29. Mai 2001

Brandenburg: Neue Förderrichtlinie zum Schutz des Waldes

Themen: Archiv — info @ 16:05

Potsdam (agrar.de) – Das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium hat nach einer eigenen Meldung die neue Förderrichtlinie aus der ‚Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes‘ in Kraft gesetzt. Ziel ist die Förderung von Maßnahmen zur Sicherung der Schutz-, Erholungs- und Nutzfunktionen des Waldes sowie der Verbesserung der Produktions-, Arbeits- und Absatzbedingungen in der Forstwirtschaft.

Diese vom Bund und von der EU mitfinanzierte Richtlinie ist bis Ende 2002 gültig und wendet sich an private und kommunale Waldbesitzer im Land Brandenburg. Mit 18 Mio. DM jährlich werden vor allem der Umbau der Nadelholzreinbestände in stabile Mischwälder sowie die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse gefördert. Des weiteren stehen Mittel für den forstlichen Wegebau und für Maßnahmen aufgrund neuartiger Waldschäden zur Verfügung.

Bewilligungsbehörde ist das Amt für Forstwirtschaft, in dessen Zuständigkeitsbereich sich der zu fördernde Waldbesitz befindet. Anträge sind bei der zuständigen Oberförsterei formgebunden bis zum 30. September eines Jahres einzureichen. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Projektförderung als Festbetrags- bzw. Anteilfinanzierung in Form eines Zuschusses.

Links zum Thema Wald und Forst, Links zum Thema Förderung.

Stiftung Natur und Umwelt vergibt Naturschutzpreis 2001

Themen: Archiv — info @ 16:05

Mainz (agrar.de) – Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz unter Vorsitz von Umweltministerin Klaudia Martini verleiht auch in diesem Jahr wieder den Naturschutzpreis. Der Preis erfolgt für vorbildliche Leistungen im Umwelt- und Naturschutz. Mit dem Naturschutzpreis können ehrenamtlich tätige Personen, Naturschutzverbände sowie Institutionen oder Jugendgruppen ausgezeichnet werden.

Der Preis ist mit einer Geldsumme von 5.000 Mark und einer Bronzeplastik ‚Haus für zwei Blätter‘ des Trierer Künstlers Prof. Clas Steinmann verbunden. Die Verleihung findet in einer kleinen Feierstunde Ende des Jahres in der Toto-Lotto-Zentrale in Koblenz statt.

Eine Jury aus fünf Personen entscheidet über die Vergabe. Vorschlagsberechtigt sind neben den Mitgliedern des Stiftungsvorstandes und des Förderkreises alle in Rheinland-Pfalz tätigen Naturschutzverbände, Behörden und Institutionen, die Aufgaben im Naturschutz wahrnehmen.

Die Vorschläge sind mit einer kurzen Begründung bis 7. September 2001 bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, Kaiser-Friedrich-Straße 1, 55116 Mainz einzureichen. Weitere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle der Stiftung unter 06131-16-2389 oder 06131-16-4451.

Links zum Thema Naturschutz.

80 „Fußballfelder“ Gen-Mais

Themen: Gentechnik,Mais — info @ 15:05

Syngenta kündigt Anbau von Bt-176-Mais an

Bad Salzuflen (agrar.de) – Die Syngenta Seeds GmbH hat Bt-176-Mais Saatgut für Freilandstudien an wissenschaftliche Institute und über den normalen Handelsweg an Landwirte abgegeben. Der Insekten tolerante Mais werde auf einer Gesamtfläche von etwa ’80 Fußballfeldern‘ wachsen. Die Saatgutabgabe an Landwirte sei vertraglich und damit rückverfolgbar geregelt, betont das Unternehmen heute in einer Pressemeldung. Auch die Praxisflächen bei Landwirten dienen dem Erkenntnisgewinn und würden entsprechend begleitet.

In der Meldung heißt es weiter: Durch den Rückzug des Bundeskanzlers aus der öffentlichen Begleitung der Grünen Gentechnik ist eine Kooperation zwischen Pflanzenzüchter und Bundesregierung zur Informierung der Verbraucher leider nicht zustande gekommen. ‚Es gibt bereits erste Produkte im Markt, die es im Interesse des Verbrauchers offen zu begleiten gilt. Forschung um der Forschung willen führt in eine Sackgasse, sie braucht den Brückenschlag zur Praxis. Dazu muss sich die Bundesregierung endlich bekennen‘, so Dr. Theo Jachmann, Sprecher für Syngenta in Deutschland.

