01. Juni 2001

Biomasse-Verordnung im Bundestag verabschiedet

Themen: Archiv — info @ 12:06

Münster (agrar.de) – Die Biomasse-Verordnung ist heute im Bundestag verabschiedet worden. Nach einer Meldung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) rechnet die energiepolitische Sprecherin von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Miachele Hustedt, mit einem Investitionsvolumen von mindestens zwei Milliarden DM in den kommenden drei Jahren.

Mit der Verordnung würden die notwendigen Klarstellungen getroffen, welche Stoffe und technische Verfahren bei Biomasse in den Anwendungsbereich des EEG fallen, und welche Umweltanforderungen dabei einzuhalten sind. Als wesentliche Problembereiche traten dabei die Frage der Altholz-Nutzung und des Umganges mit tierischer Biomasse auf, für die konstruktive Lösungen gefunden wurden.

So soll es ermöglicht werden, dass alle Altholznutzungen nach EEG vergütet werden können. Voraussetzung dafür ist jedoch das Vorliegen einer Genehmigung nach 17. BImSchV und der Erreichung von elektrischen Mindestwirkungsgraden im Falle des Einsatzes von Altholz in reinen Kondensationsstromanlagen.

Bei der Verwendung von Biomasse tierischen Ursprungs gibt es gegenüber der bisherigen Praxis keine Einschränkungen. Stoffe, die keine Ausnahme nach dem Tierkörperbeseitigungsgesetz erhalten, bleiben jedoch weiterhin von der Vergütung nach EEG ausgeschlossen.

Es wird damit gerechnet, dass die Biomasse-Verordnung in der nächsten Woche in Kraft tritt.

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Wasserdampf ist Treibhausgas Nr. 1

Themen: Klima,Wasser — info @ 10:06

Jülich (agrar.de) – Nicht Kohlendioxid ist entgegen der weit verbreiteten Meinung das Treibhausgas Nummer eins in unserer Atmosphäre, sondern Wasserdampf. Um mehr als 75 Prozent ist die Konzentration dieser Substanz in den oberen Luftschichten in den letzten 45 Jahren angestiegen. Das fanden Wissenschaftler im Rahmen einer Studie des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) heraus, die unter der Leitung von Prof. Dieter Kley vom Forschungszentrum Jülich und Dr.James Russell von der Hampton-Universität der USA stand.

Um 0,6 Grad hat sich die Erde im letzten Jahrhundert unter dem Einfluss des Menschen erwärmt. Neben dem Treibhausgas Kohlendioxid liefert auch Wasserdampf einen Beitrag zu dieser Erwärmung. Einen Temperaturanstieg um 1,4 bis 5,8 Grad prognostizieren die Wissenschaftler der Klimakonferenz (IPCC) in ihrem jüngsten Bericht für die nächsten 100 Jahre. Die Unsicherheit dieser Prognose beruht größtenteils darauf, dass die Konzentration des Wasserdampfs in den oberen Luftschichten nicht genau bekannt ist. Auch die Rolle der Wolken im Klimageschehen ist nicht vollständig verstanden.

Schon seit Mitte der 40er Jahre versuchen Wissenschaftler, Wasserdampf möglichst genau zu messen. Doch im Gegensatz zu Kohlendioxid ist dieses Treibhausgas nur schwer zu fassen. Denn Wasser wird mit Wolken, Regen, Schnee oder Eis in großen Mengen von einem Ort zum anderen transportiert, und zudem schwankt die Konzentration vom Boden bis in 15 Kilometer Höhe um vier Größenordnungen. Erst seit 1980 beobachten amerikanische Forscher Wasserdampf mittels Satelliten kontinuierlich in der Stratosphäre. In diesen Luftschichten, in 12 bis 16 Kilometern Höhe, kommt das Gas nur in Spuren vor. Doch man weiß nicht genau, wie sich die Konzentration in Zukunft entwickeln wird.

Erstmals wurden nun eine Vielzahl von Messergebnissen zusammengetragen und in ihrer Gesamtheit von den Wissenschaftlern im Rahmen der Studie analysiert und bewertet.

Um 75 Prozent hat die Konzentration des Wasserdampfs in den letzten 45 Jahren weltweit in der Stratosphäre zugenommen. Die Folge sind deutliche Klimaauswirkungen. Das zeigen die Ergebnisse der WCRP-Studie, an der 68 renommierte Wissenschaftler aus sieben Ländern arbeiteten. Die Zunahme des Wasserdampfs von 1980 bis heute hat den durch die Kohlendioxiderhöhung bedingten Temperaturanstieg nochmals um etwa die Hälfte erhöht. Das errechneten Wissenschaftler der englischen Universität Reading anhand eines Modells.

Je mehr sich die Erde erwärmt, desto mehr Wasser verdampft und erhöht in den oberen Luftschichten wiederum den Treibhauseffekt – eine positive Rückkopplung. Zu einem Teil ist für die Zunahme des Wasserdampfs Methan verantwortlich. Dieses Spurengas, welches zum Beispiel aus Reisfeldern oder bei Fäulnisprozessen freigesetzt wird, reagiert in der Stratosphäre zu Wasserdampf und Kohlendioxid. Damit lässt sich jedoch nur die Hälfte des beobachteten Wasserdampfanstiegs erklären. Die vollständigen Gründe für die Zunahme des stratosphärischen Wasserdampfs im letzten halben Jahrhundert sind bisher nicht bekannt.

