17. März 1998

Brüssel: Agrar-Umweltprogramme statt Direktzahlungen

Themen: Archiv — info @ 09:03

Brüssel (agrar.de) – Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sollen ab dem Jahr 2000 Direktzahlungen an die Landwirte kürzen und mit den freiwerdenden Mitteln Agrar-Umweltprogramme fördern zu können. Das geht nach Angaben des Niedersächsischen Landvolkes aus einem Entwurfspapier der Europäischen Kommission hervor.

Die ‚Cross Compliance‘ verpflichte die Mitgliedstaaten künftig zur Definition von Umweltstandards auf Grundlage regionaler bzw. lokaler Rahmenbedingungen sowie vor Ort vorherrschender Produktionsstrukturen. Verstöße könnten mit Kürzung oder Streichung der Beihilfe geahndet werden. Eine solche Umweltbindung gibt es bisher nur bei tiergebundenen Prämien. Dort werden Beihilfen nur für Besatzdichten unter 2 GE/ha gewährt.

Sicher scheint die Einführung einer Degression. Danach will Brüssel bis zu einer Förderhöhe von DM 198.000 Beihilfen zu 100% auszahlen. Über diesem Betrag sinkt die Auszahlung dann um 20% und bei einer Förderungen über DM 396.000 um 25%. Die so freiwerdenden Mitteln sollen dann ebenfalls den Agrar-Umweltprogrammen zugute kommen.

Deutsche Agrarexperten kritisieren die Brüsseler Vorschläge als drastische Verschlechterung der deutschen Zahlungsbilanzposition zum Status-Quo. Insbesondere die ostdeutschen Großbetriebe würden unter einer Kürzung der Direktbeihilfen zu leiden haben.




   (c)1997-2017 @grar.de