21. Mai 2001

Schwerpunkt Agrarökologie: Forschungsreport 1/2001 erschienen

Themen: Archiv,Forschung — info @ 11:05

Bonn (agrar.de) – Mit dem Schwerpunkt Agrarökologie präsentiert sich der neue Forschungsreport, teilt das Bundesverbraucherministerium mit. Die Zeitschrift des Senats der Bundesforschungsanstalten beim Bundesverbraucherministerium berichtet unter anderem über die positiven Auswirkungen der Weidemast auf Rindfleisch und über genetische Ressourcen alter Pflanzen- und Tierrassen als einem Bestandteil der biologischen Vielfalt. Auch 15 Jahre nach Tschernobyl sind die Belastungen aus der Reaktorkatastrophe noch immer ein Thema. In ‚Der lange Schatten von Tschernobyl‘ geht es um die Radiocäsiumbelastung. Die Autoren des Artikels ‚Gefährliche Verwandtschaft‘ gehen der Frage nach, ob Schwarzwild ein natürliches Reservoir für Infektionserreger und Ansteckungsquelle für Hausschweine ist.

Weitere Artikel sind dem Kohlenstoff in der Atmosphäre auf der Spur (‚Zwischen Himmel und Erde‘), beleuchten die Probleme des Begriffs biologische Vielfalt bei der Bewertung von Produktionsflächen (‚Alles Vielfalt oder was?‘) oder berücksichtigen Saumstrukturen bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (‚Saumstrukturen in der Landwirtschaft‘). In ‚Functional Food‘ müssen sich funktionelle Lebensmittel die Frage gefallen lassen: Zukunft der Ernährung oder Marketing? Welche Chancen haben Beifangfische aus der Ostsee? Diese Frage klärt sich in ‚Die Chance zu überleben‘. In ‚Robinie – Pionierbaum und Wertholz‘ wird berichtet über Erfahrungen bei der Vermehrung von geradschaftigen Robinien im Reagenzglas.

Der ForschungsReport 1/2001 ist kostenlos zu beziehen über die Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des Bundesverbraucherministeriums, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig, Tel.: 0531-299-3396, Fax: 0531-299-3001, E-Mail.

Links zum Thema Bildung.

KTBL-Jahresbericht online

Themen: Archiv — info @ 11:05

Darmstadt (agrar.de) – Der Jahresbericht 2001 vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) wurde in Zusammenarbeit mit der ZADI aufbereitet und steht als recherchierbare Volltextdatenbank zur Verfügung. Den Bericht erreichen Sie über das KTBL-Internet-Angebot.

Biogas: Stand der Technik und Optimierungspotenzial

Themen: Biogas,Energie,NaWaRos — info @ 10:05

Gülzow (agrar.de) – Etwa 1.000 Biogasanlagen produzieren in Deutschland mittlerweile Strom und Wärme aus landwirtschaflichen Roh- und Reststoffen sowie Rückständen der Lebensmittelindustrie. Das Potenzial dieser umweltfreundlichen Energiequelle ist jedoch bei weitem noch nicht ausgereizt: etwa 5 Prozent des Erdgas-Verbrauchs lassen sich zukünftig durch Biogas ersetzen.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) hat nun den Tagungsband ‚Energetische Nutzung von Biogas: Stand der Technik und Optimierungspotenzial‘ veröffentlicht.

Ansätze zur Optimierung von Biogasanlagen ergeben sich in allen Verfahrensschritten beginnend vom Vergärungsprozess über die Gasaufbereitung bis hin zur Stromerzeugung in Blockheizkraftwerk- (BHKW-) Modulen. Darüber hinaus werden im Tagungsband Trends wie die Biogas-Nutzung in Brennstoffzellen an Hand der Demonstrationsanlage im Klärwerk Köln-Rodenkirchen diskutiert.

Der Tagungsband ist in der Schriftenreihe ‚Gülzower Fachgespräche‘ erschienen und kann unentgeltlich über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (E-Mail) angefordert werden.

Information: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), Hofplatz 1, 18276 Gülzow, Tel.: 03843-6930-0, Fax: 03843-6930-102

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Entscheidung: Ökosiegel für Nahrungsmittel auf Niveau der EU-Verordnung

Themen: Archiv — info @ 10:05

Berlin (agrar.de) – Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat sich mit Vetretern der Landwirtschaft, des Lebensmittelhandels und der Verbraucherzentralen auf ein Ökosiegel für Nahrungsmittel geeinigt. ‚Die Entscheidung ist gefallen‘, so Künast in Berlin. Es habe eine ‚große Allianz‘ für ein Siegel auf dem Niveau der EU-Verordnung gegeben, so die Ministerin.

