28. März 2001

DBV: Wal-Mart will Preiskrieg in Supermärkten fortsetzen

Themen: Archiv — info @ 12:03

Verband fordert Künast und Müller zur Gegenreaktion auf

Berlin (agrar.de) – Vor dem Hintergrund der derzeitigen agrarpolitischen Diskussionen sowie den Äußerungen der Bundesregierung kann die Ankündigung des Handelskonzerns Wal-Mart, wonach in Deutschland für über 1.000 Artikel, darunter viele Lebensmittel, die Preise dauerhaft weiter gesenkt werden sollen, nur mit Unverständnis aufgenommen werden. Zwar sei dies aus Verbrauchersicht kurzfristig eine erfreuliche Nachricht, doch werde es sich als Pyrrhussieg erweisen. Denn Dauerniedrigpreise stünden der Forderung der Politik und der Verbraucher nach mehr Qualität und Lebensmittelsicherheit entgegen. Dies betonte der Deutsche Bauernverband (DBV) auf die Erklärung von Wal-Mart, den Preiskampf der Supermarktketten mit einer dritten Preissenkungsrunde innerhalb weniger Monate fortzusetzen.

Für Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast müsse die Ankündigung wie ein Affront wirken. Die Philosophie ‚Klasse statt Masse‘ sei mit der aggressiven Fortsetzung des Preiskrieges nicht in Einklang zu bringen. Das von Künast propagierte ‚magische Sechseck‘ könne ohne die Mitwirkung des Lebensmitteleinzelhandels nicht funktionieren. Jetzt müsse sich zeigen, ob die Appelle der Bundesministern an die Verbraucher, beim Einkauf umzudenken, fruchten würden. Wenn nicht anders möglich, müsse Bundeswirtschaftsminister Werner Müller erneut das Kartellrecht bemühen und hart einschreiten.




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