‚Bereits heute haben wir in vierjährigem, begrenztem Anbau schwarz auf weiß den Nutzen und die Sicherheit des Bt-Mais auch in Deutschland belegt‘, so Jachmann weiter. Unstimmigkeiten über die natürliche Pollenverbreitung auf benachbarte Maisfelder sollen durch die Absprache der Landwirte untereinander vorgebeugt werden.

Syngenta bedauert, dass es in der Vergangenheit dabei wiederholt zu Belästigungen von Privatpersonen kam. Daher werde Syngenta die Adressen der Anbauer nicht öffentlich machen. Die Verwertung des Erntegutes sei bereits vor der Aussaat geregelt worden. Die Landwirte hätten sich mit ihren Nachbarn über den Anbau verständigt.

Für die umstrittene Sorte (das Bt-176-Mais-Erbgut enthält ein Antibiotika-Marker-Gen) besteht derzeit ein von der ehemaligen Gesundheitsministerin Andrea Fischer erlassenes Anbauverbot. Der ‚begrenzte Anbau zu wissenschaftlichen Begleitzwecken und agronomischen Beobachtungen‘ ist jedoch möglich. (unsere Meldung)

Syngenta wurde im November 2000 durch die Ausgliederung der Agrosparten des Schweizer Pharmakonzerns Novartis und des britischen Konzerns Zeneca gegründet.

Gen-Mais: Novartis verzichtet auf Bt-176-Sorten [27.05.1999]

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EU-Kommission lanciert Debatte zum Thema Landwirtschaftund Ernährung

Themen: Archiv — info @ 14:05

Stockholm (agrar.de) – Kommissionsmitglied Franz Fischler, zuständig für Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raums und Fischerei, ist in Stockholm mit Vertretern der schwedischen Verbraucher, des Agrarsektors, der Lebensmittelindustrie, des Einzelhandels und der Hochschulen zu einem Round-Table-Gespräch über ‚Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung‘ zusammengetroffen.

In Stockholm findet das erste derartige Round-Table-Gespräch statt, andere in anderen Mitgliedstaaten werden folgen. Die Debatte über die Zukunft der Landwirtschaft und der Lebensmittelerzeugung ist Anfang dieses Jahres von Kommissionsmitglied Fischler und dem für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständigen Kommissionsmitglied David Byrne angestoßen worden. ‚Dieses Round-Table-Gespräch ist der Ausgangspunkt für eine breit angelegte Debatte mit allen Beteiligten über das, was die Bürger von der Landwirtschaft und den Produkten, die sie essen, erwarten. Wir dürfen diese Debatte nicht den Politikern und den Sachverständigen überlassen, sondern wir müssen uns um Transparenz, Qualität und Sicherheit und um die Einhaltung aller Umwelt- und Tierschutzauflagen bemühen. Die Frage, die sich uns stellt, ist, ob sich mit der heutigen Agrarpolitik die Ziele, über die allgemein Einigung herrscht, auch tatsächlich erreichen lassen. Das heutige Gespräch hat wertvolle Gedanken für die im nächsten Jahr anstehende Überprüfung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und neue Ideen für eine noch nachhaltigere Agrar- und Lebensmittelpolitik geliefert‘.

Bei dem Round-Table-Gespräch in Stockholm ging es um die Themen, die noch weiter untersucht und erörtert werden müssen. Folgende Fragen standen dabei im Mittelpunkt:

– Was erwarten die Bürger von einem modernen Agrarsektor und einer modernen Agrarproduktion und wie kann die EU-Politik hier Hilfestellung leisten?

– Wodurch unterscheidet sich der Agrarsektor von anderen Wirtschaftszweigen?

– Sollte das Europäische Agrarmodell eine noch weitergehende Diversifizierung beinhalten?

– Wie können wir die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft fördern wirtschaftlich, ökologisch und sozial?

– Wie kann ein Agrarsektor, der auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig sein muss, die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel gewährleisten?

– Was verstehen wir unter hochwertigen Lebensmitteln und welche Beziehung besteht zwischen der Qualität und dem Preis eines Produkts?

– Befriedigt der Einzelhandel die Verbrauchernachfrage nach sicheren und hochwertigen Lebensmitteln?