Durchgesetzt haben sich damit der Handel und die Anbauverbände Bioland und Demeter, die für ein Siegel plädierten, das auf dem Niveau der EU-Bio-Verordnung (VO 2092/91/EWG) liegt.

Die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann Mauz, bezeichnete die Strategie als ’staatlich organisierter Etikettenschwindel‘. Mit einem Schlag werde es Ökoprodukte in Hülle und Fülle geben, weil auf einmal alles ‚öko“ werde. Der Standard werde gesenkt, damit die Öko-Quoten steigen.

Die Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) und ihre Mitgliedsverbände ANOG, Biokreis, Naturland, EcoVin, Gäa, Ökosiegel und Biopark waren nachdrücklich dafür eingetreten, die strengeren Maßstäbe des Öko-Prüfzeichens (ÖPZ) zu verwenden, um ‚höchster Ansprüche an den ökologischen Anbau zu sichern‘.

‚Die Entscheidung, diesem Vorschlag nicht zu folgen, sondern auf ein staatliches Label zu setzen, muß die AGÖL akzeptieren,‘ erklärte der Vorsitzende der AGÖL, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein. ‚Wir freuen uns aber durchgesetzt zu haben, dass wir zusammen mit Renate Künast die Initiative in Brüssel ergreifen können, um eine Verbesserung der gesetzlichen Standards zu erreichen. Sollte das allerdings bis 2003 nicht gelingen, werden wir die Ministerin beim Wort nehmen und auf einer Erhöhung der Standards für das deutsche Öko-Zeichen bestehen.‘

In einer Pressemeldung forderte die AGÖL alle Anbauverbände des Ökologischen Anbaus auf, nun Schulterschluss zu zeigen, damit sich die Öko-Bauern wieder mit einer Stimme wirkungsvoll an der Umsetzung der Agrarwende beteiligen können. Ein Vorschlag für eine neue gemeinsame Plattform für die agrarpolitische Arbeit wird sie in den nächsten Tagen auch Bioland und Demeter vorlegen, die im März aus dem gemeinsamen Dachverband ausgetreten sind.

Links zum Thema Bio-Landbau.

Kongressdokumentation „Zukunftsenergien für Entwicklungsländer“ erschienen

Themen: Archiv,Bildung — info @ 10:05

Gelsenkirchen (agrar.de) – Der Wissenschaftspark Gelsenkirchen startete im vergangenen Jahr einen Nord-Süd-Dialog über Fragen des Technologietransfers mit dem internationalen Symposium ‚Renewable Energies for the South – Zukunftsenergien für den Süden‘. Dazu ist nun die englischsprachige Dokumentation erschienen.

Der Tagungsband stellt Erfahrungen aus 10 Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas mit angepassten Solar-, Windkraft-, Wasserkraft- oder Biomasseanlagen vor und behandelt die Frage des zukünftigen Technologiebedarfs. In Referaten von Vertretern der Finanzwelt (u.a. Weltbank , Global Environment Facility (GEF) und Europäische Investitionsbank) wird deutlich, welche neuen Finanzierungsmöglichkeiten für den Einsatz erneuerbarer Energien in den sogenannten Entwicklungsländern zur Verfügung stehen. Die abschließenden Beiträge betonen die Bedeutung von Aus-/ und Weiterbildungsprogrammen für die erfolgreiche Anwendung und Verbreitung erneuerbarer Energietechnologien.

Die Dokumentation kann entweder als PDF-Datei über das Internet kostenlos heruntergeladen werden oder in der Druckfassung gegen eine Schutzgebühr von DM 10,- beim Wissenschaftspark Gelsenkirchen bestellt werden.

Information: Wissenschaftspark Gelsenkirchen, Dipl.-Phys. Wolfgang Jung, Tel.: 0209-167-1005 /-1016, E-Mail

Links zum Thema %url3%Energie%/% und %url4%Technische Zusammenarbeit%/%.

Grüne Position zur Gentechnik

Themen: Archiv — info @ 10:05

Berlin (agrar.de) – Die Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat in der vergangenen Woche ein Eckpunktepapier unter der Überschrift ‚Politik in der Verantwortung – Eckpunkte für eine Gentechnikpolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN‘ beschlossen. Das Papier, das seit letzten Dezember innerhalb der Fraktion ausführlich diskutiert wurde, beschäftigt sich mit Fragen der roten und grünen Gentechnik sowie der Biopatentierung.

