08. Januar 2000

ZMP: Markt für Arzneipflanzen wächst

Themen: Archiv — info @ 12:01

Bonn (agrar.de) – Durch ein verändertes Gesundheitsbewußtsein und die wachsende Nachfrage nach Naturheilmitteln ohne Nebenwirkungen gewinnt der Anbau und Handel mit Arznei- und Gewürzpflanzen an Bedeutung. Das berichtet die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) aus Bonn in Ihrem jüngsten Online-Newsletter.

Die Anbaufläche von Arznei- und Gewürzpflanzen in Deutschland ist danach von 3.000 Hektar im Jahr 1991 auf etwa 5.900 Hektar im vergangenen Jahr gewachsen, Erzeuger sind vorwiegend landwirtschaftliche Betriebe.

Die pharmazeutische Industrie sei an einem wachsenden inländischen Heilpflanzenanbau wegen der Qualitätssicherheit der pflanzlichen Ausgangsstoffe interessiert, heißt es weiter.

Die ZMP will über diesen Markt zukünftig regelmäßig berichten und Informationen für Erzeuger, Verarbeiter und Händler veröffentlichten.

Im Prinzip „Jein“ – Weiter Verunsicherung um grüne Gentechnik

Themen: Archiv — info @ 10:01

Brüssel / Berlin (agrar.de) – Mögliche Konsequenzen der Nutzung genetisch veränderter Organismen (GVO) in die Landwirtschaft, zum Beispiel in der Tierfütterung, sind zur Zeit nicht abschätzbar. Angesichts wachsender Ansprüche an die Lebensmittelerzeugung, fehlender oder mangelnder Deklaration durch den Handel und drohender Sanktionierung – auch für die Landwirtschaft gibt es zukünftig eine Produkthaftung – besteht diesbezüglich zur Zeit nur wenig Planungssicherheit für die Bauern.

Während amerikanische Wirtschaftsfachleute orakeln, das Jahr 2000 werde den Durchbruch der Gentechnik in der Landwirtschaft bringen, haben die zurückweisenden Reaktionen des Handels und der Verbraucher – vor allem in Europa – den Optimismus stark gebremst.

Ökolandbauverbände wie Bioland oder Demeter sind sich darin einig, keine genetisch veränderte Organismen in ihrer Produktionskette zu akzeptieren. Jedoch ohne zu wissen, ob sich dies langfristig gewährleisten läßt, wenn eine allgemeine Freigabe von GVO-Sorten erfolgt.

Die Spitzenfunktionäre der konventionellen Landwirtschaft in Deutschland konnten sich bislang noch nicht zu einer eindeutigen Stellungnahme durchringen. Für einen Teil der von Agenda 2000 und Steuerreform stark angeschlagenen Betriebe könnte die ‚grüne Gentechnik‘ eine Chance im Kampf gegen den Strukturwandel bedeuten. Der Agrarhandel wiederum betont, dass es auf Dauer nicht möglich sei, getrennte Marktströme GVO-haltiger und nicht-GVO-haltiger Futtermittel zu gewährleisten. Genau dies soll aber in Zukunft für den Lebensmittelbereich gelten, damit die Verbraucher sich frei entscheiden können.

Hierfür hat das Europaparlament unlängst erneut die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln eingefordert. Das bisherige Vorgehen der EU-Kommission sei nur ‚Stückwerk‘, kritisierten die Parlamentarier in einer Entschließung. Eine Kennzeichnung müsse sowohl für Futtermittel vorgeschrieben werden, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthielten, als auch für Erzeugnisse von Tieren, die mit solchem Futter ernährt wurden.

Das Parlament nahm Stellung zu einem Vorschlag der Kommission für die Kennzeichnung von gentechnisch verändertem Soja und Mais, nach dem diese Produkte gekennzeichnet werden sollen, wenn der Anteil gentechnisch veränderter Organismen mindestens ein Prozent beträgt. Das Parlament billigte dies, forderte aber, den Schwellenwert innerhalb von zwölf Monaten zu überprüfen.

06. Januar 2000

BBA: Mutterkorn im Roggen nimmt zu

Themen: Archiv — info @ 11:01

Gefahren durch Ackerrand-Schutzprogramme?

