31. Oktober 2001

Kartoffelwirtschaft gründet Dachverband UNIKA

Themen: Archiv — info @ 13:10

Hamburg (agrar.de) – ‚Angesichts einer stagnierenden Nachfrage nach Speisekartoffeln und ihren Erzeugnissen, eines sich verschärfenden Wettbewerbs im EU-Binnenmarkt und auf den Exportmärkten sowie den Herausforderungen der EU-Osterweiterung, benötigt die deutsche Kartoffelwirtschaft unbedingt neue Impulse‘, betonte Dr. Kartz von Kameke, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), anlässlich der Gründungsveranstaltung der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA) gestern in Hamburg.

Nach mehreren Verhandlungen zwischen dem Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) konnte jetzt mit der UNIKA eine verbandsübergreifende schlagkräftige Organisation gegründet werden. ‚Im Vordergrund steht dabei, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Kartoffelzüchtung, Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung zu verbessern‘, sagte Dr. von Kameke. Züchter, Erzeuger, Vermarkter sowie Verarbeiter von Kartoffeln sollen sich dort rund um das Produkt scharen und neue Initiativen zur Förderung der Kartoffeln einleiten. Sowohl die Unternehmen als auch die Verbände können sich aktiv bei UNIKA einbringen. Der BDP-Vorsitzende erklärte: ‚Wir wollen Pflanzenzüchtung, Anbau, Vermarktung und Agrarpolitik zu einem durchgehenden Konzept verbinden. Die Wertschöpfung für die gesamten Agrar- und Ernährungswirtschaft soll erhöht und dem deutschen Kartoffelbau zu mehr Stabilität und Ausweitung verholfen werden.‘

Die wesentlichen Aufgaben der UNIKA liegen in der Stärkung der Marktchancen der deutschen Kartoffelerzeugung durch gezielte Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Absatzförderung beispielsweise durch Imageverbesserung von Speisekartoffeln, Veredelungs- und Stärkeprodukten. Daneben gelte es, die Verbesserung der phytosanitären Situation im deutschen Kartoffelanbau, die Koordination und Förderung von Forschungsvorhaben und des Versuchswesens zu erreichen.

Mitglieder können neben Verbänden, die Interessen der Züchter, Erzeuger, Vermarkter und Verarbeiter von Kartoffeln wahrnehmen, auch Firmen aus Züchtung, Vermarktung, Veredelung, Erzeugerfirmen von Kartoffelstärke, Stärkeverarbeitung werden. Natürliche und juristische Personen, die der Zielsetzung des Vereins nahe stehen oder ihn finanziell unterstützen wollen, können als fördernde Mitglieder aufgenommen werden. Zur UNIKA-Finanzierung soll ein Beitrag von 2,5 Euro je ha Kartoffelnachbaufläche bzw. 0,10 Euro/dt Pflanzgut über den Flaschenhals beim Verkauf anerkannten Pflanzguts und im Rahmen der Nachbaugebühren erhoben werden. Zudem leisten ordentliche und fördernde Mitglieder einen Mitgliedsbeitrag.

‚Mit der Gründung von UNIKA gehen wir für Kartoffeln neue, bei UFOP als Vorbild jedoch bereits gut beschrittene Wege. Dort haben sich vor zehn Jahren zwei Berufsstände – die Landwirte und die Züchter – gemeinsam an ein Problem gewagt und hervorragende Ergebnisse erzielt. Dies gibt uns Mut, solche Wege auch für die Kartoffeln zu beschreiten,‘ versicherte Dr. von Kameke. ‚Gegenüber vielen anderen Kulturarten haben wir bei Kartoffeln den Vorteil der Unmittelbarkeit zum Verbraucher, den wir nutzen müssen.‘

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