Nach Meinung der GRÜNEN muss beim Anbau von gentechnisch veränderten Kulturen auf den Feldern und im Verarbeitungs- und Vermarktungsprozess eine strikte Trennung der gentechnischen und der nicht gentechnischen Produktion erfolgen. Durch geeignete Maßnahmen müsse sichergestellt werden, dass Auskreuzungen und Vermischungen die gentechnik-freie Produktion nicht beeinträchtigen. Nur so könne einer allmählichen Ausbreitung von gentechnisch veränderten Organismen in der Natur ‚durch die Hintertür‘ und der allmählichen Ansammlung von ‚Genmüll‘ in konventionellem Saat- und Pflanzengut vorgebeugt werden. Gentechnik-freie Produktion und Umwelt müssen gleichermaßen durch neue Haftungsbestimmungen besser als bisher vor Schäden durch Verunreinigungen geschützt werden.

Zum Thema Freisetzungen heißt es: ‚Das kommerzielle Inverkehrbringen bzw. der großflächige Anbau stellt eine neue Qualität der Freiset-zung gentechnisch veränderter Pflanzen dar. Wir plädieren daher dafür, dass Freisetzungen nur im Rahmen eines klar umgrenzten und mit der Industrie vereinbarten Forschungs- und Beobachtungsprogramms zur grünen Gentechnik stattfinden. Damit sollen die nach wie vor noch offenen Fragen des großflächigen Anbaus und des kommerziellen Einsatzes von gentechnisch veränderten Pflanzen geklärt und mögliche Risiken ermittelt und bewertet werden. Darüber hinaus soll ein Dialog zwischen Verbrauchern, Industrie und Politik über die verantwortbaren Potentiale der Gentechnologie in der Landwirtschaft entwickelt werden. Voraussetzung ist, dass Wirtschaft und Industrie für die Laufzeit des Programms darauf verzichten, von ihren in Brüssel bereits erteilten oder dort anstehenden Genehmigungen außerhalb des Programms Gebrauch zu machen.‘

Das Eckpunktepapier kann als DOC-Datei (73 kB) abgerufen werden.

Links zum Thema Biotchnologie.

Berninger: Politik für ländliche Räume ist Teil der Agrarwende

Themen: Archiv — info @ 09:05

Bonn (agrar.de) – ‚Die Politik für die ländlichen Räume ist integraler Bestandteil der Agrarwende‘, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, Matthias Berninger, vergangene Woche anlässlich der Frühjahrstagung der Agrarsozialen Gesellschaft in Erfurt. Sie bilde den Rahmen und biete bereits zahlreiche Instrumente für die neue Politik, so dass nicht bei Null angefangen werden müsse. Wichtig sei es, das Prinzip der Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen, das heißt, soziale, ökonomische und ökologische Ziele gleichrangig zu verfolgen, so Berninger. Dies sei nur realisierbar, wenn fläche-deckend vorgegangen und ein integrierter fachübergreifender Ansatz verfolgt werde.

Mit der Agenda 2000 habe die EU die Aufgabe ‚Entwicklung ländlicher Räume‘ offensiv aufgegriffen und als Zweite Säule der Agrarpolitik etabliert. Diesem ersten entscheidenden Schritt in eine neue grundlegende Politik müssten jetzt weitere folgen, so der Staatssekretär.

Eine wichtige Rolle spiele dabei die Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes‘ (GAK) als Hauptinstrument der nationalen Agrarstrukturförderung. Erste Akzente der zukünftigen Politik für die ländlichen Räume habe der Planungsausschuss von Bund und Ländern bereits im März gesetzt. Dazu gehörten attraktivere Prämien für die Umstellung auf den Ökolandbau, verstärkte Förderung von Verarbeitung und Vermarktung ökologisch und regional erzeugter Produkte und Bindung der Investitionsförderung an besonders artgerechte und flächengebundene Tierhaltungs-verfahren.

Der Staatssekretär wies darauf hin, dass Bund und Länder die feste Absicht hätten, noch vor der Sommerpause eine grundlegende Neuausrichtung der Gemeinschaftsaufgabe ab 2002 zu beschließen. Schwerpunkte sollten in den Bereichen ‚Ökologischer Landbau‘, ‚Investionsprogramm für artgerechte und umweltverträglichere Tierhaltung‘ und ‚Ausgleich von FFH-Auflagen‘ liegen. Diese Maßnahmen würden in Zukunft auch zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben beitragen, die mit höheren Umwelt- und Tierschutzanforderungen konfrontiert würden. Ansatzpunkte sehe er außerdem darin, den landwirtschaftlichen Betrieben bessere Chancen für alternative Einkommensmöglichkeiten zu eröffnen.

