19. März 2001

Greenpeace: Futtermittel in Österreich enthalten bis zu 60 Prozent Gen-Soja

Themen: Archiv — info @ 12:03

Wien (agrar.de) – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace in Österreich hat in den vergangenen Wochen breit angelegte Gen-Analysen bei Futtermitteln durchgeführt. Das Ergebnis ist alarmierend: In sämtlichen Proben wurden zum Teil erhebliche Mengen an Gentech-Soja gefunden. Auch die Analyse der Soja-Ladung auf dem von Greenpeace vergangene Woche blockierten Schiff ergab einen Gentech-Anteil von mehr als 30 Prozent.

Für Herwig Schuster, Gentechnik-Experte von Greenpeace Österreich, ein erschreckendes Ergebnis: ‚Wir befürchten, dass ein Großteil der in Österreich verkauften Futtermittel Gentech-Soja einen hohen Anteil enthält. Und das ohne jede Kennzeichnung – Bauern und Konsumenten werden so zu ahnungslosen Opfern der Gentech-Industrie. Um diese unhaltbare Situation zu beenden, müssen die Minister Haupt und Molterer ihre peinliche Kompetenz-Verweigerung beenden und für einen raschen Stopp der anrollenden Lawine von Gentech-Soja sorgen!‘

Greenpeace hat in den letzten Wochen 14 Futtermittel-Proben von den fünf großen österreichischen Herstellern Garant, Lagerhaus Klagenfurt, Tagger, Likra, Fixkraft gekauft bzw. aus einem Soja-Frachtschiff entnommen und durch das Umweltbundesamt auf Gentech-Bestandteile untersuchen lassen. Bei 13 der analysierten Mischfutter-Proben lag der Anteil an gentechnisch manipulierten Sojabohnen zwischen zehn und 63% der gesamten enthaltenen Soja. Eine Probe enthielt nur geringe Mengen an Soja, wodurch der exakte Gentech Anteil nicht quantifizierbar war.

‚Die Analysen zeigen, dass weit mehr Gentech-Soja nach Österreich kommt als ursprünglich befürchtet‘, so Schuster. ‚Der Gentech-Soja Import scheint nach dem Tiermehlverbot nun regelrecht zu ‚explodieren‘ – und es könnte noch mehr werden. Einzelne Proben enthielten mehr als 60 Prozent Gen-Soja. Dies ist ein weit höherer Gentech-Anteil als dem Anbau in den Exportländern entspricht. Rechnet man den von uns gemessenen durchschnittlichen Gentech-Anteil auf die gesamte Soja-Import-menge hoch, so würde das nicht weniger als 215.000 Tonnen Gentech-Soja pro Jahr in Österreich ergeben.‘

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