10. Mai 2001

NABU fordert Reform des Agrarmarketings

Themen: Archiv — info @ 12:05

Bonn (agrar.de) – Der Naturschutzbund NABU hat Verbraucherministerin Renate Künast dazu aufgefordert, das Absatzfondsgesetz als juristische Grundlage des bundesdeutschen Agrarmarketings umgehend zu reformieren. ‚Solange das Absatzfondsgesetz nicht ausdrücklich auf die Förderung zukunftsfähiger Märkte für ökologische und regionale Produkte ausgerichtet ist, werden weiterhin Millionen von Mark für eine undifferenzierte Gießkannenwerbung für konventionelle Erzeugnisse verschwendet‘, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen.

Die aktuelle Werbekampagne der Agrar-Marketinggesellschaft CMA mit dem Titel ‚deutsche Pute — die gute‘ sei ein weiterer Beleg für die dringende Notwendigkeit, das deutsche Agrarmarketing an den neuen Zielen und Aufgaben der Agrarpolitik auszurichten. Eine pauschale Werbung für das aus Sicht des Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutzes besonders umstrittene Putenfleisch bedeute eine direkte Unterstützung von Agrarfabriken und sei nicht mehr zeitgemäß.

Nach Ansicht des NABU müsse mit der Novellierung des Absatzfondsgesetzes eine Neudefinition der Arbeit der mit rund 190 Millionen Mark jährlich ausgestatteten CMA verbunden werden. ‚Die Förderung regionaler und ökologischer Produkte sowie die Information und Aufklärung der Verbraucher müssen künftig absolute Priorität haben‘, forderte Billen. Der NABU habe Verbraucherministerin Künast einen konkreten Novellierungsvorschlag für das Absatzfondsgesetz vorgelegt. ‚Um die Agrarwende auch an der Ladentheke erfolgreich zu gestalten, muss das bundesdeutsche Agrarmarketing möglichst bald eine neue Legitimationsbasis erhalten‘, so der NABU-Bundesgeschäftsführer.

Die CMA dürfe in Zukunft nicht mehr der ‚verlängerte Arm‘ des Bauernverbandes sein, sondern müsse ihre Gremien für die Interessen des Umwelt- und Verbraucherschutzes öffnen.

Information: NABU, Florian Schöne (Agrarreferent), Tel.: 0228-4036-169.

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