Links zum Thema Agrarpolitik.

18. Mai 2001

Subventionierung von Großsägewerken: Politik verweigert Dialog mit der betroffenen Branche

Themen: Archiv — info @ 16:05

Wiesbaden (agrar.de) – Der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie musste einen für Mai diesen Jahres geplanten Kongress mit dem Titel: ‚Staat, Subvention, Sägewerke – Die staatlich verordnete Konzentration‘ abgesagen.

Nach einer Mitteilung des Verbandes war geplant, in einer einttägigen Veranstaltung das Thema der Förderung von neuen Großsägewerken, wie sie besonders in den Neuen Bundesländern entstehen, unter volks- und betriebswirtschaften sowie wirtschaftspolitischen Aspekten zu erörtern.

Jedoch war keiner der maßgeblichen Politiker bereit an der Veranstaltung teilzunehmen. Dies treffe ohne Ausnahme für alle an den Entscheidungen über Subventionen beteiligten Behörden zu. Weder aus Brüssel noch aus Berlin oder den Wirtschaftsministerien der Neuen Bundesländer konnte ein verantwortlicher Politiker als Referent gewonnen werden. Auch andere Institutionen waren offenbar nicht bereit, Vertreter zu der Veranstaltung zu entsenden und in dieser Frage Stellung zu beziehen.

Dabei wären, so der Verband, die Gespräche und Diskussionen rund um den geplanten Kongress eine hervorragende Gelegenheit gewesen sich über die Folgen von Subventionierungspolitik ein Bild zu verschaffen. Es bestand die Erwartung, dass dies ein Umdenken und einen weniger sorglosen Umgang bei der Förderung neuer Großprojekte in Branchen mit Überkapazitäten in den Ministerien und Behörden hätte bewirken können.

Der Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie habe sich stets gegen Subventionen ausgesprochen, die den Wettbewerb verzerren und flächendeckend Arbeitsplätze und Unternehmensexistenzen in gewachsenen Industriestrukturen vernichten.

Information: Verband der Deutschen Säge- und Holzindustrie e.V., Postfach 6128, 65051 Wiesbaden, Bahnstraße 4, 66205 Wiesbaden-Erbenheim, Tel.: 0611-97706-0, Fax: 0611-97706-22, E-Mail

Links zum Thema Forst und Wald.

Artgerechte Schweinehaltung: SH legt Genehmigungsverfahrenauf Eis

Themen: Archiv — info @ 10:05

Kiel (agrar.de) – Schleswig-Holsteins Umweltminister Klaus Müller hat sich entschlossen, laufende Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau von Schweineställen wegen fehlender Rechtsgrundlagen vorerst zu stoppen. Damit beschreitet das Bundesland den gleichen Weg wie Nordrhein-Westfalen.

Der Grund: Bereits 1999 hatte das Bundesverfassungsgericht die Hennenhaltungs-Verordnung für nichtig erklärt. Die Bundesregierung hat Ende April 2001 in der Begründung zur Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung darauf hingewiesen, dass dies auch für die Schweinehaltungs-Verordnung gelte.

‚Jetzt haben wir die Möglichkeit gemeinsam mit den Tierzüchtern und Tierhaltern einen weiteren Schritt zu einer zukunftsweisenden Tierschutz- und Verbraucherpolitik zu tun‘, sagte Umweltminister Müller. ‚Zu Recht erwarten Verbraucher gesunde, hochwertige Lebensmittel, die artgerecht produziert, streng kontrolliert und klar gekennzeichnet wurden.‘

Die Antragsteller, Landräte, Oberbürgermeister der Kreise und kreisfreien Städte und der Bauernverband wurden bereits informiert. Das Umweltministerium will gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium, den Bauern-, Tierschutz- und Umweltverbänden ein Fachgespräch führen. Ziel ist es, konkrete Vorschläge für eine artgerechte Schweinehaltung in Schleswig-Holstein zu erarbeiten.