Kommissionsmitglied Fischler betonte den Teilnehmern gegenüber allerdings auch, dass sich die GAP bereits stark verändert hat. Durch die jüngsten Reformen im Rahmen der Agenda 2000 wurde die ländliche Entwicklung zum integralen Bestandteil der Agrarpolitik; von der Agrarpolitik, die in der Nachkriegszeit konzipiert wurde und deren Erfolg auf Kosten nachhaltigerer Formen der Landwirtschaft ging, sei nur noch wenig übrig. Zunehmend würden eine weniger intensive Landwirtschaft und ökologische Anbaumethoden gefördert. Es gebe bessere Kontrollen, bessere Testverfahren und bessere Verarbeitungsnormen. Die neuen Vorschriften für die Kennzeichnung von Rindfleisch seien eingeführt worden, weil ‚die Verbraucher wissen wollen, woher das Fleisch auf ihrem Teller stammt‘.

Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit stehen zunehmend im Mittelpunkt des Interesses, weil die europäischen Verbraucher ’sichere Lebensmittel wollen‘. Wegen der verschiedenen Tierseuchen und der BSE-Krise ‚mussten wir den gesamten Bereich der Lebensmittelerzeugung vom Hof bis zum Herd genau durchleuchten. Das ist geschehen, und jetzt können wir weitergehen‘, so Fischler. ‚Wir müssen die soziale und wirtschaftliche Dimension der ländlichen Räume berücksichtigen und den ethischen und ökologischen Bedenken der europäischen Bürger Rechnung tragen.‘

Das heutige Round-Table-Gespräch ist eine Reaktion auf die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und mehr Tierschutz. Herr Fischler und Herr Byrne (zuständig für Gesundheit und Verbraucherschutz) planen für die kommenden Monate eine Reihe von Treffen und Diskussionsrunden über die Zukunft der Lebensmittelpolitik und der Lebensmittelerzeugung.

Nach den Diskussionen über die Lebensmittelsicherheit auf dem informellen Treffen der EU-Agrarminister in Östersund im März sollen in mindestens sieben weiteren Mitgliedstaaten Round-Table-Gespräche stattfinden, das nächste am 31. Mai in Dublin. Die beiden Kommissare werden außerdem am 6. Juni an einem Internetchat teilnehmen sowie an einem vom Europäischen Parlament veranstalteten Hearing und einer Diskussionsrunde aller Akteure der Ernährungswirtschaft.

GRUDAF 2001: Düngung im Ackerbau und im Futterbau

Themen: Archiv — info @ 09:05

Zürich (agrar.de) – In der Juni-Nummer der Schweizer ‚Agrarforschung‘ wird die neue Ausgabe der ‚Grundlagen für die Düngung im Acker- und Futterbau‘ (GRUDAF) erscheinen. Die Publikation ersetzt das im Jahr 1994 durch die eidgenössischen landwirtschaftlichen Forschungsanstalten Changins (RAC) und Zürich-Reckenholz (FAL) veröffentlichte Dokument. Die GRUDAF 2001 enthalten nützliche Informationen zur Produktion von qualitativ hochstehenden Nahrungsmitteln; dabei sollen die Fruchtbarkeit des Bodens bewahrt und die Umwelt geschont werden im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Die vorliegende Revision der GRUDAF bringt zahlreiche Änderungen mit sich. Der Grund dafür sind Anpassungen in der Tierfütterung, eine neue Methode zur Bodenuntersuchung, neue Forschungsergebnisse und die in der Praxis gemachten Erfahrungen. Im Folgenden wird auf die wichtigsten Punkte hingewiesen.

Die Phosphor-, Kalium- und Magnesiumdüngung mehrerer Kulturen wurde wegen Änderungen im Gehalt der Produkte, zum Beispiel Winterweizenkörner, oder beim Nährstoffaneignungsvermögen, zum Beispiel Frühkartoffeln, leicht verändert. Es wurden neue Kulturen wie Sommerhafer, Emmer, Hanf, Lein, Chinaschilf, Kenaf, weisse Lupine und der Feldgemüsebau aufgenommen.

