22. März 2001

Wasserförderung in Deutschland zurückgegangen

Themen: Archiv,Wasser — info @ 10:03

Wiesbaden (agrar.de) – Wie das Statistische Bundesamt zum internationalen ‚Tag des Wassers‘ mitteilt, wurden im Jahr 1998 41 Mrd. m³ Wasser aus den Grund- und Oberflächenwasservorkommen entnommen und zu Zwecken der industriellen Nutzung, für die Energieversorgung, die Versorgung der Bevölkerung sowie für Bewässerungszwecke in der Landwirtschaft eingesetzt. Gegenüber 1995 ist die Wasserförderung um 5 Prozent und im Vergleich zu 1991 um 14 Prozent gesunken.

Die größte Wassermenge wurde mit mehr als 26 Mrd. m³ (64 Prozent der Wasserförderung) von Wärmekraftwerken für die öffentliche Energieversorgung benötigt. Die Industrie (Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden und Verarbeitendes Gewerbe) förderte fast 9 Mrd. m³ Wasser (22 Prozent) und leitete davon annähernd 2 Mrd. m³ ohne Nutzung in die Gewässer ein. Von öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen wurden knapp 6 Mrd. m³ Wasser (14 Prozent der gesamten Entnahme) gefördert. Die Verwendung von Bewässerungswasser in der Landwirtschaft (0,2 Mrd. m³) hatte im niederschlagsreichen Jahr 1998 keine Bedeutung für die deutsche wasserwirtschaftliche Bilanz.

In den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt, d.h. in ein Gewässer eingeleitet, wurden 1998 – neben dem ungenutzt abgeleiteten Wasser – annähernd 42 Mrd. m³ Abwasser. Hierin sind auch die über die Kanalisation abgeflossene Niederschlagsmenge sowie unerwünscht eingedrungenes Fremdwasser enthalten. Unbehandelt eingeleitet wurden 31 Mrd. m³ Abwasser, das aber zu 98 Prozent aus Abwasser aus Kühlsystemen bestand. Ein Viertel des Abwassers (knapp 11 Mrd. m³) wurde vor der Einleitung in Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt, darunter mehr als 10 Mrd. m³ mit biologischen Verfahren (96 Prozent des behandelten Abwassers).

Wussten Sie, dass

– 99 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, d.h. mehr als 81 Mill. Menschen, ihr Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz beziehen? – eine Person in Deutschland im Durchschnitt täglich 129 Liter Trinkwasser verbraucht? – das Wasser für die Versorgung der Bevölkerung zu 74 Prozent aus Grund- und Quellwasser besteht? – Industrie und Wärmekraftwerke das eingesetzte Frischwasser mehr als dreimal verwenden? – infolge Kreislaufnutzung jährlich rund 70 Mrd. m³ Wasser gespart werden? – 93 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, d.h. über 76 Mill. Menschen, ihr Abwasser über die öffentliche Kanalisation entsorgen? – die Gesamtlänge des öffentlichen Kanalnetzes in Deutschland ca. 446 000 km beträgt? Das entspricht etwa dem elfmaligen Erdumfang. – im Kanalnetz etwa 31 000 Regenentlastungsanlagen (Überlauf-, Rückhalte- und Klärbecken) mit einem gesamten Speichervolumen von 33 Mill. m³ eingebaut sind? Das entspricht einem Sechstel des Stauraums der Edersee-Talsperre. – das Abwasser von fast 75 Mill. Einwohnern in Abwasserbehandlungsanlagen gereinigt wird? – in den öffentlichen Klärwerken 99 % des Abwassers (9,5 Mrd. m³) mit biologischen Verfahren behandelt werden? – in Deutschland jährlich insgesamt 4,1 Mill. t Klärschlamm (auf Trockenmasse berechnet) anfallen? Etwa die Hälfte wird, z.B. in der Landwirtschaft oder durch Kompostierung, stofflich verwertet. Ein Drittel wird verbrannt. (Quelle: vorläufigen Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes für 1998)




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