26. Februar 2001

BMU stellt „Daten zur Umwelt 2000“ vor

Themen: Archiv — info @ 13:02

Wachsender Flächenverbrauch durch Strassenbau

Berlin (agrar.de) – Nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin bestätigen die vom Umweltbundesamt vorgelegten ‚Daten zur Umwelt 2000‘ den Kurs der Bundesregierung für einen offensiven und wirksamen Klimaschutz. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes Prof. Andreas Troge stellte Trittin in Berlin die 7. Ausgabe der grössten Umweltdaten-Sammlung in Deutschland vor.

Diese Bilanz zeige nach Einschätzung von Troge ein insgesamt differenziertes Bild der Umweltsituation in Deutschland. So seien Luft und Wasser in den vergangenen Jahren sauberer geworden. Die Entwicklung in anderen Bereichen wie Verkehr, Flächenverbrauch sowie Umwelt und Gesundheit machten deutlich, dass man insgesamt im Umweltschutz keineswegs die Zügel schleifen lassen dürfe.

Die Klimabilanz, so Trittin, zeige die Erfolge – gerade auch in Deutschland, aber zugleich die enorme Wegstrecke, die zur Bewältigung des weltweiten Treibhauseffektes noch vor der internationalen Staatengemeinschaft liege. ‚Deutschland steht mit über 15 Prozent CO2-Reduzierung seit 1990 zwar weltweit an der Spitze beim Klimaschutz,‘ sagte Trittin. Die Bilanz dürfe aber keineswegs als Ruhekissen verstanden werden.

UBA-Präsident Troge bezeichnete das Thema ‚Umwelt und Gesundheit‘ als einen Schwerpunkt in den ‚Daten zur Umwelt‘, das in letzter Zeit stärker in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit und der Arbeit des Amtes gerückt sei. Insbesondere der Lärm, allen voran der Strassenlärm, stelle ein massives Gesundheits- und Umweltproblem dar. Durch den Strassenverkehr fühlten sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung belästigt und immerhin gut 12 Millionen Bürger ’stark belästigt‘. Die Geräuschbelastungen seien trotz technischer Massnahmen zur Senkung der Schallpegel wie Lärmschutzwände oder Verbesserungen an den Fahrzeugen seit Jahren unverändert, da sowohl die Fahrleistungen als auch das Verkehrsaufkommen deutlich angestiegen sei.

Der nach wie vor zunehmende Strassenverkehr bringt nach Auffassung Troges ein weiteres Problem mit sich: wachsenden Flächenverbrauch. Immer mehr Fläche wird in Deutschland für Häuser und Verkehrswege zugebaut. Waren es 1993 bis 1997 noch 120 Hektar pro Tag, so stieg dieser Anteil 1998 bereits auf 124 Hektar und ein Jahr später auf 129 Hektar – soviel wie 200 Fussballfelder. Zahlreiche naturnahe Flächen werden zerschnitten oder gehen verloren. ‚Wir müssen endlich erkennen, dass wir nicht mehr so sorglos wie bisher mit unserem Boden umgehen dürfen‘, sagte Troge. Bei anderen Umweltmedien wie Wasser und Luft seien dagegen viele positive Trends zu erkennen. Die Gewaessergüte in Deutschland nehme zu und eine Reihe von Luftschadstoffen – wie z.B. Schwefeldioxid – seien in den vergangenen Jahren massiv zurückgegangen.

Die ‚Daten zur Umwelt 2000‘ informieren auf rund 380 Seiten sowie einer CD-ROM mit vielen zusätzlichen Informationen über den Zustand der Umwelt in Deutschland. Der Bericht ist auch komplett als CD-ROM erhältlich. Der Band ‚Daten zur Umwelt 2000‘ ist im Erich-Schmidt-Verlag erschienen und im Buchhandel als Buch plus ergänzender CD-ROM (ISBN 3-503-05973-3) zum Preis von 86 DM oder komplett als CD-ROM (ISBN 3-503-05974-1) zum Preis von 68 DM erhältlich. Ab März 2001 soll der Datenband auch im Internet unter zur Verfügung stehen.

Ein Hintergrundpapier (im PDF-Format) mit Auszügen aus den ‚Daten zur Umwelt‘ finden Sie hier.

Links zu Agrarbericht und -statistik




   (c)1997-2017 @grar.de