25. Mai 2001

Herkunftsnachweis: Sächsische Gendatenbank fürRinder wächst

Themen: Archiv — info @ 09:05

Dresden (agrar.de) – Immer mehr Rinder sind in Sachsens Gendatenbank erfasst. Von mehr als 1.500 Tieren seien Gewebeproben entnommen worden, für 1 200 Tieren liege bereits ein ‚genetischer Fingerabdruck‘ vor, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Kein anderes Bundesland sei mit vergleichbaren Projekten derart weit vorangeschritten wie der Freistaat. Ein ähnliches Vorhaben läuft lediglich in Sachsen-Anhalt. Ob die Gendatenbank bundesweit zu einer dauerhaften Einrichtung werde, stehe derzeit noch nicht fest, so Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath.

Das im Dezember 2000 gestartete Pilotprojekt im Freistaat solle dazu Aufschluss geben. Weitere 58 Betriebe haben Interesse signalisiert, insgesamt 24.000 Rinder erfassen zu lassen. Im Rahmen des vom Freistaat geförderten Pilotprojektes wird Kälbern beim Einsetzen der obligatorischen Ohrmarken eine Gewebeprobe entnommen. Die Proben wird in einer speziellen Gewebebank eingelagert. Ein Vergleich mittels DNA-Analyse zwischen Fleischprobe an der Ladentheke und bei der Kälberkennzeichnung gewonnener Gewebeprobe kann eindeutig nachweisen, ob die Angaben zur Herkunft des Fleisches stimmen oder nicht.

Damit würde für den Schutz des Verbrauchers und auch des Erzeugers ein lückenloses Kontroll -und Überwachungssystem zur Verfügung stehen. Das System funktioniert allerdings erst richtig, wenn von allen Kälbern, die irgendwann in deutschen Fleischtheken landen, Gewebeproben genommen werden. Das Projekt soll auch klären, ob sich ein solcher Aufwand lohnt. Unbestritten sind die Effekte, die eine solche Gewebedatenbank für die Rinderzucht hätte, wie beispielsweise ‚Vaterschaftsnachweise‘ bei Zuchttieren oder die Analyse von Erbfehlern und die Suche nach interessanten Erbanlagen. Das Projekt wird im vom Sächsischen Landeskontrollverbandes (LKV) zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft realisiert.

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