Braunschweig (agrar.de) – In den Roggenfeldern hat das Mutterkorn (Claviceps purpurea) wieder zugenommen. Claviceps purpurea ist eine Pilzkrankheit, die auch dem Menschen gefährlich werden kann: In den schwarzen, meist großen Körnern ist ein Nervengift enthalten. Nun versuchen Wissenschaftler der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), die Krankheit durch Züchtung widerstandsfähigerer Sorten zu bekämpfen.

Wie Forschungen der BBA) zeigen, kann der Pilz in vielen Gräsern wie Quecke, Knaulgras und Ackerfuchsschwanz gedeihen. ‚Schutzzone‘ für diese Gräser sind auch die Feldränder, die vielerorts durch Programme der Bundesländer zum Schutz von schönen oder seltenen Unkräutern vertraglich eingerichtet und gefördern werden. So fördern Naturschutzprogramme ungewollt das Mutterkorn.

‚Manchmal sind bis zu 5 Prozent des Ertrages Mutterkörner‘, sagt Thomas Engelke von der BBA. Der offizielle Grenzwert im Brotgetreide liegt dagegen bei 0,05 Prozent. Wenn der Mutterkornbefall eine Reinigung des Roggens erforderlich macht, gehen dabei bis zu 15 Prozent der Ernte verloren, weil auch gesunde aber kleine Körner ausgesiebt werden.

Die Roggenkrankheit war selten geworden, ist aber seit ein paar Jahren wieder im Kommen, weil die Feldränder nicht mehr gemäht und abgeweidet werden. ‚Die neuen ertragreichen Roggensorten sind oft anfälliger‘, warnt Engelke. Die beste Methode zur Mutterkornbekämpfung – mit chemischen Pflanzenschutzmitteln geht es nicht – sei die Züchtung von widerstandsfähigeren Roggensorten.

Bio-Boom auf der Insel

Themen: Archiv — info @ 10:01

London (agrar.de) – Europaweit legte der Bio-Landbau legte im vergangenen Jahr zu (wir berichteten), so auch auf der britischen Insel. Allein in England stellten 1999 über 1.100 Farmer auf ökologischen Landbau um, in den fünf Jahren davor waren insgesamt gerade 400.

Wie das englische Landwirtschaftsministerium mitteilte, wurden dafür in den letzten neun Monaten 24 Mio. Pfund an die Umsteller ausgeschüttet. Damit würden etwa 75,000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in England umgestellt bzw. ökologisch genutzt. Im April 1998 waren es noch 40.000 Hektar im gesamten Vereinigten Königreich.

Die Regierung Blair betrachtet ihre Initiative für den Ökologischen Landbau als ‚Start eines längeren Prozesses‘; die Förderung soll im Rahmen der Planung zur ländlichen Entwicklung noch weiter ausgebaut werden.

05. Januar 2000

Biodiesel deutlich billiger als herkömmlicher Diesel

Themen: Archiv — info @ 09:01

Münster (agrar.de) – Dank Ökosteuer ist Biodiesel derzeit deutlich preiswerter als herkömmlicher Diesel. Darauf weist das Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative (IWR) in Münster hin.

An den etwa 800 Biodieseltankstellen in Deutschland können die Autofahrer bis zu 20 Pf je Liter sparen, wenn sie Biodiesel tanken. Der Rapssprit verursacht zudem 50 Prozent weniger Ruß und zwölf Prozent weniger Kohlendioxid.

Vielen Autofahrer ist jedoch nicht bekannt, ob ihr Fahrzeug biodieseltauglich ist oder nicht. Nach IWR-Angaben können beispielsweise dieselbetriebene Neufahrzeuge von VW und Audi ohne Umrüstung im Mischbetrieb mit normalem Diesel gefahren werden.

Eine Liste biodieseltauglicher Fahrzeuge und Informationen über die nächstgelegene Biodieseltankstelle sind auf den WWW-Seiten des IWR oder des Bauernverbandes verfügbar.

Seiten: << 1 2 3



   (c)1997-2017 @grar.de