Welternährungstages beklagt, dass weltweit immer noch Millionen Menschen verhungern. „Jährlich sterben auf der Welt rund 18 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung, da in vielen Entwicklungsländern Nahrungsmittel fehlen“, sagte König Birendra Bir Bikram Shah Dev auf der zentralen Veranstaltung der Welternährungsorganisation (FAO) in Rom.
„Die Weltgetreideproduktion reicht aus, das doppelte des Mindestbedarfs aller Menschen zu decken, wenn sie nur gerecht verteilt würde“, fügte der König hinzu. Der diesjährige Welternährungstag stand unter dem Motto „Investitionen für die Landwirtschaft“, es gab Veranstaltungen in mehr als 150 Ländern. Der nepalesische König machte darauf aufmerksam, dass in Südasien annähernd die Hälfte aller Armen der Welt leben. „Zwei Drittel aller Kinder in dieser Region kommen bereits untergewichtig zur Welt, international ist das der höchste Anteil.
Es gibt einen Teufelskreis der Unterernährung zwischen den Generationen. Unterernährte Mütter bringen Kinder zur Welt, die selbst untergewichtig sind und deshalb leicht krank werden. Da Mädchen in den Familien oft bei der Verteilung von Nahrung benachteiligt werden, führt dies dazu, dass auch die zukünftigen Mütter wieder geschwächt sind“. Der König sagte weiter, die Auslandsinvestitionen in Entwicklungsländern seien in den vergangenen Jahren gestiegen. Rund drei Viertel der Investitionen kämen aber nur einigen wenigen Entwicklungsländern zugute, vor allem der Anteil der ärmsten Staaten sei minimal. Er rief dazu auf, die Einkommen der Armen zu verbessern, die Verteilung von Nahrung in den Entwicklungsländern effizienter zu gestalten und den Bauern Zugang zu Land zu ermöglichen. Er kritisierte, dass die öffentliche Entwicklungshilfe für die ärmsten Staaten in den vergangenen fünf Jahren gesunken sei. Nach den Worten von FAO-Generaldirektor Jacques Diouf müssen jährlich rund 166 Milliarden Dollar brutto in die Landwirtschaft der Entwicklungsländer investiert werden, um mit dem Bevölkerungswachstum und einer höheren Nachfrage Schritt halten zu können. Drei Viertel davon müssten die Bauern selbst aufbringen, rund 40 Milliarden Dollar ergänzend aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden. Diouf kritisierte, dass der Anteil der nationalen und internationalen Finanzhilfe an den öffentlichen Investitionen in den vergangenen Jahren stark gesunken sei. Angesichts der zunehmenden Katastrophen weltweit rief Diouf auch dazu auf, genügend Mittel für rechtzeitige und gezielte Nothilfe bereitzustellen. Die Opfer müssten in Notsituationen so schnell wie möglich in ihre Häuser und auf ihre Felder zurückkehren können. Die FAO helfe den Bauern deshalb mit Saatgut, Düngemitteln und anderen landwirtschaftlichen Geräten.
In einer Grussbotschaft von Papst Johannes Paul II. zum Welternährungstag hiess es: „Korrekte politische, wirtschaftliche und Umweltbedingungen sind notwendig, um ein dauerhaftes und angemessenes Mass an Ernährungssicherheit zu gewährleisten. In die Ethik Internationaler Beziehungen übersetzt bedeutet dies, die Aufmerksamkeit darauf zu richten, auf praktische Weise ein tatsächliches Teilen von Ressourcen zu erreichen, sodass jeder sich für seinen Nachbar verantwortlich fühlt – sei es eine Person, Gemeinschaft, oder ein Staat“. Der Welternährungstag wird in jedem Jahr am 16. Oktober begangen, dem Gründungstag der FAO im Jahre 1945.