Links zum Thema Schweine. Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

Agrarreport Schleswig-Holstein: Rekordernten und glänzende Gewinne

Themen: Archiv — info @ 09:05

Kiel (agrar.de) – ‚Die Unternehmensgewinne der schleswig-holsteinischen Landwirtschaft im Wirtschaftsjahr 1999/2000 sind die besten, die je in unserem Land erzielt wurden. Die 19.700 Betriebe stellten mit einer Steigerung von 16 Prozent und einem durchschnittlichen Gewinn von rund 78.000 Mark gegenüber dem Vorjahr ihre Spitzenstellung vergangener Jahre im Vergleich der alten Länder wiederum unter Beweis Schleswig-Holstein liegt erneut deutlich über dem Bundesdurchschnitt.‘ Das sagte die Ministerin für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus, Ingrid Franzen, bei der Vorstellung des Agrarreports 2001 in Kiel. Da das landwirtschaftliche Buchführungsjahr vom 1. Juli bis zum 30. Juni läuft, seien die Auswirkungen durch die BSE-Krise seit dem 24. November 2000 noch nicht im Agrarreport 2001 enthalten, betonte Franzen.

Eine wesentliche Ursache für den betriebswirtschaftlichen Erfolg liege in den hohen Ernteerträgen. Seit Jahrzehnten würden die Landwirte in Schleswig-Holstein erheblich höhere Getreideerträge pro Hektar als ihre Kollegen im übrigen Bundesgebiet erzielen. ‚Bei Winterweizen, Wintergerste und Raps sind wir mit einem Abstand von fast 30 Prozent gegenüber dem Bundesdurchschnitt Spitzenreiter unter den Ländern. Eine neue Rekordernte wurde im vergangenen Wirtschaftsjahr beim Winterweizen mit 97 Dezitonnen pro Hektar erreicht Zum dritten Mal wurde in den 90er Jahren die 90-Dezitonnen-Marke beim Weizen überschritten‘, sagte Franzen.

Die Ausgleichszahlungen an die schleswig-holsteinischen Landwirte hätten im Durchschnitt rund 41.000 Mark pro Unternehmen betragen, das seien 7000 Mark mehr als im Vergleich der alten Länder. Sie stellten 53 Prozent des Gewinns und etwa ein Achtel des Umsatzes dar. Insgesamt seien die Ausgleichszahlungen um 1,8 Prozent auf 506 Millionen Mark gestiegen Der Raps- und Getreideanbau habe davon mit 436 Millionen Mark am meisten profitiert Franzen: ‚Alle finanziellen Forderungen des Bauernverbandes müssen vor diesem Hintergrund betrachtet werden.‘

Der ökologische Landbau habe im Vergleich zum Vorjahr mit einer bewirtschafteten Fläche von 18.439 Hektar – einem Plus von 12,2 Prozent – deutlich zugelegt, sagte die Landwirtschaftsministerin. Auch die Anzahl der Betriebe sei mit 4,6 Prozent auf jetzt 319 gestiegen ‚Allerdings liegt der Gesamtanteil ökologisch bewirtschafteter Flächen und Betriebe mit 1,5 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt‘, sagte Franzen und betonte den Willen der Landesregierung, den ökologischen Landbau nachfrageorientiert weiter zu entwickeln. Ziel sei die Erschließung neuer Käufergruppen durch deutlich höhere Angebote ökologischer Waren in den Supermärkten. ‚Das erfordert gemeinsame Anstrengungen der Wirtschaft, der Erzeuger, Verbände und der Politik‘, sagte die Ministerin.

Nahezu die Hälfte der Verkaufserlöse der Landwirtschaft, 45 Prozent, lieferten die Fleisch- und Milchproduktion. Die Rinderproduktion mit 11.200 Rinderhaltern und 6.700 Milchviehaltern sei damit der wichtigste Zweig der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein Franzen: ‚Durch vereinte Aufklärung der Verbraucherschützer und der Landesregierung ist es uns seit dem 24. November gelungen, die Milch aus der Krise herauszuhalten.‘ Der Erzeugerpreis für Milch sei in Schleswig-Holstein im Jahr 2000 um rund 4,5 Pfennig oder 8,3 Prozent auf 59 Pfennig pro Kilogramm gestiegen. Insgesamt habe die Milchwirtschaft des Landes Verkaufserlöse von etwa 1,5 Milliarden Mark erzielen können. Die Rinderpreise hätten sich in den vergangenen Wochen vom BSE-Einbruch leicht erholt, von rund 5,10 Mark pro Kilogramm Schlachtgewicht im Oktober 2000 und 3,30 Mark im Januar 2001 auf jetzt 3,80 Mark. ‚Fest steht schon jetzt, dass Rindfleisch noch nie so sicher wie jetzt war‘, sagte die Ministerin.

