23. Oktober 2001

Sachsen: Großes Potential bei Energiegewinnung aus Biogas

Themen: Archiv,Biogas,Energie — info @ 10:10

Dresden (agrar.de) – Die Energiegewinnung aus Biogas in Sachsen ist laut Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath noch erheblich ausbaufähig. Derzeit gebe es im Freistaat 17 Biogasanlagen. Für sieben weitere Anlagen lägen Förderanträge vor. Nach deren Inbetriebnahme kann mit einer Leistung von 6,3 Megawatt Strom erzeugt werden. ‚Das sind zwar zehn Prozent des in Deutschland aus Biogas erzeugten Stromes, aber nur 2,5 Prozent des im Freistaat vorhandenen Potentials‘, so Flath.

Allein in der sächsischen Nutztierhaltung würden jährlich etwa 220 Millionen Kubikmeter technisch nutzbares Biogas anfallen. Daraus könnten rund 370 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden, erklärte Flath. Der Freistaat fördere den Bau von landwirtschaftlichen Biogasanlagen. Der Fördersatz liege bei bis zu 30 Prozent der Investitionskosten.

Flath kritisierte, dass der Bund die Förderung von Biogasanlagen massiv gekürzt habe. Biogas entsteht bei der Zersetzung von organischen Stoffen wie Gülle, Festmist oder Bioabfällen sowie nachwachsender Biomasse wie Gras, Mais oder anderen Futterpflanzen. Dabei entstehen Methan und Kohlendioxid. Aus diesem Gasgemisch kann über ein Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen werden. Besonders für die ländlichen Regionen Sachsens bietet Biogas zahlreiche Vorteile.

Durch die Aufbereitung von Gülle und Wirtschaftsdung sinkt die Geruchsbelästigung der Landbewohner bei der Düngung. Außerdem können Pflanzen den enthaltenen Stickstoff besser aufnehmen, wodurch das Grundwasser geschont wird. Biogas ermöglicht darüber hinaus eine dezentrale Energieversorgung von Agrargebieten, einen verringerten Kohlendioxidausstoß und die Schonung von Bodenschätzen wie Erdöl und Erdgas. Förderanträge für den Bau von Biogasanlagen können bei den zuständigen Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft gestellt werden.

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