Die wichtigste Änderung gegenüber den GRUDAF 94 ist die Einführung der Bodenuntersuchungsmethode mit Ammonium-Acetat + EDTA 1/10 für den ökologischen Leistungsnachweis und deren Interpretation für die Düngeberatung. Eine zusätzliche Tabelle erlaubt eine grobe Schätzung des Kalkbedarfs je nach dem pH-Wert(H2O) des Bodens. Aufgrund der neuesten Kenntnisse wird beschrieben, wie die Risiken eines Schwefelmangels zu erkennen sind und welche Massnahmen getroffen werden können.

Das Kapitel Hofdünger wurde infolge veränderter Fütterung der Nutztiere stark überarbeitet. Es wurden die neuesten Untersuchungsergebnisse über Hofdünger berücksichtigt und die Ausscheidungen zusätzlicher Nutztierkategorien erfasst: Stier, Hirsch, Bison, Lama, Alpaka und Strauss.

Die Düngungsrichtlinien 2001 umfassen 80 Farbseiten. Sie können bestellt werden zum Preis von SFr. 15.- plus Versandkosten bei: Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (FAL), Frau Kathrin Zangger, Postfach, 8046 Zürich, Tel. 01-37773-17, Fax 01-37772-01, E-Mail

Links zum Thema Düngung.

28. Mai 2001

Weniger Auszubildende in Land- und Forstwirtschaft

Themen: Archiv — info @ 16:05

Bonn (agrar.de) – Zum Jahresende 2000 waren in Deutschland 38.921 (1999: 40.385) Jugendliche in einem landwirtschaftlichen Ausbildungsverhältnis. Das waren 3,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilt das Bundesverbraucherministerium mit. Die gärtnerischen Berufe stellten trotz eines Rückgangs um 5,6 Prozent mit 18.327 (19.422) besetzten Ausbildungsplätzen fast die Hälfte der Auszubildenden.

Das Ministerium führt den Rückgang der Zahl der Auszubildenden in der Landwirtschaft insgesamt auf die entspanntere Lage auf dem Ausbildungssektor zurück. 11.092 Frauen (28,5 Prozent) erlernten einen landwirtschaftlichen Beruf. Relativ viele weibliche Auszubildende waren mit 57 Prozent der Azubis in den tierwirtschaftlichen Berufen, darunter insbesondere im Beruf Pferdewirt mit 80 Prozent. Im Zierpflanzenbau waren es 52,1 Prozent, als technische Sonderfachkräfte in den Laborantenberufen 88 Prozent.

Im früheren Bundesgebiet ging im Jahr 2000 die Zahl der Azubis um 8,4 Prozent auf 26.025 (28.425) zurück. Sie verringerte sich am stärksten im Beruf Gärtner (ohne Gartenbaufachwerker) um 12,5 Prozent auf 13.365 (15.272).

In den neuen Ländern wurden 2000 mit insgesamt 12.896 (11.960) Auszubildenden 7,8 Prozent junge Menschen mehr in den Berufen der Landwirtschaft ausgebildet als im Vorjahr. An Beliebtheit gewann hier insbesondere der Beruf des Gärtners mit einer Zunahme um 19,6 Prozent auf 4.962 (4.150) Auszubildende. Die Zahl der angehenden Landwirte fiel um 2,2 Prozent auf 3.283 (3.358).

Links zum Thema Arbeitsmarkt.

Deutscher Spargel immer beliebter

Themen: Archiv — info @ 10:05

Bonn (agrar.de) – Die deutsche Spargelerzeugung hat in den zurückliegenden Jahren von Jahr zu Jahr weiter zugenommen, Mitte der 90er Jahre Frankreich und Italien überholt und einen sicheren zweiten Platz in der Rangliste der wichtigsten EU-Erzeugerländer eingenommen. Nach Zahlen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) wächst inzwischen schon knapp ein Viertel des in der Union angebotenen Spargels bei uns. Die Gesamtmenge in den 15 Mitgliedstaaten belief sich im Jahr 2000 auf gut 212.000 Tonnen, davon entfielen 51.500 Tonnen auf die hiesige Produktion.

Insgesamt ist die Spargelproduktion in der Europäischen Union rückläufig. So sank die Produktion in Spanien von 100.000 Tonnen Anfang der 90er Jahre auf derzeit 60.000 Tonnen. In Griechenland war bis Mitte der 90er Jahre die produzierte Menge auf 31.000 Tonnen in die Höhe geschnellt, im vorigen Jahr waren es nur 23.000 Tonnen.

Links zum Thema Spargel.

