27. März 1999

Strafzölle im Streit um Hormonfleisch

Themen: Archiv — info @ 11:03

Washington (agrar.de) – Der Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union eskaliert immer weiter.

Im Streit um das EU-Importverbot für Fleischprodukte hormonbehandelter Tiere aus den USA will die Clinton Regierung ab Juli drastische Strafzölle gegen europäische Landwirtschaftsprodukte und Industriegüter verhängen.

Die Sanktionen sollen ein Volumen von 900 Mio.USD haben und würden zu einer Verdopplung der Preise dieser Güter in den USA führen.

Für Washington gibt es keine wissenschaftliche Rechtfertigung für das EU-Importverbot. Zudem verstoße es gegen geltende Richtlinien der Welthandelsorganisation (WTO). Folge seien Umsatzverluste in der amerikanischen Fleischindustrie von jährlich 500 Mio. USD.

Die EU macht bei ihrem Importverbot mögliche langfristige Gefahren für die Verbraucher geltend.

Eine harte Linie schlägt Washington jetzt offenbar auch im Bananen-Streit ein. Unter Vorbehalt sollen Strafzölle gegen europäische Luxuswaren von teilweise 100 Prozent erhoben werden. Insgesamt ist ein Volumen von 520 Mio. USD angepeilt.

In einem bei der WTO anhängigen Verfahren wird derzeit allerdings geklärt, ob EU-Importbeschränkungen US-Bananenexportunternehmen tatsächlich um 520 Mio. USD schädigten.




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