11. Oktober 2000

DBV und WVZ: Vorschläge zur Zuckermarktordnung nicht akzeptabel

Themen: Archiv — info @ 12:10

EU-Agrarrat und EU-Parlament zu Korrekturen aufgefordert

Bonn (agrar.de) – Der Deutsche Bauernverband (DBV) lehnt den jüngsten Vorschlag der EU-Kommission zur Fortsetzung der Zuckermarktordnung konsequent ab. Die EU-Kommission schlägt darin im wesentlichen vor, die Zuckerquoten um 115.000 Tonnen zu senken, die Lagerkostenregelung abzuschaffen und die Quotenregelung nur um zwei Jahre zu verlängern.(unsere Meldung)

Für die kurze zeitliche Befristung sieht der Deutsche Bauernverband keine Veranlassung. Sie würde ohne Not der Rüben- und Zuckerproduktion die längerfristige Perspektive nehmen, die zur Absicherung dieses kapitalintensiven Produktionszweiges unbedingt erforderlich ist, so der Verband in einer Pressemeldung

Der Vorschlag der Kommission, die Lagerkostenregelung vollständig abzuschaffen, wird ebenfalls abgelehnt. Die gegenwärtige Regelung ist ein wichtiger Bestandteil für ein ausgeglichenes Zuckerangebot im Jahresablauf. Sie habe sich voll bewährt, diene auch dem Ausgleich von Produktionsschwankungen im Wege der Übertragung und werde zudem im vollem Umfang durch Erzeugerabgaben finanziert.

Der Deutsche Bauernverband erwartet vom EU-Agrarrat, dass er den Vorschlag korrigiert. Auch das EU-Parlament sei hier gefragt. Der DBV fordert, die Zuckermarktordnung mit ihrer Quotenregelung um mindestens sechs Jahre zu verlängern.

Auch die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) hat die Vorschläge der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung als inakzeptabel zurückgewiesen. Dieter Langendorf, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung, forderte für die 60.000 deutschen Rübenbauern eine größere Planungssicherheit.

Die Quoten und Mindestpreise sollten für mindestens fünf weitere Jahre gelten, sagte Langendorf. Er befürchtet durch das von der EU geplante Einfrieren der Rüben- und Zuckerpreise einen weiteren Rückgang der Erzeugerpreise bei gleichzeitig steigenden Kosten.




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