Würden Wasserdampf und Kohlendioxid jedoch gänzlich in der Atmosphäre fehlen, wäre es kalt auf unserer Erde. Denn sie halten die langwellige Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche kommt, zurück. Als natürlicher Treibhauseffekt wird dieser Mechanismus bezeichnet, und er ist es, der das Leben auf der Erde erst möglich macht. Ohne Wasserdampf und Kohlendioxid, die wie ein Mantel unseren Planeten umgeben, läge die Erdtemperatur im Mittel bei minus 19 Grad. Erst ein ‚Zu viel‘ dieser Gase sorgt für eine Erhöhung des Treibhauseffektes und damit zur gefürchteten langfristigen Temperaturänderung.

Prämien für Öko-Landbau: Differenzierung notwendig

Themen: Archiv — info @ 09:06

Bonn (agrar.de) – Bei einem Vergleich der derzeit gezahlten Prämien für die Einführung und Beibehaltung des ökologischen Landbaus hat Dr. Hiltrud Nieburg von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft in Braunschweig-Völkenrode (FAL) innerhalb Deutschlands deutliche und innerhalb der Europäischen Union sehr große Unterschiede festgestellt.

Nach einem Bericht des Auswertungs- und Informationsdienstes aid stellte Frau Nieburg anlässlich ihres Vortrages bei der Tagung ‚Politik für den ökologischen Landbau‘ verschiedene Vorschläge zur Weiterentwicklung der Prämien zur Diskussion:

– die deutliche Erhöhung der Prämien in den ersten beiden Umstellungsjahren, – eine Differenzierung der Prämienhöhe für Ackerflächen in den ersten fünf Jahren nach der Produktivität des Standortes, – eine Differenzierung der Grünlandprämie nach dem rauhfutterfressenden Großviehbesatz je Hektar Hauptfutterfläche, – erhöhte Flächenprämien für Veredlungsbetriebe und – einen erzeugerpreisabhängigen Prämienzuschlag (bei niedrigen Preisen nachträglicher Prämienaufschlag je Hektar).

Eine alleinige Erhöhung der Flächenförderung ist nach Ansicht von Dr. Hiltrud Nieburg jedoch nicht sinnvoll – was gebraucht werde, seien integrative Konzepte, die auch weitere Faktoren wie den erhöhten Beratungsbedarf berücksichtigen.

Links zum Thema Bio-Landbau, Links zum Thema %url4%Förderung%/%.

Magermilch wird kaum noch verfüttert

Themen: Archiv — info @ 09:06

Hannover (agrar.de) – Magermilch wird auf den bundesdeutschen Bauernhöfen immer weniger verfüttert. Noch vor 20 Jahren wanderten nach Informationen des niedersächsischen Landvolkverbandes über 1,8 Mio. Tonnen Magermilch in den Futtertrog, doch diese Menge ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen.

1990 lag der Magermilch-Verbrauch nur noch 190.000 Tonnen, und 1994 erreichte die Menge den bisherigen Tiefstand von 108.000 Tonnen. 1995 gab es mit 140.000 Tonnen nochmals einen leichten Anstieg, doch 1998 ging die Menge erneut auf 120.000 Tonnen zurück. Im vergangenen Jahr waren es rund 140.000 Tonnen, davon entfielen knapp 50.000 Tonnen, also mehr ein Drittel auf Niedersachsen.

Als Hauptgrund für den Rückgang dieses einst bedeutenden Futtermittels sieht der Landvolkverband Probleme beim Transport. Die modernen Milchsammeltankwagen seinen heute kaum noch in der Lage, die Magermilch von der Molkerei auf die Höfe zu transportieren.

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Windenergie: Weltweiter Wachstumskurs hält unvermindert an

Themen: Archiv — info @ 09:06

Münster (agrar.de) – Der weltweite Trend zur Nutzung der Windenergie hält unvermindert an. Ende 2000 waren rund um den Globus bereits ca. 17.500 Megawatt (MW) (1999: 13.500 MW) Windkraftleistung installiert. Die Stromproduktion aus Windenergie stieg gleichzeitig von 23 Milliarden auf 31 Milliarden Kilowattstunden (kWh) an.

Die führenden Windenergienationen sind Deutschland (6.070 MW), USA (2.550 MW), Dänemark (2.340 MW), Spanien (2.270 MW) und Indien (1.200 MW). Der globale Anlagenmarkt erreichte im Jahr 2000 ein Volumen von über 7 Mrd. DM. ‚Erfreulich für Deutschland ist, dass vor allem die mittelständische Hersteller- und Zulieferindustrie von dieser positiven Entwicklung profitieren und Arbeitsplätze schaffen kann‘, sagte Dr. Norbert Allnoch, Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster.

Für Deutschland erwartet das IWR im Jahr 2001 eine Steigerung der Windstromerzeugung von 9,1 Mrd. auf rd. 13 Mrd. kWh. ‚Die gesamte Stromerzeugung aus regenerativen Energien könnte im Jahr 2001 erstmals von 35 auf über 40 Milliarden Kilowattstunden ansteigen und damit einen Anteil von 8 Prozent am bundesweiten Stromverbrauch erreichen,‘ betonte Allnoch.

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