Amman / Bonn (agrar.de) – Für eine stärktere Zusammenarbeit mit den Öko-Landbau-Bewegungen der IFOAM hat sich die World Conservation Union (IUCN), die größte internationale Nicht-Regierungs-Organisation für Naturschutz, zum Ende ihres bis heute in Amman (Jordanien) abgehaltenen Welt-Naturschutz-Kongresses ausgesprochen.
Der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, leitete die Arbeitsgruppe über das Verhältnis von Landwirtschaft, Naturschutz, Ökonomie und Gesellschaft. ‚Es wurde deutlich, dass das Verhältnis von Landwirtschaft und Naturschutz ausschlaggebend für eine nachhaltige Regionalentwicklung ist. Insbesondere der organische Landbau schneidet dabei gut ab, da er eine höhere natürliche Vielfalt ermöglicht und gleichzeitig eine wirtschaftliche Alternative für das gleichförmige Beackern großer Flächen darstellt,‘ sagte Vogtmann in einer Pressemeldung seines Amtes.
Die IUCN beschloss aufgrund der Ergebnisse der Arbeitsgruppe, in Zukunft verstärkt mit der IFOAM, dem internationalen Zusammenschluss der ökologisch arbeitenden Bauern, zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, auf internationaler Ebene Alternativen für die überwiegend exportorientierte Landwirtschaft anzubieten. Schon im Jahr 2001 wird sich damit, auf Einladung des Bundesamtes für Naturschutz, eine internationale Arbeitsgruppe beschäftigen.
Der Kongress entschied auch, dass die IUCN sich verstärkt mit dem zukünftigen Einsatz genetisch veränderter Tiere und Pflanzen (z.B. Turboreis) befassen soll. Es gehe darum, genetisch veränderte Pflanzen, z.B. für medizinische Zwecke, nur dann einzusetzen, wenn negative Auswirkungen auf die heimische Pflanzenwelt auszuschließen seien. Die Erarbeitung von Empfehlungen sei dafür eine Voraussetzung.
Der Kongress mit über 2000 Teilnehmer aus allen Teilen der Welt beschloss das IUCN-Programm für die kommenden drei Jahre. Schwerpunkten sind die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt, der Schutz bedrohter Arten und Ökosysteme sowie die Verbesserung der internationalen Kommunikation im Naturschutz.
Prof. Manfred Niekisch, Vizepräsident des Deutschen Naturschutzringes (%url4%DNR%/%), wurde zu einem von drei Vertretern der westeuropäischen Naturschutzverbände in den sog. ‚Council‘ – das Regierungsorgan der fast 1000 Verbände umfassenden IUCN – gewählt.