Naturschutzgesetz: Landwirtschaft fordert mehr Kooperation

Themen: Archiv — info @ 09:05

Berlin (agrar.de) – Die Land- und Forstwirtschaft übt harte Kritik an der geplanten Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes, die am Mittwoch voraussichtlich im Bundeskabinett verabschiedet wird. Vor Journalisten erläuterten der Vorsitzenden des Umweltausschusses des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Präsident Gerd Hockenberger, und DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born beim DBV-Symposium ‚Naturschutz und Landwirtschaft‘ heute in Berlin ihre Hauptkritik: Auf die praktischen Erfahrungen der Landwirte im Natur- und Umweltschutz werde zu wenig zurückgegriffen und der Vertragsnaturschutz durch Verlagerung in das Ordnungsrecht ausgehebelt. Der staatliche Naturschutz setze zu stark auf Schutzgebiete und zu wenig auf die Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirten.

Gerd Hockenberger erklärte, die Land- und Forstwirte seien auch in Zukunft bereit, ihren Beitrag zum Naturschutz zu leisten. Sie seien sich der gesellschaftlichen Anforderungen an die Bauern sehr wohl bewusst. Und sie seien selbstbewußt genug zu sagen, dass die Kulturlandschaft mit ihrer großen Arten- und Biotopvielfalt über Jahrhunderte hinweg von ihnen geschaffen wurden. Hockenberger: ‚Wir sind auch in der Lage, diese Vielfalt in Zukunft zu erhalten.‘

DBV-Generalsekretär Dr. Helmut Born bemängelte, in der Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes seien keine Strategien für einen wirkungsvollen Naturschutz in Zusammenarbeit mit der Land- und Forstwirtschaft erkennbar. Mit der Novelle setze das Bundesumweltministerium leider auf Konfrontation statt auf Kooperation. ‚Wir haben konstruktive Vorschläge gemacht, wie zukünftig Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich und ideologiefrei zusammenarbeiten können‘, erklärte Born. Die Vorschläge für eine flexiblere Regelung des Ausgleichs von Eingriffen in Natur und Landwirtschaft seien vom Bundesumweltministerium aber nicht ausreichend aufgegriffen worden.

An vier Punkten machte Born die Kritik der Land- und Forstwirte fest: Der Berufsstand sei sich mit Bundesumweltminister Trittin einig, dass eine Stärkung des Vertragsnaturschutzes die wirksamste Maßnahme für effizienten Naturschutz sei. Doch der bisherige Entwurf der Novelle weise in eine andere Richtung. Der Vertragsnaturschutz werde durch mehr Ordnungsrecht geschwächt. Er verwies auf den Symposiums-Vortrag des Vorstandsmitgliedes von BUND, Gerhard Kneitz. Dieser erklärte, die Erfahrungen mit dem Eifelprojekt des Bauernverbandes zeigten die hohe Bedeutung des Vertragsnaturschutzes für die Erhaltung artenreicher Kulturlandschaften. Im DBV-Eifelprojekt, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt als Modellprojekt gefördert hat, wurde unter anderem die Akzeptanz des freiwilligen Vertragsnaturschutzes durch die Landwirte untersucht. Insgesamt beteiligen sich über 1.000 Landwirte mit knapp 7.000 Hektar an den Naturschutzprogrammen. Mit der Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie wurden regionale Vermarktungsansätze initiiert. Die Akzeptanz unter den Landwirten sei hoch, so Kneitz, lasse sich doch ein Beitrag zur Erhaltung der Pflanzen- und Tierwelt mit einem Einkommensbeitrag aus dem Betriebszweig ‚Naturschutz‘ verbinden.

Eine weitere Regelung, die deutlich den Konfrontationskurs mit der Landwirtschaft zeige, sei der Ausgleich für Leistungen im Naturschutz. Nach Ansicht des Bundesumweltministeriums soll dieser Ausgleich von den Bundesländern geregelt werden und nicht mehr die gute fachliche Praxis als unverrückbare Messlatte zum Maßstab haben. Die Folge wäre, dass der Ausgleich für Leistungen im Naturschutz zukünftig von der Kassenlage der Bundesländer abhänge. Dies lehnt der Deutsche Bauernverband ab. Denn eine solche Regelung würde unwillkürlich zu Wettbewerbsverzerrungen innerhalb Deutschlands führen.

