12. März 2001

Naturkatastrophen auf Rekordniveau

Themen: Archiv — info @ 15:03

Versicherer befürchten steigendes Risiko durch Klimawandel

München (agrar.de) – Die Zahl der Naturkatastrophen ist im vergangenem Jahr weltweit auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Die Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft registrierte nach eigenen Angaben mehr als 850 Katastrophen. Das sind 100 mehr als im bisherigen Rekordjahr 1999 und 200 über dem Durchschnitt der 90er Jahre.

Wie das Unternehmen mitteilt, dominierten Stürme und Überschwemmungen die Schadensbilanzen. Weil von den Ereignissen kaum Ballungsräume betroffen waren, starben mit rund 10.000 Menschen 60.000 weniger als noch ein Jahr zuvor. Die Überschwemmungen in Asien forderten mehr als die Hälfte der Todesopfer.

Der volkswirtschaftliche Schaden hielt sich mit über 30 Mrd. Dollar in Grenzen, 1999 waren es noch rund 100 Mrd. Dollar gewesen. Besonders schwerwiegend in den Bilanzen im Jahr 2000 seien die Überschwemmungen und Erdrutsche in den Schweizer und italienischen Alpen. Die versicherten Schäden beliefen sich im letzten Jahr auf rund 8,3 Mrd. Dollar, weniger als die Hälfte des Vorjahres.

Insgesamt wird – auch aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung – künftig mit einer Zunahme bei den Schäden gerechnet. Die schweren Erdbeben in El Salvador, Indien und im Großraum Seattle in diesem Jahr belegten diese Tatsache, so die Einschätzung der Forschungsgruppe Geowissenschaften des Unternehmens. Im Zuge des Klimawandels rechnen die Wissenschaftler künftig mit noch häufigeren und größeren Wetterextremen. Das vorige Jahr war in einigen Ländern, darunter Deutschland, das bisher wärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren.




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