USA: Kampagne gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel
(agrar.de) – Eine Koalition von Umwelt- und Verbrauchergruppen hat die bislang größte Kampagne gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel in den USA angekündigt. ‚Das ist die erste breit angelegte Kampagne nach europäischem Vorbild in den USA‘, zitiert die Financial Times Deutschland (FTD) Philip Clapp vom National Environmental Trust.
Der Environmental Trust ist eine von sieben Organisationen der Gruppe ‚Genetically Engineered Food Alert‘, die namhafte Unternehmen wie die Suppenfirma Campbell und Frühstücksversorger Kellogg dazu bringen wollen, auf gentechnisch veränderte Produkte zu verzichten oder diese zumindest zu kennzeichnen.
Eine Gallup-Umfrage ergab laut FTD, dass 27 Prozent der befragten Amerikaner gentechnisch veränderte Lebensmittel für ein Gesundheitsrisiko halten, 68 Prozent verlangten eine Kennzeichnung. Die Politik greife nun das Thema auf, um dem Misstrauen zu begegnen. Dem Kongress liegen Entwürfe über eine Kennzeichnungspflicht vor, bereits Anfang Mai hatte die US-Regierung erstmals freiwillige Richtlinien über Biotech-Nahrung beschlossen.
Die Befürworter der Grünen Gentechnik argumentieren, die Zulieferer würden ihre Ware nicht trennen und seien nicht kontrollierbar. Inzwischen gibt es aber eine Reihe von US-Lebensmittelfirmen, die Trennung und Kontrolle durchführen: so der Babynahrungshersteller Gerber, eine Tochter des Gentech-Konzerns Novartis und die Firma J.R. Simplot, die Pommes Frites für McDonald’s Restaurants liefert.
Nach Einschätzung der FTD ist die mit gentechnisch veränderten Sorten bepflanzte Fläche entgegen früheren Schätzungen in diesem Jahr kaum geschrumpft. Farmer, die für den Export produzieren, greifen aber wieder stärker zu herkömmlichem Saatgut, während Betriebe, die ihre Abnehmer auf dem US-Markt haben oder Viehfutter anbauen, mehr gentechnich veränderte Pflanzen anbauen.