24. Oktober 1997

Wasserschutz durch Ökologischen Landbau

Themen: Biolandbau,Medien,Wasser — info @ 14:10

BUND und AGÖL stellen Praxisleitfaden für die Wasserwirtschaft vor.

Bonn (agrar.de) – Ökologischer Landbau ist der beste Schutz für Gewässer und Trinkwasser. Bei der Pestizidbelastung, beim Nitrateintrag und bei der Bodenerosion schneidet der ökologische Landbau am besten ab. So lautet das Fazit eines jetzt in Bonn vorgestellten und von der Bundesumweltstiftung geförderten Projektes von BUND und AGÖL.

Laut Mitautor Dr.Guido Haas von der Universität Bonn hätten zahlreiche mehrjährige Untersuchungen gezeigt, daß Stickstoffeinträge von ökologisch bewirtschafteten Flächen deutlich zurückgegangen seien, während Einträge von konventinell bzw. sog. integriert bewirtschafteten Flächen, trotz zusätzlich honorierter Schutzmaßnahmen, im wesentlichen konstant geblieben seien.

Erste Praxiserfahrungen deutscher Versorgungsunternehmen stützen diese Einschätzung. So gingen haben Messungen des Oldenburgisch Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) die Nitratgehalte des Grundwassers unter ökologischem Landbau in rd. 3 Jahren von Anfangswerten zwischen 50 und 120 mg auf Werte zwischen 25mg und 30 mg zurück. Bei konventionell bewirtschafteten Flächen lagen sie im gleichen Zeitraum konstant zwischen 150 mg und 250 mg, berichtete Sabine Deking vom OOWV. Mit einem Nulleintrag an Pestiziden trete die Leistungsfähigkeit des ökologischen Landbaus für den Wasserschutz sogar noch drastischer zutage. Darauf wies Gerald Hermann, AGÖL Vorstandsmitglied, hin. Denn im ökologischen Landbau sei die Verwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel generell verboten.

Deutsche Versorgungsunternehmen müssen immer mehr Mittel für die Wassersanierung aufbringen. Für Dr.Heike Otremba vom Bundesverband der Gas- und Wasserversorger (BGW) ist flächendeckender, vorsorgender Wasserschutz deshalb ein Gebot der Stunde. Inzwischen würden 17% des Wasserpreises von der Wasserentnahmegebühr verschlungen, unterstrich Otremba. Damit zahle der Verbraucher für die Wassersanierung jährlich rund 500 Mio. DM in die Kassen der Bundesländer. Für eine 4-köpfige Familie in Hessen entspräche dies z.B. 110.- DM pro Jahr. „Mit dem heute vorgelegten Leitfaden wollen wir statt teuerer Wassersanierungen, den vorsorgenden Wasserschutz fördern.

Der beste Weg dazu ist der ökologische Landbau, denn er kann den Schadstoffeintrag durch die Landwirtschaft in Gewässer und Grundwasser am wirkungsvollsten verhindern. Der ökologische Landbau bietet per se, was viele Einzelgesetze verlangen und das flächendeckend.“ sagte Prof.Dr.Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND. Der „Leitfaden Wasseschutz durch ökologischen Landbau“ kostet 39,80 DM plus 7,00 DM Versand und kann angefordert werden bei: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND),

Im Rheingarten 7, D-53182 Bonn, Tel.: 0228 / 40 09 722, Fax: 0228 / 40 09 740, e-mail: BUND@BUND.net Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau e.V. (AGÖL), Brnadschneise 1, D-64295 Darmstadt, Tel.: 06155 / 2081, Fax: 06155 / 2083, e-mail: AGOEL@t-online.de




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