Auch die Preise für Schweine in den so genannten Veredelungsbetrieben (Umwandlung von Getreide in Fleisch) seien um ein Drittel gestiegen, so dass der Gewinneinbruch aus dem Vorjahr wett gemacht werden konnte Franzen: ‚Das zeigt, dass die Marktwirtschaft auch in der Landwirtschaft funktioniert, denn für Schweinhaltungen gibt es kein Geld aus Brüssel, was allerdings auch zu Massentierhaltung führen kann. Schleswig-Holstein ist davon jedoch nicht so stark betroffen.‘ 77 Betriebe würden mehr als 1000 Schweine mästen, die durchschnittliche Bestandsgröße liege bei 488 Schweinen

Franzen: ‚Wir haben in Schleswig-Holstein einen großen Kern wettbewerbsfähiger Betriebe, die kontinuierlich in die Zukunft investieren. Der Gewinn pro Arbeitskraft im oberen Viertel liegt bei 101.000 Mark Unser Land hat den Strukturwandel gut und schnell bewältigt, die durchschnittliche Betriebsgröße ist mit 52 Hektar doppelt so groß wie im früheren Bundesgebiet Die Betriebe und vor allem die jungen Landwirte wissen: Um sie herum gibt es mehr als 250 Millionen Verbraucher im kaufkräftigsten Binnenmarkt der Welt. Sie wollen auch in Zukunft aus Europa ernährt werden. Und zwar sicher, gesund, tierartgerecht und umweltschonend.‘

Der Präsident des Gartenbauverbandes Nord, Andreas Lohff, sagte zum diesjährigen Schwerpunkt des Agrarreports, dem Gartenbau: ‚Die in unserem Land erzeugten Gartenbauprodukte waren noch nie so gesund und frei von Rückständen wie heute. Ein zunehmender Anteil der Erzeugnisse von Obst und Gemüse wird nach den Regeln der ‚Integrierten Produktion‘ erzeugt.‘

Der Produktionsgartenbau mit den Fachsparten Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Obstbau und Baumschulen gehöre zu den intensivsten Formen der landwirtschaftlichen Produktion, sagte Lohff. So seien im Gartenbau 13.250 Erwerbstätige beschäftigt (zum Vergleich: 50.600 Erwerbstätige in der Landwirtschaft). Etwa 600 Auszubildende würden in 430 Ausbildungsbetrieben des Gartenbaus beschäftigt. Dies entspreche einem Anteil von mehr als 50 Prozent der Auszubildenden in der Landwirtschaft. Der Produktionswert des Gartenbaus betrage 796 Millionen Mark, davon entfalle der größte Anteil auf den Baumschulbereich mit etwa 460 Millionen Mark. Lohff: ‚Damit erwirtschaftet der Gartenbau 25 Prozent des Produktionswertes der pflanzlichen Erzeugung in der Landwirtschaft insgesamt.‘

In der Fachsparte Gemüseanbau habe der Kohlanbau flächenmäßig die größte Bedeutung. Nach wie vor sei Dithmarschen das größte Kohlanbaugebiet Deutschlands. ‚Daneben gewinnen andere Gemüsearten wie Möhren, Bohnen, Blumenkohl und Spargel an Bedeutung. Wir legen großen Wert auf die Qualität und Frische der Produkte und vermarkten nach dem Motto: Aus der Region, für die Region‘, sagte der Präsident.

Der Obstanbau erzielt in 220 Betrieben ein Produktionswert von 140 Millionen Mark. Der Apfel ist in Schleswig-Holstein mit 78 Prozent der gesamten Baumobstfläche traditionell das wichtigste Baumobst. Nach der bereits überdurchschnittlichen Ernte im vergangenen Jahr ist im Jahr 2000 mit 33,2 Tonnen pro Hektar eine Rekordernte erzielt worden. Insgesamt wurden in Schleswig-Holstein 22.500 Tonnen Äpfel geerntet. Damit liegt die Gesamterntemenge mit 59 Prozent über dem Durchschnittsertrag der Jahre 1995 bis1999.

Lohff: ‚Der Zierpflanzenbau erwirtschaftet mit 390 Betrieben einen Produktionswert von etwa 115 Millionen Mark. Die Situation im Unterglasgartenbau ist belastet durch die anhaltend hohen Energiepreise. Hier sind die Betriebe auf staatliche Hilfe angewiesen, solange es nicht gelingt, auf europäischer Ebene für eine Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.‘

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik. Links zum Bundesland Schleswig-Holstein.

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