Der Bauernverband bemängelte die Festschreibung von Kriterien der guten fachlichen Praxis im Naturschutzgesetz. Sie sei falsch, da die gute fachliche Praxis heute sc hon umfassend in den landwirtschaftlichen Fachgesetzen geregelt sei und eine umwelt- und naturverträgliche Landbewirtschaftung sicherstelle. Mit der Festschreibung wären bestehende Agrarumweltprogramme zudem nicht mehr förderfähig und EU-Mittel würden verloren gehen. Born: ‚Dies wäre ein klassisches Eigentor, will die Bundesregierung mit ihrer neuen Agrarpolitik doch gerade die zweite Säule der Agrarpolitik stärken.‘

Mit der Novelle des Naturschutzgesetzes wolle das Bundesumweltministerium offensichtlich Masse statt Klasse im Naturschutz erreichen. Mit ihr solle dem Absolutheitsanspruch des Naturschutzes und dem ‚Fläche machen‘ Vorrang gegeben werden. Born: ‚Naturschutz ist für eine lebenswerte Gesellschaft und auch für unsere Landwirtschaft so elementar wichtig, dass intelligentere, innovative Wege gefunden werden müssen.‘ Die Bauern seien dazu bereit und Dank einer leistungsfähigen Nahrungsmittelerzeugung und intakter Agrarökosysteme auch in der Lage.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), Geschäftsstelle Berlin, Tel.: 030-31904-239, Fax: 030-31904-431

Links zum Thema Landschaft und Natur.

26. Mai 2001

DBV: NABU auf Abwegen

Themen: Archiv — info @ 09:05

Berlin (agrar.de) – Als ‚ungeheuerlich‘ kritisiert der Deutsche Bauernverband (DBV), dass ein Interessenverband des Natur- und Umweltschutzes den Anspruch erhebt, ‚über anderer Leute Geld zu entscheiden‘.

Anlass für die Kritik und den scharfen Ton ist eine Presseerklärung des Naturschutzbundes NABU, in der der Verband eine Reform des Absatzfondsgesetzes durch Bundesministerin Renate Künast angemahnt. Darin heißt es, dass ‚Millionen von Mark für eine undifferenzierte Gießkannenwerbung für konventionelle Erzeugnisse verschwendet‘ werden. NABU-Geschäftsführer Gerd Billen fordert, Fondsgelder nur noch für die ‚Förderung zukunftsfähiger Märkte für ökologische und regionale Produkte‘ einzusetzen. (unsere Meldung)

Der DBV erinnert den NABU, dass es sich bei den Absatzfondsmitteln nicht um staatliche Gelder sonder um Bauerngelder handelt, die durch Abgaben auf landwirtschaftliche Erzeugnisse von der Landwirtschaft selbst aufgebracht werden. Es sei daher Sache der Bauern, über den Einsatz der Fonds zu entscheiden. Der DBV werde auch diesbezüglich die Interessen der Bauern und ihrer Familien hart verteidigen.

25. Mai 2001

4. Landeswettbewerb „Tiergerechte und umweltschonende Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren 2001“

Themen: Archiv — info @ 16:05

(agrar.de) – In den vergangenen Jahren haben die Tierhaltungswettbewerbe von landwirtschaftlichen Nutztieren bei den Landwirten und in der Öffentlichkeit viel Zuspruch gefunden. Die tiergerechten und umweltschonenden Haltungsformen der verschiedenen Produktionsrichtungen stehen wechselnd nach Jahren im Mittelpunkt des Wettbewerbes und sichern den landwirtschaftlichen Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg sowie die Akzeptanz bei den Verbrauchern und den Nutzern.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg vergibt die Auszeichnungen an landwirtschaftliche Betriebe, die den Wettbewerbszielen entsprechende haltungstechnische und bauliche Lösungen anwenden. In diesem Jahr erfolgen die Ausschreibungen in den Wettbewerbskategorien:

– Milchviehhaltung – Neubau – Milchviehhaltung – Rekonstruktion/Modernisierung und – Pferdehaltung.

Das Ministerium ruft alle landwirtschaftlichen Unternehmen und Tierhalter auf, sich zahlreich an diesem Wettbewerb zu beteiligen.

Weitere Informationen (z.B. Teilnahmebedingungen, Durchführung des Wettbewerbes, Bewertungskriterien) können über das Internetangebot des Ministeriums abgerufen werden.

Links zum Bundesland Brandenburg.

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