04. August 1999

Forscher entwickeln “ biologische Ohrmarke „

Themen: Archiv — info @ 13:08

Zweifelsfreier Herkunftsnachweis von Nutztieren und Lebensmitteln

Bonn (cre-a-m.com) – Für die Entwicklung eines biologischen Markierungsverfahrens, mit dem sich die Herkunft von Nutztieren und Lebensmitteln wie Fleisch und Milch zweifelsfrei nachweisen läßt, sind jetzt zwei Bundesforscher mit dem Oberfränkischen Innovationspreis ausgezeichnet worden.

Vor dem Hintergrund der BSE-Krise und anderer Lebensmittelskandale ist ein sicherer Herkunftsnachweis von Lebensmitteln immer mehr zu einem Wirtschaftsfaktor geworden.

Bei Rindern zum Beispiel erfolgt der Herkunftsnachweis derzeit durch Ohrmarken, Tierpässe und ein aufwendiges Melde- und Registrierverfahren.

Eine völlig neues Nachweisverfahren haben jetzt Wissenschaftler vom Institut für Mikrobiologie und Toxikologie der Bundesanstalt für Fleischforschung (Kulmbach) und der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (Tübingen) entwickelt.

Bei dem immunologischen Verfahren werden den Tiere – ähnlich einer Impfung – bestimmte Proteine verabreicht. Gegen sie bilden sie dann spezifische Antikörper. Diese sind in Labortests dann sowohl im Tier selbst, als auch in verarbeiteten Produkten im Handel nachweisbar. Manipulationsmöglichkeiten sind im Gegensatz zu dem herkömmlichen Verfahren weitgehend ausgeschlossen.

Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber zeichnete die beiden Entwickler, den Kulmbacher Institutsleiter Dr. Manfred Gareis und Dr. Martin Groschup (Tübingen) jetzt mit dem mit 100.00 DM dotierten Oberfränkischen Innovationspreis ausgezeichnet.

Die jetzt erstmals vergebene Auszeichnung soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden.




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