht werden können. Die Netzaktivitäten sind unerlässlich für das Erreichen unseres Ziels, neue Konzepte zu erproben und zu verbreiten und zum Aufbau einer nachhaltigeren Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im ländlichen Raum beizutragen.‘

Im Zeitraum 2001-2006 stehen für dieses Programm insgesamt 3 Mio. € zur Verfügung. Davon werden 1,5 Mio. € von der EU bereitgestellt.

Das LEADER+-Programm zur Förderung eines Netzwerks in Deutschland erstreckt sich auf alle ländlichen Gebiete dieses Mitgliedstaats. Die bereits 1997 eingerichtete deutsche Netzbetreuungsstelle dient dabei als Drehscheibe für den Austausch von Entwicklungskonzepten, Projektideen, Erfahrungen und Know-how zwischen sämtlichen lokalen Aktionsgruppen (LAG) von LEADER+. Die Netzaktivitäten sind darauf ausgerichtet, den Austausch und die Weitergabe von Erfahrungen zu begünstigen, die Zusammenarbeit von Gebieten vorzubereiten und zu verwirklichen, Erfahrungen aus dem Bereich der Raumentwicklung auf dem Lande zu bündeln und einschlägige Informationen weiter zu verbreiten. Die Vernetzung soll darüber hinaus auf einer übergeordneten Stufe eine enge Verbindung zwischen den lokalen Aktionsgruppen und der auf Gemeinschaftsebene tätigen Europäischen Beobachtungsstelle gewährleisten.

Zur Verwirklichung der im Rahmen von LEADER+ gesetzten Ziele bedarf es nämlich der Unterstützung der LAG hinsichtlich der strengeren konzeptionellen Anforderungen an die Vorbereitung und Umsetzung von Entwicklungsstrategien und -maßnahmen, der intensivierten technischen Unterstützung für die transnationale Zusammenarbeit, der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gebieten und der Erweiterung des Netzwerks.

Für einzelne Bundesländer wurden weitere LEADER+ Programme bewilligt: Im Zeitraum 2001-2006 stehen für Schleswig-Holstein insgesamt 29,6 Mio. € zur Verfügung. Davon werden 12,4 Mio. € von der EU bereitgestellt und 4,7 Mio. € kommen aus der Privatwirtschaft. Für die Entwicklung des ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt wurden 34,6 Mio. € bewilligt. Davon werden 23,6 Mio. € von der EU bereitgestellt und 7,5 Mio. € kommen aus der Privatwirtschaft. LEADER+ in Nordrhein-Westfalen erhält 13,7 Mio. €, davon 5,7 Mio. € von der EU und 2,3 Mio. € aus der Privatwirtschaft.

Was ist LEADER+?

LEADER+, die neue Gemeinschaftsinitiative für die Entwicklung des ländlichen Raums, ist eine von vier Initiativen, die im Zeitraum 2000-2006 im Rahmen der Strukturfonds durchgeführt werden. Insgesamt stellt die EU in diesem Zeitraum für LEADER+ über 2 Mrd. € aus dem Agrarhaushalt (Europäische Ausgleichs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft – EAGFL, Abteilung Ausrichtung) zur Verfügung.

Wie bereits der Name deutlich macht, ist LEADER+ nicht einfach eine Fortsetzung der früheren Initiative LEADER II. Die neue Initiative fördert und unterstützt auf lokaler Ebene ehrgeizige Strategien von hoher Qualität zur Entwicklung des ländlichen Raums. Wichtige Schwerpunkte sind die Zusammenarbeit zwischen ländlichen Gebieten und deren Vernetzung. Grundsätzlich können alle ländlichen Gebiete in der EU mit Mitteln aus LEADER+ gefördert werden.

Links zum Thema %url3%Landwentwicklung%/%.

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